Gesundheitspolitik

Computer-Avatar für Pharmazie-Studium

Virtueller Patient soll ganze Bandbreite der Patientenkonsultation simulieren können

(az). Wissenschaftler der britischen Keele Universität haben ein komplexes System zur Simulation des Beratungsgesprächs entwickelt. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Anwendungen arbeitet der virtuelle Patient aus Keele mit einer Spracherkennungssoftware. Die Studenten können also direkt mit ihm kommunizieren statt auf Eingabehilfen zurückgreifen zu müssen.

Zudem reagiert ihr simulierter Gegenüber nicht nur verbal sondern auch mit non-verbalen Gesten, die beispielsweise Schmerz, Stress oder Angst auszudrücken vermögen.

Der virtuelle Patient kann auf die unterschiedlichsten Erkrankungen von Bluthochdruck bis zu Verdauungsstörungen programmiert werden. Dazu sind weitere Eigenschaften wie beispielsweise eine Penicillinallergie möglich. Vergisst nun der Student, nach einer solchen Allergie zu fragen, kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Auch die Relevanz von Alter, Geschlecht und Ethnie kann dem Lernenden durch die entsprechenden Fallsimulationen demonstriert werden, das Lernerlebnis ist so besonders plastisch. "Die Studenten können in einem sicheren Umfeld aus Fehlern lernen", so Stephen Chapman, der Leiter der School of Pharmacy in Keele.

Am Ende des Gesprächs gibt der Avatar dem Studierenden ein ausführliches Feedback über seine Leistung. "Es ist sehr aufwendig, das Patientengespräch eins zu eins zu trainieren, da man Schauspieler benötigt, welche die Rolle des Patienten übernehmen", so Chapman. Auch sei es schwierig, den Prozess zu standardisieren, damit alle Studenten die gleichen Erfahrungen sammeln können. Hier soll die Simulation Abhilfe schaffen. Ob dabei ein so komplexes virtuelles 3D-System wie das aus Keele Vorteile gegenüber herkömmlichen Anwendungen bietet ist bislang nicht belegt, Spaß macht es den Studenten jedoch ganz sicher.

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