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- DAZ 7/2007
- Diabetesprävention
Arzneimittel und Therapie
Diabetesprävention
Dauerhafter Erfolg durch Änderung des Lebensstils
Schulungen zur Umstellung der Lebensgewohnheiten können die Manifestation eines Typ-2-Diabetes eindrucksvoll verhindern. Doch hält der Erfolg auch noch an, wenn der Patient aus dem Schulungsprogramm entlassen wird? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine finnische Studie.
Durch Änderungen des Lebensstils, insbesondere durch diätetische Maßnahmen und körperliche Bewegung, kann die Manifestation eines latenten Diabetes verhindert oder verzögert werden. Zu diesem Schluss kamen unter anderem zwei große Interventionsstudien, das amerikanische Diabetes-Präventionsprogramm und die finnische Diabetes-Präventionsstudie. In beiden Programmen wurden Probanden mit schlechter Glucosetoleranz geschult, um durch Änderungen in ihrer Lebensweise die Manifestation eines Typ-2-Diabetes zu verhindern. Diese Schulungsprogramme hatten Erfolg, und in beiden Studien wurde im Vergleich zu Probanden, die ihren Lebensstil nicht änderten, eine 58%ige Risikoreduktion im Hinblick auf eine Diabetesentwicklung ermittelt. Doch hält dieser Erfolg auch an, wenn keine aktiven Schulungen mehr stattfinden und die Patienten in ihren gewohnten Alltag entlassen werden? Mit dieser Frage befasste sich ein Follow-up der Finnischen Präventionsstudie.
Im ersten Teil der Studie waren 522 übergewichtige Erwachsene mit schlechten Glucosewerten randomisiert zwei Gruppen zugeteilt worden: 265 Probanden wurden durch Schulungen in der Umstellung ihrer Lebensgewohnheiten unterstützt, 257 Studienteilnehmer bildeten die Vergleichsgruppe. Die Teilnehmer der Schulungsgruppe nahmen an durchschnittlich 20 Beratungen teil, in denen sie diätetisch unterwiesen wurden. Ziel war eine Gewichtsreduktion um mindestens 5% und eine tägliche intensive körperliche Bewegung während mindestens 30 Minuten. Nach vier Jahren aktiver Schulung wurden diejenigen Probanden, die nicht an Diabetes erkrankt waren, weitere drei Jahre beobachtet, allerdings entfiel das aktive Schulungsprogramm. Festgehalten wurden unter anderem das Körpergewicht, das Ausmaß der körperlichen Bewegung und der Verzehr von Fetten und Ballaststoffen.
Nachhaltige Wirkung
Nach sieben Jahren waren in der Kontrollgruppe 110 Patienten an Diabetes erkrankt, in der Vergleichsgruppe waren es nur 75 Probanden. Auf den gesamten Zeitraum berechnet, wurde durch die Schulung die Diabetes-Inzidenz von 7,4 auf 4,3 pro 100 Personenjahre oder relativ um 43% gesenkt (p = 0,0001). Die Risikoreduktion ging mit dem Gewichtsverlust, dem Ausmaß körperlicher Bewegung, einer reduzierten Fettaufnahme und vermehrter Ballaststoffzufuhr einher. Betrachtet man nur denjenigen Zeitraum, in dem keine Schulung stattfand, also die letzten drei Jahre, dann betrug die Diabetes-Inzidenz 4,6 vs. 7,2 pro 100 Personenjahre, was einer 36%igen Reduktion des Erkrankungsrisikos entspricht (p = 0,041). Skeptiker, die ihre Zweifel an dem langfristigen Nutzen einer Schulung geäußert hatten, wurden mit diesen Zahlen eines Besseren belehrt. Die Umstellung des Lebensstils ist zu unterstützen, da dadurch die Manifestation des Diabetes verhindert oder zumindest verzögert werden kann.
QuelleLindström, J.; et al.: Sustained reduction in the incidence of type 2 diabetes by lifestyle intervention: follow-up of the finnish diabetes prevention study. Lancet 368 , 1673-1679 (2006).Apothekerin Dr. Petra Jungmayr
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