- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 7/2007
- Präkanzerosen und ...
Fortbildungskongress
Präkanzerosen und maligne Hauttumore
Bösartige Hauttumoren zählen zu den häufigsten Tumoren. Oft entstehen sie auf Hautstellen, die ungeschützt der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Besonders gefährdet sind die sogenannten Sonnenterrassen Nasenrücken, Stirn, Ohren und Handrücken. Werden sie frühzeitig im Stadium der Präkanzerose erkannt, sind sie in der Regel heilbar, wie Prof. Dr. Roland Kaufmann vom Zentrum für Dermatologie und Venerologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main deutlich machte.
Hautkrebs nimmt stark zu, vor allem im jüngeren Lebensalter ist ein Anstieg zu beobachten sowie das Auftreten von neuen Risikogruppen wie den Langzeitimmunsupprimierten. Dazu zählen Organtransplantierte oder auch HIV-Patienten, bei denen sich der Hautkrebs bereits nach drei bis fünf Jahren mit einem multiplen Auftreten oder einem aggressiven Wuchs manifestieren kann. Hinzu kommt ein geändertes Freizeitverhalten: früher bevorzugte man den Aufenthalt im Schatten, heute ist ein Strandurlaub ein Muss. Allgemein sind hellhäutige, blonde oder rothaarige Menschen oder Menschen mit vielen Sommersprossen besonders anfällig und sollten sich besonders schützen.
Zur Primärprävention zählte Kaufmann den Schutz der Sonnenterrassen des Körpers (Nase, Ohren, Handrücken) vor den UV-A-Strahlen, die für die Entstehung von Hautkrebs verantwortlich gemacht werden und vor den UV-B-Strahlen, die bei der Alterung der Haut eine entscheidende Rolle spielen. Zur Sekundärprävention gehört die Erkennung von Tumoren in einem möglichst frühen Stadium, in dem eine Heilung noch möglich ist. So kann der helle Hautkrebs – wenn er früh genug erkannt wird – bei korrekter Indikationsstellung mit den verfügbaren Therapien meist geheilt werden. Neben den klassischen Methoden wie einer Operation oder der Kryo- und Strahlentherapie sind es heute topische Behandlungsmethoden, die Erfolge versprechen. Der Trend in der Hautkrebstherapie geht weg von der Chirurgie hin zum "wegcremen" von Vorformen wie einer aktinischen Keratose. Als Beispiel nannte Kaufmann hier Imiquimod, das für diese Indikation zugelassen ist. Dabei gilt es zu beachten, dass jede Hautschicht ihre ganz speziellen Tumore hat. Sehr viele Tumoren, von denen die meisten heilbar sind, entstehen in der Oberhaut. So das spinozelluläre Karzinom, das durch ein örtlich gewebszerstörendes Wachstum in die Umgebung gekennzeichnet ist. Es bildet Metastasen vornehmlich in die umliegenden Lymphknoten und tritt im höheren Lebensalter meist auf sonnenvorgeschädigter Haut auf. Die Therapie besteht in der vollständigen chirurgischen Entfernung. Das Basalzellkarzinom, das von den Basalzellen der Oberhaut gebildet wird, wächst invasiv und destruktiv, bildet aber keine Metastasen. Daher kann es als semimaligne bezeichnet werden. Zur Therapie wird es in den meisten Fällen aus der Haut herausgeschnitten, auch sehr tief. Die Heilungsaussichten gelten als sehr gut. Beim malignen Melanom bleibt allerdings die primäre Therapie seine sofortige und vollständige chirurgische Entfernung. Auch bei einem Verdacht sollte die Hautveränderung mit einem Sicherheitsabstand herausgeschnitten werden.
Auf Warnzeichen achten!
Die meisten Melanome entstehen auf vorher gesunder Haut, weniger als ein Drittel entwickelt sich aus einem schon bestehenden Pigmentfleck. Bei der Früherkennung hilft die sogenannte ABCDE -Regel. Sie gibt Hilfestellungen, wann man unverzüglich einen Hautarzt zur weiteren Abklärung aufsuchen sollte.
A symmetrie: Ein Mal ist in seiner Form unregelmäßig.
B egrenzung: Ein Mal hat eine unregelmäßige oder unscharfe Begrenzung.
C olour: Ein Mal ist an einigen Stellen heller oder dunkler, die Farbe ist uneinheitlich oder fast schwarz.
D urchmesser: Ein Mal ist größer als 5 mm.
E rhoben: Ein Mal erhebt sich mehr als 1 mm über das übrige Hautniveau.
Alle diese Kriterien können, müssen aber nicht auf ein malignes Melanom hinweisen, bedürfen aber der fachärztlichen Abklärung. Es kann nicht oft genug wiederholt werden, dass die frühzeitige Erkennung und vollständige Entfernung eines Melanoms lebensentscheidend für den betroffenen Patienten ist! Bei einem Verdacht sollte keinesfalls abgewartet und beobachtet werden. Die beste Vorbeugung gegenüber den meisten Hauttumoren ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit der eigenen Haut, betonte Kaufmann. Das gilt besonders in Bezug auf die Sonnenbestrahlung. <
ck
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.