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- DAZ 38/2006
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Arzneimittel und Therapie
Kardioprotektion: Gleichzeitige Gabe von Ibuprofen und ASS vermeiden
Hierauf hat die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hingewiesen und alle im Gesundheitswesen Tätigen aufgerufen, die Patienten entsprechend zu beraten. Die Empfehlung bezieht sich nur auf direkt freisetzende ASS-Zubereitungen. Für magensaftresistente Formulierungen liegen keine aussagekräftigen Daten vor.
Alle nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) hemmen in unterschiedlichem Ausmaß die beiden Cyclooxygenase-Formen COX-1 und COX-2, –Acetylsalicylsäure irreversibel, alle an–deren nicht-steroidalen Antirheumatika hingegen reversibel. Hemmung der COX-1 verhindert die Thromboxanbildung und damit die Thrombozytenaggregation. Dabei konkurriert Ibuprofen mit Acetylsalicylsäure um die Bindung an die COX-1 und kann bei gleichzeitiger –Gabe in einer Dosierung von 400 mg Ibuprofen die irreversible Hemmung der COX-1 durch niedrig-dosierte Acetylsalicylsäure verhindern.
Zwar gibt es keine klinischen Endpunktstudien zur Bewertung dieser Interaktion. Doch deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass eine über 90%ige Aufhebung der antithrombotischen ASS-Wirkung klinisch signifikante Auswirkungen hat. Sie lässt sich durch Messung des Thromboxan-B2-Spiegels und die Plättchenaktivierung nachweisen. Die gelegentliche gleichzeitige Einnahme von Ibuprofen mit niedrig-dosierter ASS scheint jedoch die gewünschte kardioprotektive Wirkung von Acetylsalicylsäure nicht zu beeinträchtigen. Relevant wird diese Interaktion erst bei gleichzeitiger Dauereinnahme von Ibuprofen und Acetylsalicylsäure.
Interessant ist die Frage, ob auch andere NSAR die Thrombozytenaggregationshemmung durch ASS bei gleichzeitiger Einnahme konterkarieren können. Für Paracetamol scheint das nicht der Fall zu sein. Da–gegen gibt es Hinweise, dass auch Ketoprofen und Naproxen ähnlich interagieren können. Wird allerdings Naproxen in einer Dosierung von 500 mg zwei Stunden vor oder nach der Gabe von niedrig-dosierter ASS eingenommen, bleibt dies ohne Auswirkungen auf die Hemmung der Plättchenaggregation. du
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