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- DAZ 45/2009
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Fachmedien kurz rezensiert
Die 30 Seuchen der Menschheit
Der "Schwarze Tod" war der Inbegriff des Schreckens im Mittelalter. Allein der Name ruft bis heute Schaudern hervor. Als die Seuche im 14. Jahrhundert über Europa hinwegfegte, ließ sie ganze Landstriche entvölkert zurück. Auch Krankheiten wie Cholera, Thyphus, Tuberkulose oder Grippe wirkten sich verheerend aus, schlimmer als Hungersnöte und Naturkatastrophen. Und noch heute fordern Seuchen Millionen von Menschenleben, vor allem in Entwicklungsländern.
In Zeiten der Schweinegrippe sind wir im allgemeinen froh, nicht mit weiteren Hiobsbotschaften überrascht zu werden. Die lauernden Gefahren werden ignoriert oder verdrängt. So auch die recht große Anzahl von Krankheiten, die als Seuchen bezeichnet werden. Erst wenn sie wieder in der Berichterstattung auftauchen oder uns und unsere Umgebung betreffen, fragt man sich, woher diese Krankheiten überhaupt kommen, seit wann sie die Menschheit geißeln sowie wer und wie zuerst dagegen angekämpft hat. Bei solchen Fragen ist die Medizingeschichte gefragt. Diese in den historischen Wissenschaften nicht privilegierte Teildisziplin der Historiographie hat nunmehr einen anschaulichen Beleg vorzuweisen, wie man eine Thematik aus diesem Bereich allgemeinverständlich, visuell ansprechend bis künstlerisch darstellen und vieles gemeinhin Unbekannte vermitteln kann.
Die englische Medizinhistorikerin Dobson hat ein phänomenales, reich illustriertes Buch vorgelegt, 30 bakterielle, parasitäre, Virus- und sogenannte Zivilisationskrankheiten (etwa Skorbut, Krebs, Herzkrankheiten) werden vorgestellt. Berücksichtigt werden sowohl regionale Bedeutung besitzende Seuchen, wie die Kuru-Epidemie in Papua-Neuguinea oder die Afrikanische Trypanosomiasis, als auch "alte Krankheiten" wie Malaria und Bilharziose. Alle Kapitel bieten einen groben Überblick über die jeweiligen Krankheiten, ihr Auftreten in der Geschichte und ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesellschaft sowie eine Schätzung darüber, wie viele Menschen in Vergangenheit und Gegenwart davon betroffen waren bzw. sind. Zudem wird auf einige der grundlegenden medizinischen Entdeckungen und Erkenntnisse im Zusammenhang mit der jeweiligen Krankheit hingewiesen.
Beleuchtet werden auch die oft bemerkenswerten und gelegentlich außergewöhnlichen Leistungen bei der Identifizierung, Vorbeugung und Behandlung solcher Krankheiten. Die begleitenden Zitate und Illustrationen im großformatigen Buch sollen etwas vom Leid, dem Schmerz, dem Elend und der Verunsicherung vermitteln, die die Menschen in Zeiten der Krankheit im Laufe der Jahrhunderte erlebt haben – aber auch vom Engagement und der Zielstrebigkeit von Männern und Frauen bei der Suche nach der Lösung. In einigen Kapiteln wird auf Rätsel eingegangen, denen Wissenschaftler und Forscher, Ärzte und Patienten gegenüberstanden, als sie versuchten, Herkunft, Wesen und Ursache der jeweiligen Krankheit und ihre Auswirkungen auf die Menschen rund um den Globus zu verstehen.
Es liegt also ein Buch vor, welches sich hervorragend als Weihnachtsgeschenk eignet.
Dr. Dr. Ulrich van der Heyden
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