- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 12/2008
- Hilfe bei ...
Arzneimittel und Therapie
Hilfe bei Vaginaltrockenheit und bakterieller Vaginose
Grundlage der bakteriellen Vaginose ist eine mikrobielle Dysbalance mit deutlicher Abnahme der physiologischen Laktobazillen und gleichzeitiger Zunahme anaerober Bakterien. Die Veränderungen der Vaginalflora machen sich infolge der von diesen Bakterien gebildeten Amine mit einem unangenehmen Intimgeruch und einem dünnflüssigen Fluor sowie oft mit Brennen und Juckreiz bemerkbar. Rund 10% der geschlechtsreifen Frauen leiden unter solchen Veränderungen, der Anteil steigt bei Schwangeren auf 20% und bei Frauen mit sexuell übertragbaren Erkrankungen sogar auf 30%.
Diagnostische Kriterien der bakteriellen Vaginose sind ein erhöhter pH-Wert in der Scheide, ein dünnflüssiger homogener Fluor, ein Amingeruch des Fluors insbesondere bei Zugabe zehnprozentiger Kalilauge sowie der Nachweis von mindestens 20% sogenannter Schlüsselzellen im Nativpräparat des Vaginalsekrets, also von Zellen, die dicht mit Bakterien besiedelt sind. Die Diagnose gilt als gesichert, wenn mindestens drei dieser Kriterien erfüllt sind.
Therapeutisch und prophylaktisch einsetzbar
Standard bei der bakteriellen Vaginose ist die Behandlung mit Metronidazol oder Clindamycin, wobei jedoch mit einer Rezidivrate von 60 bis 70% zu rechnen ist. Alternativ zur antibiotischen Behandlung oder ergänzend und damit dem Rezidiv vorbeugend ist nunmehr auch die Anwendung eines neuen Vaginalgels (Rephresh® sanol) möglich. Das bioadhäsive Gel besteht aus Polycarbophil, einem Polyacrylsäurederivat, das im physiologisch sauren Bereich bei etwa 4,2 gepuffert ist. Das Gel normalisiert schnell und infolge der guten Gel-Adhäsion über drei Tage anhaltend den vaginalen pH-Wert und fördert die pH-Balance. Es lindert Beschwerden wie Brennen und Juckreiz, befreit von unangenehmem Intimgeruch, unterstützt die Besiedlung mit Laktobazillen und mindert so das Risiko bakterieller Infektionen.
Feuchtigkeitsspendend gegen Juckreiz und Brennen
Für Frauen, die unter einer vaginalen Trockenheit leiden, ein Symptom, das sich häufig durch die sinkenden Östrogenspiegel in der Zeit der Wechseljahre einstellt, steht nunmehr ebenfalls ein Vaginalgel (Replens® sanol) auf der Basis von Polycarbophil zur Verfügung. Das Gel wirkt feuchtigkeitsspendend und wird ebenfalls nur alle drei Tage hygienisch per vorgefülltem Einmal-Applikator angewandt. Es stellt das Gleichgewicht des vaginalen Feuchtigkeitshaushaltes wieder her, erhöht die Geschmeidigkeit und Gleitfähigkeit der Vaginalwand und bessert so Juckreiz und Brennen. Auch weitere, häufig mit der vaginalen Trockenheit verbundene Symptome wie eine Dyspareunie und eventuell sogar Blutungen der Vaginalhaut infolge der Trockenheit werden gelindert.
Quelle
Prof. Dr. Werner Mendling, Berlin; Dirk Bosten, Köln; Dr. Thomas Jansen, Monheim: Pressegespräch "Rephresh® sanol und Replens® sanol – bakterielle Vaginose und vaginale Trockenheit: Zwei innovative gynäkologische Therapieoptionen stellen sich vor", Düsseldorf, 13. März 2008, veranstaltet von der Sanol GmbH, Monheim.
Christine Vetter, freie Medizinjournalistin
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.