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Heavy Sorgen bei Easy-Apothekern
Seit 2004 will er den Apothekenmarkt mit seinem Konzept umkrempeln, doch so recht erfolgreich ist er damit wohl nicht gewesen: Oliver Blume, einst Geschäftsführer verschiedener Gesellschaften im Bereich Immobilien und Gastronomie, war auch schon eBay-Verkaufsagent oder Leiter der clever & easy Auctionshop Gesellschaft. Es war wohl im Jahr 2004, als er meinte, die traditionellen Verkaufskonzepte der Apotheken seien nicht mehr zukunftsfähig und er glaubte, den Apothekenmarkt mit seinen fortschrittlichen Ideen beglücken zu müssen. Er dachte sich die easyApotheke Kooperationsgesellschaft aus und versucht seither, Apotheker für sein Franchisekonzept zu begeistern. Eine Versandapotheke in Hannover sollte das Herzstück sein. Wenn ich richtig zähle, dürfte er bisher nur etwa fünf Apotheker für die Idee gewonnen haben. Seine Ziele hörten sich anders an: Bis 2007 wollte er 30 Franchisepartner überzeugt haben, bis 2008 etwa 200 – und seine Versandapotheke sollte im vergangenen Jahr 10 Mio. Euro Umsatz machen und schon bald die größte in Deutschland sein. Blumes Konzept: Discountpreise für OTCs, bis zu 50%. Und weniger Beratung? Auf der Internetseite der easyApotheke online heißt es: "Die Ladenpreise für rezeptfreie Medikamente können sich in den easyApotheken und dem OnlineShop unterscheiden. Ihre lokale easyApotheke ist überwiegend weniger preiswert als der OnlineShop, da Sie dort vor Ort persönlich betreut werden". Alles easy, oder?
Doch wie es sich mittlerweile herausstellt, scheint nicht alles so easy zu laufen. Die Lokalzeitungen von Hannover und Hildesheim berichten nahezu wöchentlich über den Krieg der Apotheken: Die Rede ist von Rabattschlacht, Preiskrieg, Apothekerscharmützel – jetzt läuft der Überlebenskampf.
Blume und seine Apotheker fühlen sich als Opfer. Sie glauben, dass ein Werbeverbund alteingesessener Apotheker von Hildesheim den Großhandel beeinflusst, die easyApotheken nicht mehr zu beliefern – was von den Hildesheimer Apothekern energisch bestritten wird.
Anwälte, Gericht, die Landeskartellbehörde sind bereits eingeschaltet, vier Apotheken wurden von Polizei und Kartellbeamten überfallartig durchsucht. Der Verdacht: wettbewerbswidrige Absprachen. Keiner der Großhändler traue sich, so liest man in der Regionalpresse, die Hildesheimer easyApotheke zu beliefern. Eine große Halle der Versand-apotheke steht leer – für Blume und seine Franchise-easyApotheker scheint es eng zu werden, Zitat: "Die treiben uns in den Ruin." Tja, das sind die Widrigkeiten des Wettbewerbs. Man möchte einfach nur zurufen: Lasst die Dumping-Strategie, macht mehr Pharmazie!
Peter Ditzel
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