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Arzneimittel und Therapie
Prasugrel hemmt Thrombozytenaggregation
Prasugrel soll zur Vorbeugung von atherothrombotischen Ereignissen bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom, die sich einer perkutanen Koronarintervention unterziehen müssen, eingesetzt werden.
Akutes Koronarsyndrom
Bei der koronaren Herzerkrankung sind die Koronararterien, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen, durch Ablagerungen so verengt oder verlegt, dass der Blutfluss zum Herzen eingeschränkt wird. In schweren Fällen kann zudem ein Blutgerinnsel die Koronararterien teilweise oder ganz blockieren und die Blutzufuhr unterbrechen – die Folge ist dann ein akutes Koronarsyndrom, im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt. Als akutes Koronarsyndrom fasst man die instabile Angina pectoris sowie Myokardinfarkte mit und ohne ST-Streckenhebung zusammen.
In vielen Fällen unterziehen sich Patienten mit akutem Koronarsyndrom einer Katheterintervention, bei der in der Mehrzahl der Fälle auch ein Koronarstent gesetzt wird, um die Gefäße offen zu halten und zu stützen.
Nach der Operation werden zur Prophylaxe atherothrombotischer Ereignisse Thrombozytenaggregationshemmer wie Clopidogrel eingesetzt.
Besser wirksam, aber mehr Blutungen
Das neue Prasugrel ist wie Clopidogrel (Plavix® , Iscover®) chemisch ein Thienopyridin. Pharmakologisch wirken beide als Antagonisten am Adenosin-Diphosphat-Rezeptor auf der Oberfläche von Thrombozyten und hemmen so die Thrombozytenaggregation.
In einer Phase-III-Studie bei über 13.000 Patienten nach einer perkutanen koronaren Intervention bei akutem Koronarsyndrom konnte Prasugrel kardiovaskuläre Ereignisse besser verhindern als Clopidogrel, erhöhte allerdings gleichzeitig die Gefahr für tödliche Blutungskomplikationen.
Die Patienten wurden entweder mit Prasugrel (60 mg, danach 10 mg/Tag) oder Clopidogrel (300 mg, danach 75 mg/Tag) behandelt. Alle Patienten nahmen zusätzlich niedrig dosierte Acetylsalicylsäure ein. Die Behandlungsdauer betrug sechs bis 15 Monate. Unter der Behandlung mit Prasugrel kam es zu signifikant weniger kardiovaskulär bedingten Ereignissen und Todesfällen (12,1% unter Clopidogrel vs. 9,9% unter Prasugrel). Allerdings traten unter der Behandlung mit Prasugrel schwere Blutungskomplikationen mit 1,4% häufiger auf als unter Clopidogrel (0,9%). Auch tödliche Komplikationen waren mit 0,4% unter Prasugrel häufiger als unter Clopidogrel (0,1%). Als Folge unterschied sich die Gesamtmortalität in beiden Gruppen nicht signifikant.
Die Studie wurde auf der Jahrestagung der American Heart Association in Orlando/Florida vorgestellt und im New England Journal of Medicine publiziert.
Quellen
Wiviott SD, et al.: Prasugrel versus clopidogrel in patients with acute coronary syndromes. N. Engl. J. Med. 2007; 357: 2001-2015.
Bhatt DL: Intensifying platelet inhibition - navigating between Scylla and Charybdis. N. Engl. J. Med. 2007; 357: 2078-2081.
hel
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