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Arzneimittel und Therapie
Liposomales Amphotericin zur Therapie systemischer Mykosen
Darüber hinaus gilt liposomales Amphotericin als die bevorzugte Behandlungsoption für die empirische Therapie bei persistierendem, Antibiotika-refraktärem Fieber.
AmBisome® ist angezeigt für:
- die Behandlung von schweren systemischen oder tiefen Mykosen;
- die empirische Behandlung von vermuteten Pilzinfektionen bei neutropenischen Patienten mit Fieber.
Bis zum Vorliegen ausreichender Studiendaten kann liposomales Amphotericin als Sekundärtherapie für viszerale Leishmaniose (Leishmania donovani) bei immunkompetenten Patienten und bei Patienten mit geschädigtem Immunsystem (z. B. HIV-positiven Patienten) angewendet werden. Es gilt immer, dass nationale und internationale Empfehlungen für den angemessenen Gebrauch von antiinfektiven Substanzen zu berücksichtigen sind!
Vergleichbar effektiv wie Voriconazol und Micafungin
Amphotericin B zeigt in vitro eine hochgradige Aktivität gegen zahlreiche Pilzspezies, jedoch keine oder nur minimale Effekte auf Bakterien und Viren.
Es erfasst neben den gängigen Erregern von invasiven Mykosen auch Zygomyceten (z. B. Mucor, Rhizopus und Absidia), Kryptokokken sowie Azol-resistente Candida-Spezies. Dieses breite Wirkspektrum ist insbesondere beim empirischen Therapieansatz von großer Bedeutung, um Risiken durch Erregerlücken zu vermeiden.
Amphotericin B ist ein makrozyklisches antifungales Polyenantibiotikum, das von Streptomyces nodosus gebildet wird. Durch seinen lipophilen Molekülanteil kann Amphotericin B in die Lipid-Doppelmembran von Liposomen eingelagert werden. Die Wirksamkeit von liposomalem Amphotericin wurde in einer Anzahl klinischer Studien zur Behandlung systemischer Pilzinfektionen, zur Therapie von Fieber unbekannter Ursache bei neutropenischen Patienten und zur Behandlung der viszeralen Leishmaniose ermittelt. Diese Studien schließen vergleichende randomisierte Studien mit liposomalem Amphotericin B versus konventionellem Amphotericin B bei bestätigten Aspergillus- und Candida-Infektionen mit ein, bei denen die Wirksamkeit beider Arzneimittel vergleichbar war. Sowohl bei erwachsenen als auch bei pädiatrischen Patienten mit neutropenischem Fieber und vermuteter Pilzinfektion haben die Ergebnisse einer randomisierten, doppel-blinden klinischen Studie gezeigt, dass liposomales Amphotericin, verabreicht mit 3 mg/kg/Tag, ebenso wirksam ist wie konventionelles Amphotericin B. Grundlage für die aktuelle Zulassungserweiterung waren die Ergebnisse zweier großer klinischer Studien. Dabei wurde in der AmBiLoad-Studie bei Patienten, die an invasiven Fadenpilzinfektionen (hauptsächlich Aspergillose) litten, mit liposomalem Amphotericin B (3 mg/kg/Tag) Ansprech- bzw. Zwölf-Wochen-Überlebensraten von 50 bzw. 72% erreicht – Ergebnisse, die denen von Voriconazol bei ähnlichem Studiendesign entsprechen. In einer weiteren Untersuchung erwies sich liposomales Amphotericin außerdem in der Behandlung invasiver Candidainfektionen als ebenso effektiv wie Micafungin. Basierend auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen wurde der Behandlungsalgorithmus für invasive Mykosen in verschiedenen nationalen und internationalen Guidelines bereits re-evaluiert und liposomales Amphotericin zur First-line-Therapie bei invasiven Aspergillosen und Candidosen empfohlen.
Quelle
Fachinformation AmBisome® , Stand April 2009.
AmBisome® jetzt auch zur First-Line-Therapie systemischer Mykosen zugelassen. Pressemitteilung der Gilead Sciences GmbH, Martinsried, vom 23. April 2009.
ck
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