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Zollfahndung
Dem illegalem Anabolika-Handel auf der Spur
HAMBURG/KIEL (ks). Die deutschen Zollfahnder haben am 21. Juni im Auftrag der Staatsanwaltschaft Kiel eine bundesweite Durchsuchungsaktion bei Käufern illegal vertriebener Anabolika durchgeführt. Insgesamt wurden zwölf Wohnungen in Niedersachsen, Brandenburg, Rheinland Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern durchsucht. Dabei konnten Anabolika und Beweismittel, die auf den Handel damit hindeuten, sichergestellt werden.
Seit knapp einem Jahr ermittelt das Zollfahndungsamt Hamburg gegen einen 25-jährigen Kieler und einen 30-jährigen Bremer, die im Verdacht stehen, illegal mit Medikamenten und Dopingpräparaten gehandelt und diese teilweise auch selbst hergestellt zu haben. Bereits im September 2006 fanden Zollfahndungsbeamte bei dem Kieler Beschuldigten rund 1000 Ampullen anabole Steroide, unter anderem Testosteron und Nandrolon. Dies entspricht ca. 10.000 Konsumeinheiten. Außerdem konnten rund 16.000 Tabletten verschiedener Wirkstoffe beschlagnahmt werden – etwa die in der Bodybuilding-Szene konsumierten Substanzen Clenbuterol, Clomiphene und Oxandrolone. Aber auch mehr als 1000 Tabletten des Potenzmittels Viagra und 1000 Tabletten des Wirkstoffes Diazepam fielen in die Hände der Fahnder. Die Präparate haben nach Angaben des Zollfahndungsamtes einen Schwarzmarktpreis von circa 55.000 Euro. Auch bei dem beschuldigten Mann aus Bremen wurden im vergangenen Februar über 100 Ampullen Muskelaufbaupräparate beschlagnahmt. Zudem fanden die Beamten Teile eines illegalen Laborbetriebes und Unterlagen, die den Verdacht erhärteten, dass er Anabolika in einem "Untergrundlabor" selbst hergestellt und in größeren Mengen verkauft hat. Beiden Beschuldigten konnte inzwischen der Erwerb von Utensilien zur Herstellung von Anabolika in großen Mengen nachgewiesen werden.
Im weiteren Verlauf der Ermittlungen stießen die Beamten auf mindestens zwölf Abnehmer im gesamten Bundesgebiet, vornehmlich aus der Bodybuildingszene, gegen die sich die jüngste Durchsuchungsaktion richtete. Wie das Zollfahndungsamt mitteilte, erhärtet das vorläufig feststehende Durchsuchungsergebnis den Verdacht des illegalen Handels mit Arzneimitteln. Es konnten erneut Anabolika sichergestellt werden – ebenso Beweismittel, die auf den Handel damit hindeuten. Zudem führten neue Erkenntnisse zur Beschuldigung zweier weiterer Personen und zur Durchsuchung von vier weiteren Objekten. Bei einem der Beschuldigten besteht der Verdacht, dass auch er illegal Anabolika hergestellt hat. Insgesamt sind in dem noch andauernden Ermittlungsverfahren 16 Personen verdächtig, gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen zu haben.
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