- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 6/2006
- Kann Kupfer eine ...
Prisma
Kann Kupfer eine beginnende Demenz aufhalten?
Die Studie startete vor eineinhalb Jahren und dauert noch an. Bislang wurden 61 Patienten mit beginnender Demenz in das doppelblinde, plazebokontrollierte Untersuchungsdesign aufgenommen, weitere zehn Patienten werden derzeit noch rekrutiert. Die Studiendauer beträgt insgesamt 14 Monate. In einer ersten Phase von zwei Monaten werden die Patienten auf einen Acetycholinesterasehemmer als alleinige Behandlung eingestellt, um festzustellen, ob die Teilnehmer dieses Medikament vertragen. In der zweiten Phase von 12 Monaten wird zusätzlich Kupfer (8 mg Kupferorotat pro Tag) oder Placebo gegeben. Zu Beginn, während und bei Abschluss der Studie finden bei den Patienten neuropsycholgische Tests statt, bei denen unter anderem die Gedächtnisleistung, die Konzentrationsfähigkeit und die Reaktionsgeschwindigkeit ermittelt werden.
Auch wenn es bis zu den endgültigen Ergebnissen noch etwas dauern wird, kann bereits jetzt eine positive Zwischenbilanz gezogen werden: "Alle Patienten haben die Studienmedikation gut vertragen – Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Bei den Untersuchungen zu Beginn der Studie haben wir bestätigt gefunden, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der kognitiven Leistung und dem Kupfergehalt im Plasma besteht", so Studienautor Priv.-Doz. Dr. Frank-Gerald Pajonk. Je besser die kognitiven Leistungen bei den Tests waren, desto höher war auch der Kupferspiegel der Patienten.
"Interessant waren auch die Untersuchungen des Nervenwassers. Eine bestimmte Konzentration des toxischen Beta-Amyloids A im Nervenwasser legt die Diagnose Alzheimer nahe. Tatsächlich hatten die Patienten, bei denen wir anhand von Aß die Diagnose Alzheimer stellen konnten, niedrigere Kupferspiegel", erklärt Pajonk weiter. Insgesamt wertet er den Einsatz von Kupfer bei beginnender Demenz als wirksame Maßnahme. Die abschließenden Ergebnisse werden in ca. einem halben Jahr vorliegen. ral
Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums des Saarlandes, 02.02.2006
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.