30-jähriges Jubiläum der Virchow-Apotheke, Nürnberg/Eibach

In den grün umrandeten Beeten der mittelalterlichen Klosterapotheke blühen exotische Pflanzen, die die Mönche in ihrer Alchemistenküche zu Arzneien verarbeiten, während sie die Rezepturen mit Tinte und Feder in kunstvoll verzierten Arzneibüchern festhalten.

Durch die großen Bogenfenster der Jahrhundertwende-Apotheke erkennt man unzählige altmodische Medikamentenschachteln und Flaschen mit aufwendigen Etiketten. Eine Waage auf dem Verkaufstisch darf nicht fehlen. Der Herr Provisor hinter der messingfarbenen Registrierkasse bedient in feinem Zwirn, mit Fliege und dunklem Rock, während der Stift beim Pillendrehen seinen Anzug mit einer Schürze vor Flecken schützt.

Die Apotheke heute ist die perfekte Miniaturausgabe einer modernen Apotheke. Selbst der Pharmazierat hätte daran wohl nichts auszusetzen. Ein Beratungsraum zum Blutdruck- und Blutzuckermessen ist ebenso zu finden, wie ein Unguator in der Rezeptur. Der Großhandel liefert seine bunten Wannen voller Medikamentenschachteln. Kinder freuen sich über die Wand mit Bonbontüten in der Offizin, und die Erwachsenen über den Zeitschriftenständer mit der "Umschau" und dem "Seniorenratgeber". Eine üppig gefüllte Sicht- und Freiwahl, computerbestückte Beratungsplätze, ein Kosmetikregal und auch die Schütten mit Sonderangeboten fehlen nicht.

Natürlich gibt es von Playmobil keinen Unguator. Und auch kein Aspirin. Was es im Oktober für die Kunden der Virchow-Apotheke Nürnberg/Eibach im Schaufenster zu entdecken und zu bestaunen gibt, sind handgefertigte Unikate.