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Arzneimittel und Therapie
Zoledronat mit direkter Antitumor-Wirkung bei Brustkrebs
Zoledronat (Zoledronsäure) gehört zur Klasse der stickstoffhaltigen Bisphosphonate, die Knochen schützen: Zoledronsäure wirkt primär auf den Knochen und ist ein Inhibitor der Osteoklasten-vermittelten Knochenresorption. Seit Anfang 2001 wird der Arzneistoff unter dem Handelsnamen Aclasta® (Novartis) vermarktet und seit 2005 zur Behandlung des Osteodystrophia deformans eingesetzt, seit Oktober 2007 gibt es eine europäische Zulassung zur Behandlung
- der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen,
- der Osteoporose bei Männern mit einem erhöhten Risiko für Frakturen, einschließlich bei Patienten mit einer kürzlich erlittenen niedrig-traumatischen Hüftfraktur sowie
- von Morbus Paget des Knochens.
Unter dem Handelsnamen Zometa® ist Zoledronsäure zugelassen
- zur Prävention skelettbezogener Komplikationen bei Patienten mit fortgeschrittenen, auf das Skelett ausgedehnten, Tumorerkrankungen.
- zur Behandlung der tumorinduzierten Hyperkalzämie.
Die Behandlung mit Bisphosphonaten kann bei Brustkrebs-Patientinnen mit Knochenmetastasen Komplikationen wie Knochenbrüchen vorbeugen und das Fortschreiten der Tumorentwicklung im Knochen bremsen. Darüber hinaus haben Bisphosphonate auch eine schmerzlindernde Wirkung. Auch wird in Studien untersucht, ob die adjuvante Gabe eines Bisphosphonats schon nach der Erstbehandlung von Brustkrebs das Risiko des Auftretens von Knochenmetastasen verringern kann.
Aktuelle Ergebnisse der ZO-Fast-Studie
In die ZO-Fast(Zometa-Femara adjuvant synergy trial)-Studie wurden 1065 postmenopausale Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Mamma-Ca im Frühstadium aufgenommen. Sie erhielten zusätzlich zu Letrozol entweder von Anfang an auch Zoledronat oder Zoledronat erst bei einer zu geringen Knochendichte oder nach einer Fraktur. Eine Analyse der 36-Monats-Daten der ZO-FAST-Studie bergab, dass bei einer Soforttherapie mit Zoledronat die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule nach 36 Monaten signifikant um 4,4% erhöht wurde, in der Vergleichsgruppe nahm sie um 4,9% ab. Zudem zeigte sich bei Soforttherapie mit dem Bisphosphonat eine signifikante Verbesserung des krankheitsfreien Überlebens (40%). Zoledronat wirkte aber nicht nur auf den Knochen: das Risiko für Lokalrezidive war nach 36 Monaten Zoledronat um 80%, für Fernmetastasen um 30% und Knochenmetastasen um 50% reduziert. Auch zur präoperativen Therapie gibt es Erfolg versprechende Ergebnisse: Retrospektiv wurden Daten von 205 Frauen ausgewertet, die präoperativ Zoledronat kombiniert mit einer Chemotherapie erhalten hatten. Sie hatten Anthracycline/Taxane mit oder ohne Zoledronat alle drei bis vier Wochen über sechs Monate vor der Operation bekommen. Durch die zusätzliche Bisphosphonatgabe konnte die Größe des Primärtumors signifikant um 14,2 mm (33%) verringert werden. Die gesamte pathologische Ansprechrate betrug 5,8% in der Chemotherapie-Gruppe und 10,9% in der Zoledronat-Gruppe.
Quelle
Eidtmann H, et al.: The effect of zoledronic acid on aromatase inhibitor associated bone loss in postmenopausal women with early breast cancer receiving adjuvant letrozole: 36 months follow up of ZO-FAST. Cancer Res 2009; 69(2): 74.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ): www.krebsinformationsdienst.de
Dr. Hans-Peter Hanssen
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