Prisma

Ophthalmologie: Brille ade dank Superlinse?

Bislang mussten Patienten, die an Grauem Star und Hornhautverkrümmung litten, trotz Operation weiterhin eine Sehhilfe tragen. Vielleicht können die Betroffenen künftig auf ihre Brille verzichten, denn Heidelberger Mediziner entwickelten eine Kunststofflinse, die gleich drei Sehfehler auf einmal korrigiert.

Der Graue Star (Katarakt) gehört zu den am häufigsten operierten Augenkrankheiten, rund 600.000 Eingriffe werden jährlich in Deutschland vorgenommen. Bei der Erkrankung kommt es durch Ablagerungen zur Trübung der Augenlinse, wodurch gesehene Bilder immer mehr an Schärfe verlieren. Mit dem Austausch der eigenen Linse gegen eine Kunststoffvariante ist es möglich, die alte Sehkraft wieder herzustellen. An der Universitätsklinik in Heidelberg wurde nun eine sogenannte Multifokallinse konstruiert, die dank verschiedener Brechungsindizes und einer ungleichmäßigen Dicke zusätzlich bestehende Hornhautverkrümmungen und Fehlsichtigkeiten ausgleicht. Einer Patientin mit starker Weitsichtigkeit, Astigmatismus und Katarakt wurde die maßgeschneiderte Plexiglaslinse in beide Augen implantiert, wodurch sie etwa achtzig Prozent ihrer Sehkraft wiedererlangte. Das reichte für die Fünfzigjährige aus, um auf ihre Brille verzichten zu können. Für den Erfolg der Linse ist ein perfekter Sitz ohne mögliche Verschiebung oder Drehung auf dem Auge notwendig, so die Wissenschaftler. Ferner weisen sie darauf hin, dass die Dreifachlinse nicht für jeden Patienten in Frage kommt. war

Quelle: Bild der Wissenschaft, 21.11.06

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