Interpharm Hamburg

Einstieg in die Homöopathie

Empfehlungen für häufige Leiden und Krankheiten

Die Apothekerin oder PTA kann den homöopathischen Arzt zwar nicht ersetzen, wenn es gilt, das Arzneimittelbild eines Patienten zu erkennen. Es gibt jedoch einige Patiententypen, die sich relativ häufig in der Apotheke einfinden. Für sie empfiehlt Dr. Markus Wiesenauer, Weinstadt, einige Standardmittel.

Okoubaka D3 ist gleichsam eine "Einstiegsdroge" in die Homöopathie. Es reguliert Verdauungsstörungen, die z. B. durch die Ernährungsumstellung auf Reisen bedingt sind. Zudem mildert es die Nebenwirkungen einer antibiotischen Therapie und ist schon allein aufgrund dieser Indikation eins der am häufigsten angewandten Homöopathika.

Erkältungen werden oft ohne ärztliche Konsultation behandelt und sprechen gut auf die Selbstmedikation mit Homöopathika an. Bei plötzlich beginnendem Fieber mit blassem Gesicht kommt Aconitum D6 zum Einsatz, während bei einem Patienten mit hochrotem Kopf Belladonna abzugeben ist. Wiesenauer betonte, dass Kinder schneller als Erwachsene auf Reize reagieren, sodass sich die Körpertemperatur bei Infektionen schneller und stärker erhöht.

Luffa D6 ist das Mittel der Wahl zur Sanierung der Nasenschleimhaut bei zähem Nasensekret, dagegen wird Luffa D12 bei "laufender Nase", z. B. bei einer allergischen Rhinitis, eingesetzt.

Kopfschmerzen

Für die Behandlung von Kopfschmerzen ist es von Bedeutung, ob sie vom Nacken ausgehen, sich immer stärker aufbauen und allmählich vom ganzen Kopf Besitz ergreifen oder ob sie ziemlich plötzlich als "klopfende Schmerzen" auftreten; im ersteren Fall ist Gelsemium D6 das Mittel der Wahl, im letzteren Fall Belladonna D6. Beim typischen Spannungskopfschmerz – ohne Zusammenhang mit einer Erkältung – hat sich Magnesium phosphoricum D6 bewährt. Gegen einen "Kater" hilft Nux vomica D6, die auch bei Übelkeit aufgrund von Völlerei oder als Folge einer Chemotherapie indiziert ist.

Mittel zur Akuttherapie

Veratrum album ist das klassische Mittel gegen akute Kreislaufprobleme, die mit Schweißausbruch, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall einhergehen; hier sind alle zwei bis drei Minuten jeweils fünf Globuli zu nehmen.

Cantharis wird bei akuten Blasenentzündungen eingesetzt und wird in der Regel nach drei bis vier Tagen abgesetzt. Eine kurze Anwendungsdauer ist typisch für alle schnell wirkenden Homöopathika, denn wenn die Symptomatik verschwunden ist, sollen die Mittel nicht länger gegeben werden.

Arnica ist das klassische Mittel bei stumpfen Verletzungen und Bluterguss und kann bei sehr starken Schmerzen mit Rhus toxicodendron kombiniert werden; dagegen regt Calendula die Wundheilung an, z. B. bei Schürfwunden.

Erfahrungen sammeln!

Den Apothekern, die erst wenig Erfahrung mit der Homöopathie gemacht haben, empfahl Wiesenauer, "klein anzufangen", das heißt, sich zunächst auf fünf bis zehn Mittel zu beschränken und auf den Erfahrungen aufzubauen. Dazu ist es erforderlich, die Patienten beim nächsten Wiedersehen zu fragen, ob und wie das verabreichte Mittel gewirkt hat. cae

Dr. Markus Wiesenauer
Welche Potenz?
Die Potenzen D6 und D12 sind meistens gleichermaßen für die Selbstmedikation geeignet. – Globuli und Tropfen sind miteinander austauschbar.
"Die Frage, ob Homöopathie wirkt oder nicht, ist eine never ending story – es bleibt spannend. "

Dr. Markus Wiesenauer

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