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Prisma
Warum auf Neurodermitis meist Asthma folgt
Bislang wurde das bei bis zu 70 Prozent aller Kinder mit atopischer Dermatitis später auftretende Asthma auf eine allergische TH2-Antwort, also eine Störung im Immunsystem zurückgeführt. Ein Team um Raphael Kopan, Washington Universität St. Louis, ist nun im Tierversuch jedoch auf einen anderen Zusammenhang zwischen Haut und Atemwegen gestoßen. Sie konnten zeigen, dass Mäuse, die an einer der atopischen Dermatitis vergleichbaren Hauterkrankung leiden, in den Keratinozyten der befallenen Haut vermehrt das Molekül TSLP (thymic stromal lymphopoietin) bilden und in den Blutkreislauf abgeben. TSLP führt zu einer Übererregung der Bronchien, was zur Folge hat, dass die Tiere bei Inhalation von Antigenen ein allergisches Asthma bilden. Wurde bei den Mäusen die Wirkung von TSLP blockiert, ließ sich die Asthmaentwicklung verhindern. Umgekehrt konnte man bei gesunden Mäusen, die so verändert wurden, dass sie vermehrt TSLP bildeten, eine erhöhte Asthmaanfälligkeit induzieren. Für die Studienautoren ist dies der Beweis, dass TSLP eine entscheidende Rolle für den Zusammenhang zwischen Neurodermitis und Asthma darstellt. Sollten sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, könnte in TSLP eine Möglichkeit liegen, um zu verhindern, dass neurodermitische Kinder später an Asthma erkranken. ral
Quelle: Demeri, S. et al.: PloS. Biol. 2009; 6 (5): e123
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