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Deutscher Apothekertag 2009
Mehr Apotheker auf Station gefordert
Auf Initiative von Hannes Müller, Präsident des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden, diskutierte die Hauptversammlung die Forderung, die Anzahl von Apothekern auf Station in Krankenhäusern zu erhöhen. Ein entsprechender Antrag wurde von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe gestellt und mit großer Mehrheit angenommen. Es entspann sich eine lebhafte Diskussion, in der die wichtige Rolle des Apothekers auf Station von vielen Seiten beleuchtet wurde.
Krankenhausapotheker Vogel aus Baden-Württemberg stellte dar, wie viele Aufgaben Apotheker bereits jetzt im Krankenhaus und auf Station wahrnehmen. Im Vordergrund steht die routinemäßige Arzneimittelanamnese. "Wir sind die Opfer unseres eigenen Erfolgs", sagte Vogel – je mehr Apotheker es im klinischen Bereich gäbe, umso bessere Arbeit könne man noch leisten. Auch aus Österreich kam engagierte Unterstützung für den Antrag. Ein Wiener Krankenhausapotheker berichtete, dass an seiner Arbeitsstätte in Wien erfolgreich auf Station gearbeitet werde: Es stehen 40 Minuten pro Station und Arbeitstag für die klinische Pharmazie zur Verfügung. Positiv sei die Zusammenarbeit mit den Ärzten, die die pharmazeutische Kompetenz zu schätzen wüssten. "Viel Erfolg" wünschte der Wiener Kollege den deutschen Apothekern. Auch der Vorsitzende des ADKA-Landesverbandes Hessen, Dr. Manfred Schmall, ergriff das Wort und bat die Hauptversammlung, dem Antrag zuzustimmen: "Wir sind in Europa das Schlusslicht, was die Anzahl der Apotheker im Krankenhaus betrifft", sagte Schmall und berichtete vom positiven und erfolgreichen Einsatz von Pharmaziestudenten auf Station. Ebenso forderte Prof. Dr. Manfred Schulz, Leiter der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker, die Anzahl von Pharmazeuten im Krankenhaus dringend zu verstärken.
Auch folgender Aspekt wurde in die Diskussion getragen: Ein Apotheker auf Station sorge für gute Öffentlichkeitsarbeit. Wenn Patient und Arzt die pharmazeutische Leistung positiv erleben, sei dies die beste Werbung für den Apothekerberuf.
Nicht zuletzt würde die Kommunikation zwischen Arzt und Apotheker – auch im niedergelassenen Bereich – verbessert, wenn junge Ärzte im Krankenhaus sich der Kompetenz des Apothekers bewusst und intensive Arzt-Apotheker-Kontakte gepflegt würden.
Reinhild Berger
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