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Aus Kammern und Verbänden
Apothekerverband Mecklenburg-Vorpommern
Neuer Verbandsvorstand
In der Mitgliederversammlung des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern am 28. November wurde turnusgemäß ein neuer Vorstand gewählt. Zwei der sieben Vorstandsmitglieder sind erstmals in diesem Gremium vertreten.
Axel Pudimat, Vorsitzender des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern, beklagte die andauernden Probleme mit Rabattverträgen. Sogar wenn die Patienten die Präparateumstellung verstehen, was keineswegs selbstverständlich sei, bleibe ein ungutes Gefühl. Wenn es dann irgendwo zwickt, werde das neue Präparat als Ursache verdächtigt und das Vertrauensverhältnis zum Patienten belastet. Auch die neuen Verträge würden ab Januar wieder Zeit und Nerven kosten. Dazu verabschiedete die Mitgliederversammlung einstimmig eine Resolution (siehe Kasten).
Als besonderes Problem beschrieb Pudimat die Verhandlungen mit der noch immer verschuldeten AOK Mecklenburg-Vorpommern. Dabei handele es sich nicht um Wettbewerb, sondern um geradezu erpresserische Forderungen des marktstarken Partners. Bei den Ausschreibungen im Hilfsmittelmarkt stehe nicht mehr Versorgungsqualität, sondern der niedrigste Preis im Mittelpunkt. Die von den Krankenkassen angestrebten Strukturen würden nicht zum flächendeckenden System passen. Die oft vorschnell von Apothekern vorgeschlagenen Bietergemeinschaften würden sich angesichts der vergabe- und kartellrechtlichen Bedingungen schnell zerschlagen. Denn Bieten heiße, für das abgegebene Gebot zu haften. Patienten und Apotheker könnten nur froh sein, dass solche Regelungen nicht auch für den Arzneimittelmarkt gelten. Allerdings gebe es bei Arzneimitteln Probleme mit Retaxationen aufgrund völlig praxisferner oder nicht vertragsgemäßer Forderungen. Dies erfülle teilweise fast schon den Tatbestand des Diebstahls.
In der berufspolitischen Gesamtsituation sah Pudimat jedoch keinen Grund zur Panik, vielmehr seien sinnvolle Situationsanalysen gefragt. Die Apotheker sollten sich bei ihren Entscheidungen Handlungsoptionen offen halten.
EDV erfordert Rechtssicherheit
Lutz Boden, Leiter der ABDATA-Redaktion, betonte in seinem Vortrag zur EDV-gestützten Umsetzung der Rabattverträge, dass datentechnische Lösungen stets eindeutige und rechtssichere Vorgaben erfordern. Sie seien als Werkzeuge zu verstehen, die keine fertigen Lösungen liefern, sondern immer eine fachkundige Anwendung erfordern. Im Zusammenhang mit rechtlichen Unsicherheiten der Rabattverträge werde leider auch die ABDATA immer wieder juristisch angegriffen, weil sie Beihilfe zur Umsetzung der Verträge leiste. Damit werde aber das schwächste Glied der Kette getroffen. Die ABDATA müsse sich darauf verlassen können, dass die gemeldeten Daten rechtmäßig sind. Wenn alle Beteiligten aufgrund nachträglich unwirksamer Verträge wegen Beihilfe angegriffen werden könnten, wären das Meldesystem und die Rabattverträge schnell beendet. Weder die ABDATA noch die Apotheker können die Rechtmäßigkeit der Verträge beurteilen, weil die Inhalte geheim sind. Weitere Rechtsunsicherheiten betreffen die Substituierbarkeit. Boden zeigte sich zuversichtlich, dass dies im Rahmenvertrag geregelt wird; die ABDATA könne aber keine allgemein gültigen Regeln festlegen, weil diese im Einzelfall immer angreifbar wären.
Vorstand und Vorsitzende
Nach vierjähriger Amtszeit wählte die Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand. Als Vorstandsmitglieder wurden Dr. Gerhard Behnsen (Gadebusch), Petra Kokel (Stavenhagen), Thomas Müller (Marlow), Axel Pudimat (Rostock) und Birka Zander (Stralsund) bestätigt. Kristian Frankenstein (Güstrow) und Matthias Ratke (Sternberg) wurden neu in den Vorstand gewählt. Frank Hallier und Gisela Kuven hatten nicht wieder kandidiert.
In seiner konstituierenden Sitzung am 4. Dezember wählte der Vorstand Axel Pudimat als Vorsitzenden und Dr. Gerhard Behnsen sowie Thomas Müller als stellvertretende Vorsitzende.
N. B.: Zu den Vorträgen von ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf und Referatsleiter Ulrich Dietz siehe Rubrik DAZ aktuell. tmb
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