Prisma

Rezeptoren für Amarogentin identifiziert

Eine Arbeitsgruppe um Dr. Maik Behrens vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung hat vier Geschmacksrezeptoren identifiziert, mit denen Menschen das Amarogentin, den bittersten bekannten Naturstoff, wahrnehmen.
Der Gelbe Enzian enthält das Amarogentin.
Foto: Lichtwer Pharma Unternehmensgruppe/Mauritius Gmb

Amarogentin, ein Acylglykosid aus der Wurzel des Gelben Enzians (Gentiana lutea), ist noch in einer Verdünnung von 1 zu 58 Millionen deutlich wahrnehmbar. Wie die Wahrnehmung erfolgt, war bisher nicht vollständig bekannt. Der Mensch besitzt 25 Geschmacksrezeptoren für Bitterstoffe (hTAS2R), zehn von ihnen sind "verwaist", d. h. dass ihnen bisher kein einziger Bitterstoff zugeordnet werden konnte. Nun haben Behrens et al. gezeigt, dass das Amarogentin vier Bitterrezeptoren anspricht, darunter auch den hTAS2R50, der damit seinen "Waisenstatus" verloren hat. Für hTAS2R50 fanden sie sogar noch einen zweiten Liganden, das Andrographolid aus den Blättern des Strauches Andrographis paniculata, der als Arzneipflanze im Ayurveda und auch in der traditionellen chinesischen Medizin eine Rolle spielt. cae


Quelle: Behrens M, et al.: J Agric Food Chem 2009; www.dife.de, Pressemitteilungen.

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