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DAZ aktuell
Bayerische Hausärzte im Aufstand
Das Treffen in Nürnberg sei eine "sehr machtvolle Demonstration" der Allgemeinmediziner gegenüber Krankenkassen und Politik gewesen, erklärte Hoppenthaller. Die Hausärzte kritisieren, dass ihre Arbeitsbedingungen immer schlechter werden und ihre Bezahlung nicht mehr ausreicht. Bei der Versammlung in Nürnberg hatte die BHÄV daher Kästen aufgestellt, um Stimmen zum Vorschlag des Verbandschefs zu sammeln. Bei einem beauftragten Notar können die Hausärzte noch in den kommenden Wochen ihr Votum abgeben. Laut Hoppenthaller soll eine Entscheidung über die Rückgabe der Zulassungen bis Ende März fallen. Stimmen 70 Prozent der BHÄV-Mitglieder der Aktion zu, will Hoppenthaller die Zulassungen an die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) zurückgeben. Denn dann entstehe ein Notstand in der medizinischen Versorgung – und genau dieses Druckmittel möchte der Verband in den Händen halten. Von ihrer KV sehen sich die bayerischen Hausärzte nämlich nicht mehr gut vertreten. Sie sei ein "Unterdrückungssystem" geworden, das Honorare festsetze und die Therapiefreiheit einschränke, ärgert sich Hoppenthaller. "Wir haben überhaupt kein Mitspracherecht mehr". Statt Kollektivverträge über die KVB will der BÄHV mit den Krankenkassen direkt eigene Verträge aushandeln. Unterstützung für ihren Kurs erhielten die Hausärzte von anderen Ärzteverbänden: "Dies ist ein dramatisches Signal an die Politik, dass ein schlichtes ‚Weiter so!‘ mit den Ärzten in Deutschland nicht mehr zu machen ist", sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Kuno Winn. Der Vorsitzende von Medi-Deutschland, Werner Baumgärtner, bezeichnete die sogenannte "Korbveranstaltung" als "wichtigen Schritt, die kollektive Zulassungsrückgabe der Ärzte voranzubringen und den dringenden Wunsch der Kollegen nach einer Veränderung umzusetzen". Baumgärtner kündigte zugleich an, ab Februar auch in Baden-Württemberg mit den Korbmodellen zu beginnen.
Die KVB äußerte Verständnis für den Unmut der Hausärzte, hält den eingeschlagenen Weg jedoch für falsch. Die KV teile viele Bedenken – doch sie setze sich für einen "vernünftigen Weg" ein, diese Herausforderungen zu meistern. Mit ihrer Aktion verunsicherten die Hausärzte lediglich Patienten und setzten zudem ihre eigene wirtschaftliche Existenz aufs Spiel.
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