Jahresumfrage

Wo liegt die Zukunft der deutschen Apotheke?

Jahresende, Jahreswechsel – immer wieder verleitet ein zu Ende gehendes Jahr dazu, über die Zukunft nachzudenken. Selten war es so spannend wie derzeit. In den letzten Jahren haben sich im Apothekenmarkt gravierende Veränderungen ergeben, die ihre Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Apotheke haben werden. Eine der zentralen Fragen: Wie wird der Europäische Gerichtshof über den Fortbestand des Fremdbesitzverbotes entscheiden? Und in welche Richtung wird sich der Beruf des Apothekers entwickeln – mehr Heilberuf, mehr Kaufmann oder möglichst beides zusammen? "Die Zukunft war früher auch besser", meinte schon der Humorist Karl Valentin. Der Trendforscher John Naisbitt geht dagegen davon aus: "Der zuverlässigste Weg, in die Zukunft zu sehen, ist das Verstehen der Gegenwart." Beiden Zitaten kann man viel abgewinnen. Wir baten unseren Herausgeberbeirat der DAZ, sich eigene Gedanken über die Zukunft der deutschen Apotheke zu machen. Lesen Sie auf den nachfolgenden Seiten die unterschiedlichen Einschätzungen.

Die Fragen:

1Wo liegen Ihrer Meinung nach in Zukunft die größten Gefahren für den Fortbestand der deutschen Apotheke in ihrer heutigen Form?

2Die Entscheidung des EuGH zum Fremdbesitzverbot steht noch aus, sie wird voraussichtlich erst 2009 fallen. Spekulieren Sie: Wird der EuGH das Fremdbesitzverbot zu Fall bringen?

3Was glauben Sie: In welche Richtung wird sich die deutsche Apotheke – unabhängig von der Entscheidung des EuGH – weiterentwickeln? In Richtung Drugstore, Ketten oder in Richtung inhabergeführtes ethisches Gesundheitszentrum oder in eine ganz andere Richtung? Was erwartet die Bevölkerung von der deutschen Apotheke?

4Wird in den nächsten Jahren die Zahl der Apotheken eher zu- oder eher abnehmen?

5Welche Rolle, glauben Sie, erwartet die Gesellschaft in Zukunft vom Apotheker und von

den Apotheken? Beratung, günstige Preise, Service?

6Welche Funktion wird der Apotheker in Zukunft eher einnehmen müssen: die des Kaufmanns oder die des Heilberufs? Wohin geht der Trend?

1"Der Apotheker ist des Apothekers Tod!" Die Ausbrecher aus der Apotheker-Phalanx führen stichhaltige Argumente ad absurdum.

2Nein

3Ich hoffe auf die inhabergeführte Variante; die Macht der Geldgeber im Hintergrund derer, die sich Ketten oder Drugstores wünschen, darf nicht unterschätzt werden.

4Zunächst noch Tendenz steigend bis zur Ausschöpfung der Mehrbesitzmöglichkeiten.

5Unabhängig von manipulierten Medienberichten und Studien werden sich Beratung und Service durchsetzen.

6Wenn er die des Heilberufes aufgibt, ist er verloren. Kaufmännische Betätigung war schon immer erforderlich. Seitens des Apothekers, soll der Trend zum Kaufmann gehen; der Staat wäre gut beraten, den Trend zum Heilberuf zu lenken und keine Experimente einzugehen.

1Die größte Gefahr liegt bei Kollegen, die bei ihrer Geschäftspolitik den besonderen Charakter des Arzneimittels nicht berücksichtigen. Eine Trivialisierung des Arzneimittels verbunden mit aggressiver, preisorientierter Vertriebspolitik bedeutet nicht nur für die Apotheke größte Gefahren, sondern auch für den Patienten.

2Ich halte für wahrscheinlicher, dass das Fremdbesitzverbot bestehen bleiben wird, da sich eine Reihe bedeutender EU-Länder dafür ausspricht. Viele vehement geäußerten, gegenteilige Meinungen resultieren bekanntlich nur aus der Erwartungshaltung entsprechend interessierter Gruppierungen.

3Die Palette der am Markt anzutreffenden Apothekentypen wird sich wesentlich erweitern, wird künftig noch viel bunter werden. Neben Apotheken, die sich schwerpunktmäßig um bestimmte Patientengruppen oder gesundheitsbezogene Aspekte kümmern, werden sich andere bevorzugt auf den Vertrieb preisgünstiger Arzneimittel und Artikel spezialisieren. So könnte ich mir beispielsweise in einem bestimmten Areal eine inhabergeführte Apotheke mit gut entwickelter Heimversorgung, eine auf Alternativmedizin und chinesische Rezeptur spezialisierte Filialapotheke und schließlich eine preisbetonende Kettenapotheke gut nebeneinander vorstellen.

4Die Anzahl der Apotheken wird langsamer abnehmen als es die jeweiligen betriebswirtschaftlichen Umstände eigentlich erfordern, da weiterhin wirtschaftlich schwächere Apotheken eine gewisse Zeit als Filialapotheken "vegetieren" werden.

5Alle drei Aspekte erwartet die Gesellschaft, aber abhängig von der jeweiligen Situation des Verbrauchers unterschiedlich stark. Während beispielsweise ein Patient bei Neuerkrankung eine detaillierte Interpretation seines Therapieschemas inklusive OTC-Präparate wünscht und hierfür eine Honorierung oder einen höheren Arzneimittelpreis toleriert, fordert die gleiche Person zu einem anderen Zeitpunkt ein preisgünstiges Erkältungspräparat.

6Pharmazeutische Fachkompetenz, eng verknüpft mit kommunikativer und sozialer Kompetenz sind meines Erachtens auch künftig die wichtigsten Voraussetzungen für die Tätigkeit des Apothekers. Nur so kann er die Rolle des patientenbezogenen "Arzneimittel- und Therapiemanagers" wahrnehmen, die die Gesellschaft primär von ihm fordert. Dabei muss er stets rasch und niederschwellig erreichbar, also persönlich präsent sein. Ohne gleichzeitig vorhandene, profunde betriebswirtschaftliche Fähigkeiten lässt sich natürlich keine Apotheke erfolgreich führen.

1Im Weiterbestehen des Versandhandels für Rx-Arzneimittel mit all seinen ordnungspolitischen Folgen.

Im massiven Versuch des Großkapitals Fremdbesitz durchzusetzen.

In der Marginalisierung des Arzneimittels als Gut besonderer Art, betrieben durch eigene Kollegen.

2Nein. Sollte er es wider Erwarten doch tun, wird es eine großzügige Übergangsregelung geben.

3Die Schere zwischen Discountapotheken und modern aufgestellten, patienten- und kundenorientierten, inhabergeführten Premium-Apotheken wird immer weiter auseinander gehen. Die Premium-Apotheken werden wirtschaftlich deutlich erfolgreicher sein.

4Die Zahl wird relativ konstant bleiben, tendenziell eher leichte Abnahme.

5Umfangreiche Beratung und Betreuung in der Prävention, kundenorientierte Dienstleistungen. Funktion als Medikationsmanager in enger Kommunikation mit dem Arzt vor allem für multimorbide (ältere) Patienten.

6Der Heilberuf muss an erster Stelle stehen, als Kaufleute wären wir anderen, professioneller agierenden Mitbewerbern unterlegen. Leider setzt ein Teil der Kollegenschaft falsche Prioritäten und schwächt dadurch die eigene Glaubwürdigkeit.

1Wirtschaftliche Interessen Dritter unter Zuhilfenahme politischer Lobbyisten.

2Ich halte die Entscheidung des EuGH für völlig offen. Die Chancen stehen m. E. 50:50.

3Sofern es bei dem Fremdbesitzverbot bleibt, müssen die Apotheken ihr Angebot als Gesundheitszentrum qualitätsgesichert – Prüfung, Herstellung und Abgabe (Beratung) – erbringen.

4Der Bestand wird mit geringen Schwankungen gleich bleiben. Bei Zulassung von Fremdbesitz in den ersten Jahren stark ansteigen.

5Gute Beratung, günstige Angebote und einen umfassenden Service zu Gesundheitsfragen incl. Ernährung und Vorbeugung.

6Der Beruf wird langfristig in der öffentlichen Apotheke nur dann gesichert sein, wenn er als Heilberuf von den Kunden wahrgenommen wird.

1Die "Apotheke in ihrer heutigen Form" gibt es so nicht, denn ihr differenziertes Erscheinungsbild ist inzwischen weitgehend aufgefächert. Dies reicht von der "klassischen" Apotheke der sechziger und siebziger Jahre über den "verkaufsoffensiven" Apothekentyp (Linda, Filialapothekenkette, DocMorris usw.) bis zur Internet-Apotheke (incl. Mischformen). Die Apothekenlandschaft steckt in einem der gravierendsten Umbrüche; allerdings ist historisch darauf hinzuweisen, dass es derartige Umbrüche immer schon und immer wieder gegeben hat. Sie hat sich diesen veränderten Anforderungen immer gestellt und hat sich ihnen angepasst. Die meisten der heutigen Modelle scheinen mir Übergänge, wenn nicht Auslaufmodelle, zu sein.

Die "deutsche Apotheke" in ihrer Gesamtheit und die sie repräsentierenden Fachkörperschaften haben es in den letzten 50 Jahren versäumt, die Rolle des Apothekers* in der Gesellschaft als unverzichtbaren Fachmann des Arzneimittels (einschl. all ihrer Distributions-Verpflichtungen etc.) zu verankern. Das ist ein Versäumnis, das nicht mehr zu revidieren ist. Die Aufgabe der Apotheker muss es in Zukunft sein, sich ihrer Stärken bewusst zu werden, und diese so deutlich zu machen, dass die Gesellschaft deren Aufgabe im Gesundheitswesen als nicht ersetzbares Glied in der Kette der beratungsbegleitenden Arzneiversorgung anerkennt und angemessen honoriert.

Insofern liegt die größte Gefahr für den Fortbestand der deutschen Apotheke bei ihr selbst. Ein Berufsstand, der in seiner Gesamtheit es nicht fertig bringt, entsprechend seiner Ausbildung und seinen Fähigkeiten die ihm zustehende gesellschaftliche Position auszufüllen, wird als ernst zu nehmender Faktor nicht akzeptiert. Alle gesetzlichen Beschränkungen, liberalistischen Bestrebungen, wirtschaftlichen Pressionen sind letztlich nur die Folge dieser Entwicklung. Die Gesellschaft versteht nicht mehr, warum die "Apotheke in ihrer heutigen Form" noch weiter bestehen soll und sucht und akzeptiert andere Formen der Arzneiversorgung.

2Dies kann nur Spekulation sein. Die Grundkenntnisse zur Beurteilung sind zu dürftig für einen Ruhestandsapotheker. Dennoch spekuliert: Wenn man in der politischen Landschaft die grundsätzliche Tendenz zur Liberalisierung aller handwerklichen und wirtschaftlichen Betätigung in Handel und Industrie verfolgt, besteht eine berechtigte Annahme, dass auch auf dem Apothekensektor die europäische Angleichung im Sinne einer Aufweichung von privilegierten Rechten erfolgen wird. Das würde eine Beseitigung des Fremdbesitzverbotes (und anderer Privilegien) bedeuten.

3Aus der Sicht eines Apothekers, der in den fünf Jahrzehnten seiner Berufsausübung (1952 bis 1996) die Entwicklung von der Arzneimittel herstellenden Apotheke über die Automatisierung (incl. stärkerer Beratung) zur Drugstore-orientierten Apotheke mitgemacht, mitgestaltet und beobachtet hat, kann es kaum eine andere Richtung geben, als die einer immer weiteren Liberalisierung. Das sind Folgen der Gesundheitspolitik, der Orientierung an unsere europäischen Nachbarn und der allgemeinen Tendenz im Einzelhandel. Deswegen scheinen Drugstore und Ketten keine unterschiedlichen Richtungen, sondern bedingen einander.

4Wenn man unter "Apotheken" die "inhabergeführten ethischen Gesundheitszentren" versteht, dann wird die Zahl abnehmen, wenn die Entwicklung in Richtung Drugstore/Ketten geht, dann kann die Zahl auch zunehmen, wie auch immer der Begriff "Apotheke" dann damit zu vereinbaren ist.

5Eine Gesellschaft erwartet von einem Berufsstand, dass er eine für die Gesellschaft nützliche Aufgabe effizient und optimal erfüllt. Aufgabe des Apothekerberufsstandes ist die Arzneiversorgung mit kompetenter Beratungsleistung, die dem Patienten/Kunden nicht nur das Produkt liefert, sondern auch die notwendige Information über Anwendung, Nebenwirkung, Interaktion usw. mitgibt. Das sollte alle nötigen Serviceleistungen, wie Betreuung, Schulungen usw. einschließen. Diese Leistungen sind zu einem gerechtfertigten angemessenen Preis zu erbringen. Dann wird die Gesellschaft auch den Sinn und die Notwendigkeit der Existenz der Apotheken einsehen und innerhalb des gesellschaftlichen Gefüges auch akzeptieren.

6Die Frage scheint mir falsch gestellt zu sein. Der Apotheker ist von Anfang seiner über 750-jährigen Tradition an als Heilberufler einer Ethik gegenüber den Kranken verpflichtet. Deswegen wurde er über Jahrhunderte bis in das 20. Jahrhundert hinein auch durch einen Berufseid verpflichtet. Und er ist nach dem HGB ein Vollkaufmann. Heilberufler und Vollkaufmann sind keine sich gegenseitig ausschließenden Berufstypen, sondern zwei zusammenhängende Seiten einer Medaille. Arzneimittel sind Waren, aber nach dem Gesetz "Waren besonderer Art". Dies muss einem Apotheker stets bewusst sein und dementsprechend in seinem Berufsethos leben. Beide Funktionen "Kaufmann" und "Heilberufler" in einer Funktion zu vereinen und durch ein gelebtes Vorbild in der Öffentlichkeit darzustellen, macht den Apotheker in der ganzen Breite seiner Tätigkeit glaubwürdig und sichert seine Zukunft. Wenn das nicht gelingt, ist das Verschwinden des Apothekerberufs, so wie er sich in der über 750-jährigen Geschichte geformt und entwickelt hat, nur eine Frage der Zeit. Was dann übrig bleibt, können wir in Einzelfällen schon heute studieren.

1Ihre Fragen gleichen denen, die einst dem berühmten Orakel von Delphi gestellt wurden! So fallen denn wohl auch die Antworten aus!

An der reproduzierbaren Sicherheit der Arzneimittelspezialitäten und an der Begehrlichkeit großer Kapitalunternehmen.

2Diese Frage kann nur ein Astrologe oder ein Jurist beantworten! Zum Juristen: Keinesfalls gilt, was ein befreundeter Jurist erzählt: "Vor Gericht: Der Anwalt geht zum Fenster und sagt: Lassen wir mal die Gerechtigkeit rein!" Merke: Beim Gericht erhält man ein Urteil, nicht sein Recht!

3Ein monetisches Gesundheitszentrum à la Großmarkt mit angestellten Apothekern und PTAs, strikt gewinnorientiert, begleitet von kasseneigenen Versandapotheken, die über das elektronische Rezept die Warenmenge zuteilen. Der Patient darf zwar nicht leben, aber auch nicht zu früh sterben.

4Drastisch werden inhabergeführte kleine Apotheken (Zweitfrau-Apotheke, Beamtengattin-Apotheke und von Greisen geführte Geschäfte) abnehmen.

5Die Masse ist bekanntlich träge und nimmt das an, was ihr zugemutet wird. Rest s. o.

6Das Universitätsstudium des Apothekers wird auf wenige Forschungs- (tatsächlich: Elite-)Universitäten konzentriert werden. Der Apotheker könnte in einem Masterstudiengang (nicht zwingend an der Universität) zum heilkundigen Kaufmann ausgebildet werden: Pharm.oec. bis pharm.depp.

1Durch Kettenapotheken und einen eventuellen Wegfall der gesetzlich geregelten Apothekenverkaufspreise auch für rezeptpflichtige Arzneimittel.

2Eher ja als nein.

3In Richtung Ketten

4Abnehmen

5Neutrale, kompetente Beratung, patientenfreundlicher Service, günstige Preise erst in zweiter Linie.

6Wenn der Apotheker als Mitglied eines akademischen Berufs überleben will, muss er unverändert die Funktion eines Heilberuflers einnehmen. Leider geht der Trend – wenn auch nur teilweise – in Richtung renditeorientierter Kaufmann.

1Die Gefahren liegen vor allem in der Europäisierung der deutschen Apotheke mit vielen Nachteilen (z. B. Versandapotheken aus verschiedenen Ländern, Internethandel von Arzneimitteln u. a.).

2Ich hoffe nicht, fürchte aber ja.

3Ich hoffe, in das inhabergeführte ethische Gesundheitszentrum mit guter Patientenberatung.

4Sie wird eher abnehmen.

5Die Preise spielen für die Gesellschaft immer eine wichtige Rolle. Von großer Bedeutung sind die Beratung und der Service.

6Der Apotheker hatte schon immer beide Funktionen. Es muss aber dafür gesorgt werden, auch in der Ausbildung der Pharmazeuten, dass die Funktion des Heilberufs nicht ab, sondern zunimmt. Hier ist eine stärkere Kooperation mit den Ärzten notwendig.

1Zunehmende Negativschlagzeilen wie die zum Zytostatikaskandal.

Derartige Schlagzeilen sind geeignet den ganzen Apothekerstand als eine Gruppe geldgieriger Geschäftemacher zu diffamieren. Damit wird auch das – nicht mehr zutreffende – Vorurteil über "Apothekerpreise" bestätigt.

Die Apotheker schaffen es nicht, der Bevölkerung und der Regierung den Wert ihrer Dienstleistung zu vermitteln. Ohne gesellschaftliche Akzeptanz und Verankerung in der Gesellschaft wird sich die Apotheke in der heutigen Form nicht halten lassen.

Die Politik setzt Rahmenbedingungen, welche dazu führen, dass das Betreiben einer öffentlichen Apotheke in der bisherigen Form nicht mehr attraktiv ist. Das Verschwinden der Landärzte zeigt, dass die Rahmenbedingungen zum Aussterben einer Berufsgruppe führen können.

2Hoffentlich nicht, sonst habe ich dazu keine Meinung.

3Dies hängt in erster Linie von den Rahmenbedingungen ab. Wenn beispielsweise zunehmend Arzneimittel aus der Verschreibungspflicht entlassen werden, hat dies für die Kassen den Vorteil, dass sie auch aus der Erstattung herausfallen. Dies könnte den apothekenpflichtigen OTC-Markt sehr stärken. Voraussetzung ist jedoch, dass das Image der nicht erstattungsfähigen Arzneimittel nicht weiter verfällt.

Denkbar ist, dass es zu einer Konkurrenz über das Angebot an Dienstleistungen kommt. Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass sich langfristig vor allem Apotheken mit einem sehr differenzierten und breit gefächerten Angebot durchsetzen. Wenn diese Entwicklung eintritt, wird das Marketing der Apotheke eine viel größere Rolle spielen.

4Denkbar ist, dass in den Städten ein Konzentrationsprozess einsetzt. Andererseits könnte eine Differenzierung in Vollapotheken und Filialapotheken eintreten. Der Trend könnte sich verstärken, wenn die Rahmenbedingungen geändert werden.

Die Verringerung der Arztdichte könnte auf dem Land zur Stärkung der Position der Apotheke führen, weil der Apotheker zum einzigen lokal verfügbaren Gesundheitsfachmann wird.

51. Eine zuverlässige und ordnungsgemäße Versorgung mit Arzneimitteln,

2. eine angemessene Beratung über den Umgang mit Arzneimitteln,

3. allgemeine Beratung in Gesundheitsfragen,

4. vielfältiges Angebot auf dem Sektor Gesundheit.

Im Prinzip: Hervorragende Beratung und besten Service zum Nulltarif. Allerdings ist nichts wert, was nichts kostet. Daher wird es darauf ankommen, den Wert der Dienstleistung zu vermitteln.

6Es wird bleiben wie es ist. Der Apotheker muss beides sein. Ohne kaufmännisches Verhalten wird der Betrieb nicht funktionieren. Ohne das Angebot des Heilberufs ist die Apotheke überflüssig.

1Die größte Gefahr besteht in der Zulassung von Ketten. Stichwort: Aufhebung des Fremdbesitzverbots.

2Ja, mit großer Wahrscheinlichkeit. Möglicherweise wird es auch großzügige Übergangsfristen geben. Ich gehe aber davon aus, dass das Fremdbesitzverbot fällt. In jenen Ländern, wo es ein Konzessionssystem gibt (z. B. Österreich) wird sich das nicht so schlimm auswirken, wie in Ländern, wo es Niederlassungsfreiheit gibt. Die generelle – angeordnete – Niederlassungsfreiheit wird es meines Erachtens nicht geben können, da dies eine Sache ist, die – gemäß den grundlegenden Verträgen – national geregelt wird.

3In Richtung Ketten

4Kurz- und mittelfristig möglicherweise leicht zunehmen. Danach allerdings abnehmen. Ich gehe davon aus, das bis 2012 rund 2000 bis 3000 Apotheken schließen werden.

5Ein großer Teil der Bevölkerung wird vor allem günstige Preise erwarten, rund 30 Prozent der Kunden/Patienten primär Service und Beratung.

6Ungeachtet der Frage, wie es mit der Apotheke in Deutschland weitergeht, glaube ich, dass beide Elemente unverzichtbar sind, allerdings wird die Heilberufskomponente zunehmen.

1Lassen Sie es mich etwas überspitzt ausdrücken: Meiner Meinung nach kommen die größten Gefahren für die Apotheke von den Apothekern selbst. Die Apotheke steht in Deutschland für einen inhabergeführten Dienstleister mit Beratung in allen Fragen rund um das Arzneimittel, Rund-um-die-Uhr-Service sowie Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienstbereitschaft. Die Bevölkerung schätzt Kompetenz und Service der Apotheke. Es waren aber stets Apotheker selbst, die den Weg weg von diesen positiven und in der Bevölkerung geschätzten Eigenschaften gegangen sind und der "Monetik" den Vorrang vor der Ethik gegeben haben. Die Apotheker haben es selbst in der Hand, diese "Tugenden der Apotheke" mit dem Arzneimittel als Ware der besonderen Art zu erhalten und somit Gefahren für die Zukunft der Apotheke wie z. B. die vom Gesetzgeber eingeräumte zunehmende Einflussnahme der Krankenkassen auf den Arzneimittelmarkt und die Arzneimittelmittelabgabe oder der Gefahr von Kettenbildungen entgegenzutreten.

2Die Entscheidung des EuGH zum Fremdbesitzverbot erscheint zu gravierend für Spekulationen. Eines ist jedoch sicher: Sollte der EuGH das Fremdbesitzverbot in Deutschland kippen, so muss dieses Urteil national umgesetzt werden.

Unabhängig davon bekennt sich der BAH aber ausdrücklich zur inhabergeführten Apotheke als wichtigster Marktpartner der Arzneimittel-Hersteller.

3Auch hier haben die Apotheker selbst einen entscheidenden Einfluss, sich Drugstore oder Kettenbildungen entgegenzustellen. Generell wird sich der Trend aufgrund einer immer älter werdenden, multimorbiden und dabei auch zunehmend gesundheitsbewussten Bevölkerung in Richtung Gesundheitszentrum entwickeln, hier liegen klare Chancen für die inhabergeführte Apotheke gegenüber Discounter ähnlichen Arzneimittelabgabestätten mit angestelltem Personal.

4Wie in anderen Dienstleistungsbereichen rechne ich auch in der Apothekenlandschaft mit einer Konzentration, insbesondere im urbanen Bereich, und damit in der Gänze mit einer sinkenden Apothekenzahl.

5Ich glaube, in der Zukunft wird der Service eine immer größere Bedeutung erhalten. Hier seien nur Stichworte wie Hausapotheke, Bestell- und Lieferservice, genannt. Natürlich wird die Beratung gerade im Verhältnis zum Versandhandel ihre große Bedeutung behalten, auch hier sind es die Kernkompetenzen des Apothekerberufs, die gefordert sind. Der Preisfaktor spielt in der Gesellschaft im Hinblick auf Arzneimittel sicher nur im rezeptfreien Arzneimittelsektor eine zunehmende Rolle.

6Der Apotheker wird und muss auch in Zukunft primär Heilberufler sein. Aber sowohl die gesellschaftlichen Veränderungen wie die gesundheitsökonomischen Aspekte der Arzneimittelversorgung werden den Apotheker zwingen, auch den Kaufmann in sich zu fördern.

1Als größte Gefahr muss – wie in anderen Bereichen des Gesundheitswesens auch – sicherlich der zunehmende Kostendruck bei unsicherer Finanzierung innerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherung gesehen werden.

2An diesen Spekulationen möchte sich der VFA nicht beteiligen. Hier sollte in aller Ruhe das Urteil des EuGH abgewartet werden.

3Ein breites Panorama – angefangen bei einem inhabergeführten Gesundheitszentrum mit besonderem ethischen Anspruch bis hin zu einem teilweisen Aufgehen in einer Apothekenkette – ist als Zukunftsmodell der deutschen Apotheke denkbar. Dieses sind im Übrigen Modelle, die sich nicht gegenseitig ausschließen. Eine allgemeine Entwicklung in Richtung Drugstore erscheint hingegen wenig realistisch.

4Mit Blick auf die heutige Apothekendichte erscheint eine weitere Zunahme der Zahl der Apotheken unwahrscheinlich.

5Sowohl Beratung als auch günstige Preise und Service werden heute wie auch in Zukunft von der Apotheke erwartet werden, allerdings stark abhängig vom Kunden bzw. den nachgefragten Arzneimitteln und Leistungen.

6Der Apotheker wird voraussichtlich auch in Zukunft die Funktion eines Heilberuflers und Kaufmanns in sich vereinen. Pharmazeutische Kompetenz in Kombination mit betriebswirtschaftlichem Geschick wird weiterhin Grundvoraussetzung für eine erfolgreich geführte Apotheke sein.

1In Wettbewerbsaktivitäten, die die Apotheke mit einem Discounter gleichsetzen und in profitorientierten Kapitalgebern, die in der Regel keinen pharmazeutischen Hintergrund haben. Gefährlich sind weiterhin Meinungsbildner aus den Medien und der Politik, die sich vor den Karren der Systemveränderer spannen lassen.

2Spekulieren wäre hier "Kaffeesatzlesen" und die Förderung sich selbst erfüllender Prophezeihungen.

3Es gibt schon heute Apotheken mit unterschiedlicher Ausprägung je nach Standort, die nebeneinander existieren. Die Kunde können schon heute zwischen den unterschiedlichen Vertriebsformen wählen. Wird eine Apotheke heute als wohnortnahes ethisches Gesundheitszentrum mit gut ausgebildetem hochmotiviertem Personal betrieben, werden die Kunden sicher diese Apothekenform bevorzugen. Noch viel zu wenige Apotheken haben es geschafft, sich in den Köpfen der Patienten, Ärzte, Politiker und anderer Meinungsbildner mit ihrer einzigartigen Ausbildung unersetzbar zu machen.

4Dies ist zum einen abhängig von der neuen Apothekenbetriebsordnung und einer möglichen Systemänderung. Zum anderen wird es davon abhängen, ob der politische Anspruch einer flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung aufrecht erhalten wird. Wir gehen davon aus, dass die Zunahme der Apothekenneugründungen noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat. Dies wird sicher unter dem Aspekt der demographischen Entwicklung besonders von älteren Patienten begrüßt. Unter wirtschaftlichem Aspekt wird allerdings in den nächsten Jahren eine Konsolidierung der Apothekenzahl stattfinden.

5Die Patienten und Kunden haben den Anspruch auf einen Rundumservice um das Thema Arzneimittel, Prävention und Gesundheit zu möglichst günstigen Preisen.

Die Politik muss sich auf ständige fachliche Kompetenz und wirtschaftliches Handeln verlassen können, um das Gesundheitssystem unter dem demographischen Aspekt bezahlbar zu halten. Die Kooperation mit anderen Heilberufen und die Prävention werden dabei eine wesentliche Rolle spielen. Es wird zu Recht erwartet, dass sich die Apotheker auch außerhalb der Apotheke einsetzen, um die Arzeimitteltherapie zu optimieren und sicher zu gestalten.

6Nur durch Nutzung und Einsatz der pharmazeutischen Kompetenz ist der Apotheker einmalig. Allerdings wird er im System mehr Verantwortung übernehmen müssen, was auch ein wirtschaftliches Handeln beeinhaltet.

P.S.: Ich habe diese Fragen hier in Gainesville, Florida beantwortet unter dem Eindruck des Systemvergleiches zwischen USA und Deutschland.

Wir stellen fest, dass wir ungerne amerikanische Verhältnisse in deutschen Apotheken haben möchten. Wir wünschen uns, dass die deutschen Apotheken, die schon aufgrund ihrer räumlichen Struktur und ihrer Sortimente, ein hohes Potenzial haben kundenorientiert zu arbeiten, dies auch in ihrer täglichen Arbeit umsetzen.

Wir haben hier erfahren, wie schwierig es für arme und nicht versicherte Patienten ist, an die nötigen Medikamente zu kommen. Manchmal sind sie darauf angewiesen, in das Programm einer Pharmafirma aufgenommen zu werden, um kostenlos an das benötigte Medikament zu kommen. Selbstzahler zahlen unter Umständen astronomische Preise, wenn sie die Medikamente sofort brauchen und nicht zuerst eine Recherche nach den billigsten Preisen in den vielen Ketten starten können.

Besonders positiv erleben wir hier die Ausbildung der Pharmaziestudierenden durch hochmotivierte Lehrkräfte, die die Studenten als ihre "Kunden" ansehen. Der Unterricht ist häufig interaktiv und wird durch viele Patientenbeispiele praxisnah aufgearbeitet. Unser Traum wäre der Erhalt der deutschen Apothekenstruktur mit der Motivation und Ausbildung des amerikanischen Systems.

Karin Wahl ( Apothekerin) und Christina Komoss ( Pharmaziepraktikantin)

z.Z. University of Florida, Gainesville, USA

1Die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken wird schwieriger. Aufgrund der umfassenden und sich ständig verändernden staatlichen Reglementierungen fehlt die für unternehmerisches Handeln unerlässliche Planungssicherheit. Ständig sind durch neue Softwaredatenbanken, wie der Rabattverträge, neue Investitionen in die EDV notwendig. Außerdem: Die existierenden Vertriebssysteme verändern sich, z. B. Versandhandel. Die Vermischung der Märkte von Teilen der nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel, Functional Food, Bilanzierten Diäten, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmitteln führt zu Überschneidungen bei Produktgruppen in Apotheke, Drogerie und Supermarkt, wie zuletzt das Beispiel "Plus" zeigt. Das Käuferverhalten gerade im Bereich der Selbstmedikation passt sich diesen neuen Gegebenheiten an. Für die Kunden steht dabei der gewünschte Produktnutzen im Vordergrund, nicht die rechtliche Kategorisierung. Hier versuchen alternative Distributionskanäle aufzuspringen und verwischen zum Teil bewusst den Unterschied zwischen den Produktgruppen. Dies steht nicht im Einklang mit den Anforderungen an eine gute Beratung und einem sinnvollen Einsatz von Produkten der Selbstmedikation.

Der BPI sieht den teilweise gewöhnungsbedürftigen Umgang mit dem hochwertigen Gut Arzneimittel in einigen europäischen Ländern mit großer Sorge. Für den BPI ist der beratungsfreie Raum der Tankstelle nicht der richtige Ort, um hochwertige Arzneimittel zu vertreiben. Die sich anbahnende Beliebigkeit von Arzneimittel-Abgabestellen liegt nicht in unserem Interesse.

Das System der Arzneimitteldistribution in Deutschland baut auf der Aufgabenteilung zwischen Arzneimittelhersteller, dem pharmazeutischen Großhandel und der Apotheke auf. Den Patienten steht die gesamte Arzneimittelpalette überall in Deutschland zu jeder Zeit zur Verfügung, die Apotheker werden bei der schnellen Arzneimittelversorgung durch ein leistungsfähiges Logistiknetz des Großhandels unterstützt und die Arzneimittelhersteller müssen keinen eigenen Vertriebsapparat aufbauen.

Die Rückverlagerung der Vertriebslogistik würde den pharmazeutischen Mittelstand wirtschaftlich überfordern. Viele kleine und mittelständische Unternehmen sind nicht in der Lage, die flächendeckende Verteilung ihrer Produkte eigenständig sicherzustellen, so dass der Verbraucher lange Beschaffungswege in Kauf nehmen müsste. Zu dieser Aussage steht der BPI seit über 50 Jahren und nicht erst seit der Diskussion um Fremd- und Mehrbesitzverbot. Die Mitglieder des BPI setzen zu 100% auf die deutsche Apotheke. Hier melden sich z. Z. viele Marktteilnehmer mit Glaubensbekenntnissen zu Wort, welche schon seit Jahrzehnten auf einen Distributionsmix ihrer Produkte in der Apotheke, Drogerie und Massenmarkt setzen. Wir gehen davon aus, dass der deutsche Apotheker seine verlässlichen Handelspartner kennt und sich nicht von einzelnen Nebelkerzen blenden lässt.

2Unabhängig von der Frage, ob und wann das Fremd- und Mehrbesitzverbot fallen wird, und obwohl fast alle Experten davon ausgehen, dass es dazu kommen wird, haben die Apotheken durch die Veränderungen im Markt bereits heute mit neuen Herausforderungen zu kämpfen. Die zunehmende Anzahl von Ketten und Kooperationen sowie Franchise-Geschäftsmodellen (DocMorris, Schlecker, Plus) verändert den Apothekenmarkt auch ohne eine Entscheidung des EuGH. Des Weiteren würde auch eine Entscheidung des EuGH nicht sofort auf die deutsche Marktordnung durchschlagen. Diese Marktordnung wird auf nationaler Ebene bestimmt. Eine Auslegung der Entscheidung des EuGH muss somit nicht automatisch eine komplette Umstrukturierung des bewährten Distributionskanals zur Folge haben. Eine Monopolisierung der Vertriebsstrukturen und damit bedingt der Aufbau von Key-Account-Strukturen (Zentraleinkauf), Listinggebühren, eigene Regalpflege im Sicht- und Freiwahlbereich und der Aufbau von Handelsmarken würde viele pharmazeutischen Hersteller schlichtweg überfordern. Die individuelle Therapie wäre nicht mehr gewährleistet. Das wirtschaftliche Überleben einer Vielzahl kleinerer, hoch spezialisierter pharmazeutischer Unternehmer wäre gefährdet, da sich die Anzahl der im Markt befindlichen Produkte allein auf die dominierenden Indikationen beschränken würde.

3Apotheken werden auch weiterhin Arzneimittel auf Rezept verkaufen. Daneben werden aber nicht-verschreibungspflichtige Produkte mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Dies ergibt sich aus einer steigenden Bedeutung der Selbstmedikation in einem Umfeld von sinkenden und eingeschränkten GKV-Leistungen im Arzneimittelumfeld.

Die Qualität und Intensität von Service- und Beratungsleistungen werden über die Kundenzufriedenheit und damit über die Zukunftschancen der Apotheken mitentscheiden.

Apotheken vor Ort haben dabei nach wie vor einen Wettbewerbsvorteil in der wohnortnahen direkten, persönlichen Betreuung der Kunden. Viele Apotheken haben die Herausforderung des Strukturwandels angenommen und begonnen, zukunftsfähige Konzepte für den Berufsstand zu entwickeln. Der BPI steht der Entwicklung des Apothekenmarktes in Richtung einer Monopolisierung der Vertriebsstrukturen kritisch gegenüber. Das Fremd- und Mehrbesitzverbot von Apotheken muss erhalten bleiben. Die Motivierung der Apothekerschaft hin zu einem proaktiven Vertriebsansatz im Bereich der Selbstmedikation ist das Ziel der Zusammenarbeit von ABDA und BPI, von pharmazeutischen Unternehmen und dem Apotheker vor Ort. Dies garantiert dem Verbraucher ein Maximum an Arzneimittelvielfalt, Verbraucherschutz und Arzneimittelsicherheit.

4Von den rund 21.500 Präsenz-Apotheken in Deutschland werden es wohl einige mit den sich verändernden Rahmenbedingungen und dem damit verschärfenden Wettbewerb sehr schwer haben, gerade in Regionen mit hoher Apothekendichte.

5Nur apothekenexklusive Produkte sind ein Garant für Qualität und ein adäquates Beratungsangebot. Diese Exklusivität ist aktiver Verbraucherschutz. Den Patienten steht das vollständige Arzneimittelsortiment überall in Deutschland zu jeder Zeit zur Verfügung, das bedeutet auch den Zugang zu der gesamten Vielfalt von Produkten der Selbstmedikation. Dies unterstützt den Wunsch des Patienten nach einer individuellen und angemessenen Arzneimitteltherapie, welche bei einem eingeschränkten Sortiment (Beispiel: Schlecker mit geplanten 600 OTC Produkten) nicht mehr gegeben wäre.

Der Präventionsansatz der Bundesregierung wird durch die Beratungsleistung des Apothekers gefördert, der Patient individuell auf höchstem Niveau beraten. Auch die Risikokommunikation bei der Meldung von unerwünschten Nebenwirkungen an die Behörden und den Unternehmer gewährleistet der Apotheker. Dies ist integraler und wichtiger Bestandteil der gelebten Arzneimittelsicherheit.

Neue Versorgungswege müssen sich an dem Qualitätsstandard der vorhandenen Systeme messen lassen. Nur wenn diese dem Patienten/Kunden einen nachgewiesenen Mehrwert bringen, sollten neue Distributionswege überhaupt diskutiert werden.

Obgleich sich apothekenpflichtige Produkte zumeist durch ein hervorragendes Nutzen-Risikoprofil auszeichnen, ist im Hinblick auf die Qualitätssicherung die Beratung und das Wissen des Apothekers unbedingt notwendig. Ein Kunde, welcher auf sich allein gestellt im Discounter ein Arzneimittel kauft, kann sich an der Indikation "vorbei" therapieren und damit nicht den gewünschten Heilungserfolg erzielen. Im ungünstigen Fall kann sich sogar das Krankheitsbild verschlimmern oder Nebenwirkungen auftreten. Der BPI stellt sich klar gegen eine Ausweitung der Freiverkäuflichkeit.

Gerne würde der BPI diesen aktiven Verbraucherschutz in Zusammenarbeit mit den Apothekern auch auf den Produkten der Selbstmedikation gegenüber dem Verbraucher visualisieren.

6Der Apotheker ist sowohl kompetenter Ansprechpartner als auch Vertrauensperson. Der Apotheker ist nicht nur Gesundheitsfachmann, er muss auch Kaufmann sein. Der BPI betrachtet die apothekenexklusiven Produkte als Garant für höchste Qualität und adäquate Beratungsleistung. Diese Exklusivität ist aktiver Verbraucherschutz. Der Apotheker sollte deshalb in seiner Fort- und Weiterbildung im höchsten Maße gefordert und gefördert werden. Die Beratungskompetenz der Apotheke ist von größter Bedeutung. Dies gilt es für den Verbraucher zu erhalten.

1Freigabe des Fremd- und Mehrbesitzverbotes, Aufgabe des einheitlichen Apothekenabgabepreises auch für Rx-Arzneimittel.

Bewusstes Unterlaufen gesetzlicher Regelungen (DocMorris-Apotheke, Saarbrücken, Rezeptsammelstellen wie dm, Apotheken-Kiosk) etc. höhlen das deutsche Rechtssystem aus und schaffen so – auch politisch motiviert – Fakten.

Starke Lobby von Interessenten am (noch) margenstarken Apothekengeschäft

2Vermutlich ja

3In Richtung Kette und Franchise-Modell – die Individualapotheke heutiger Prägung wird es künftig schwer haben.

4Eher zunehmen, anschließend mittelfristige Abnahme.

5Der Apotheker vor Ort muss sich signifikant von anderen Geschäftsmodellen wie Discountern oder Versandapotheken, die primär über den Preis agieren abheben. Ansonsten liegt die Chance in qualitativ hochwertiger Beratung, Service und vor allem im Vorteil der Nähe zum Patienten, dessen Vertrauen es zu gewinnen gilt.

6Die heilberufliche Komponente wird in den Vordergrund treten müssen, um das unter Frage 5 genannte Ziel zu erreichen. Aber auch kaufmännische Aspekte sind von großer Bedeutung, um in einem von Ketten- und Franchise-Nehmern dominierten System überleben zu können.

Die Fragen (Kurzform)
1Wo liegen die Gefahren für den Fortbestand der deutschen Apotheke?
2Kippt der EuGH das Fremdbesitzverbot?
3Apothekenentwicklung – in welche Richtung?
4Apothekenanzahl – mehr oder weniger oder gleich?
5Erwartungen der Gesellschaft an die Rolle des Apothekers?
6Apotheker – eher Kaufmann oder Heilberuf?
Die Fragen (Kurzform)
1Wo liegen die Gefahren für den Fortbestand der deutschen Apotheke?
2Kippt der EuGH das Fremdbesitzverbot?
3Apothekenentwicklung – in welche Richtung?
4Apothekenanzahl – mehr oder weniger oder gleich?
5Erwartungen der Gesellschaft an die Rolle des Apothekers?
6Apotheker – eher Kaufmann oder Heilberuf?
Die Fragen (Kurzform)
1Wo liegen die Gefahren für den Fortbestand der deutschen Apotheke?
2Kippt der EuGH das Fremdbesitzverbot?
3Apothekenentwicklung – in welche Richtung?
4Apothekenanzahl – mehr oder weniger oder gleich?
5Erwartungen der Gesellschaft an die Rolle des Apothekers?
6Apotheker – eher Kaufmann oder Heilberuf?
Die Fragen (Kurzform)
1Wo liegen die Gefahren für den Fortbestand der deutschen Apotheke?
2Kippt der EuGH das Fremdbesitzverbot?
3Apothekenentwicklung – in welche Richtung?
4Apothekenanzahl –mehr oder weniger oder gleich?
5Erwartungen der Gesellschaft an die Rolle des Apothekers?
6Apotheker – eher Kaufmann oder Heilberuf?
Die Fragen (Kurzform)
1Wo liegen die Gefahren für den Fortbestand der deutschen Apotheke?
2Kippt der EuGH das Fremdbesitzverbot?
3Apothekenentwicklung – in welche Richtung?
4Apothekenanzahl – mehr oder weniger oder gleich?
5Erwartungen der Gesellschaft an die Rolle des Apothekers?
6Apotheker – eher Kaufmann oder Heilberuf?
Die Fragen (Kurzform)
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2Kipp der EuGH das Fremdbesitzverbot?
3Apothekenentwicklung – in welche Richtung?
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5Erwartungen der Gesellschaft an die Rolle des Apothekers?
6Apotheker – eher Kaufmann oder Heilberuf?
Die Fragen (Kurzform)
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2Kippt der EuGH das Fremdbesitzverbot?
3Apothekenentwicklung – in welche Richtung?
4Apothekenanzahl – mehr oder weniger oder gleich?
5Erwartungen der Gesellschaft an die Rolle des Apothekers?
6Apotheker – eher Kaufmann oder Heilberuf?
Die Fragen (Kurzform)
1Wo liegen die Gefahren für den Fortbestand der deutschen Apotheke?
2Kippt der EuGH das Fremdbesitzverbot?
3Apothekenentwicklung – in welche Richtung?
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5Erwartungen der Gesellschaft an die Rolle des Apothekers?
6Apotheker – eher Kaufmann oder Heilberuf?
Die Fragen (Kurzform)
1Wo liegen die Gefahren für den Fortbestand der deutschen Apotheke?
2Kippt der EuGH das Fremdbesitzverbot?
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4Apothekenanzahl – mehr oder weniger oder gleich?
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6Apotheker – eher Kaufmann oder Heilberuf?

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