Prisma

Präeklampsie erhöht späteres Dialyserisiko

Eine Präeklampsie stellt ein akutes Risiko für das Leben einer Schwangeren und ihres Kindes dar. Darüber hinaus hat sie für die betroffenen Frauen langfristig Folgen: Ihr Risiko, im späteren Leben an einem dialysepflichtigen Nierenversagen zu erkranken, ist deutlich erhöht.

Bei etwa fünf Prozent aller Schwangeren kommt es zu einer Präeklampsie. Hauptsymptome der Erkrankung sind ein hoher Blutdruck sowie eine Proteinurie. Letztere kann als Mikroalbuminurie noch Jahre nach der Schwangerschaft bestehen, weshalb man bereits seit längerem Spätfolgen für die Niere befürchtete. Bestätigt wurde dies nun durch eine Untersuchung norwegischer Wissenschaftler, die die Daten von mehr als 570.000 Frauen auf einen entsprechenden Zusammenhang hin untersuchten. Ihren Ergebnissen nach ist das Risiko für ein späteres terminales Nierenversagen durch eine vorausgegangene Präeklampsie um den Faktor 3,2 erhöht. Bei Frauen, die zwei- oder dreimal eine Präeklampsie entwickelten, war das Risiko in der Studie sogar um den Faktor 15,5 erhöht. Früh- oder Mangelgeburten waren ebenfalls mit einem erhöhten Risiko verbunden. Im Schnitt kam es etwa 17 Jahre nach der Schwangerschaftskomplikation zum Nierenversagen.

Insgesamt trat ein terminales Nierenversagen in der Untersuchung zwar nur selten auf (477 von 570.433 Frauen waren davon betroffen), die Studienautoren plädieren dennoch dafür, Frauen mit einer Präeklampsie nach Ende der Schwangerschaft engmaschig zu betreuen, um mögliche Anzeichen für ein Nierenversagen rechtzeitig zu erkennen und ggf. gegensteuern zu können.


ral


Quelle: Vikse, B. E. et al.: New Engl. J. Med. 359, 800–809 (2008).

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