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Friedemann Schmidt: Verbraucherinteressen in Gefahr
"Wenn ein Apotheker jeden Monat von seinem Geschäftsführer dazu angehalten wird, gute Umsätze zu machen, wird er sich nicht mehr an den Interessen der Kunden orientieren", erklärte Schmidt in der Talk-Sendung. Die Berufsethik fordere aber, im Zweifelsfall auch auf Gewinn zu verzichten.
Sollte der Europäische Gerichtshof Ende des Jahres entscheiden, dass in Deutschland künftig auch Kapitalgesellschaften Apotheken besitzen können, wäre der Markt für Ketten und Franchiseunternehmen geöffnet. "Deren Discountkonzept ist für Arzneimittel eigentlich nicht angemessen", kritisierte Schmidt. Die herkömmliche Apotheke ist für ihn ohnehin kein Synonym für "teuer": "Diese Assoziation kommt aus einer ganz anderen Zeit und ist nicht mehr gerechtfertigt." Die Verbraucher könnten durch die Einführung des Versandhandels schon jetzt besser vergleichen als früher. "Und dann stellen sie fest, dass ein Arzneimittel trotz der neuen Möglichkeiten eben seinen Preis hat."
Schmidt prognostizierte, dass sich in Zukunft angesichts des absehbaren Strukturwandels in der Apothekenlandschaft "einige Tausend Apotheken sicher nicht mehr halten" können. Dass es verschreibungspflichtige Medikamente künftig auch in Drogerien gibt, befürchtet er jedoch nicht. "Das Entscheidende ist sowieso, dass der Apotheker den Daumen auf der Arzneimittelversorgung behält."
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