Arzneimittel und Therapie

Mikrokugeln blockieren die Blutzufuhr bei Tumoren

Die europäische Aufsichtsbehörde hat eine deutliche Erweiterung der medizinischen Indikationen für die Anwendung von EmbozeneTM Microspheres genehmigt. Damit sind die Microspheres als minimalinvasives Verfahren zur Embolisierung jetzt zur Behandlung der folgenden Erkrankungen zugelassen: Leberkrebs, Uterusmyome, Tumoren im Kopf-, Hals- und Stammbereich sowie des Skelettsystems, Blutungen und Traumata, einschließlich Nasenbluten, und um den Blutverlust vor Operationen außerhalb des Zentralnervensystems zu reduzieren.
EmbozeneTM Microspheres werden zur Unterbrechung der Blutversorgung eines Tumors oder zur Stillung ungewollter Blutungen eingesetzt. Sie sind farbcodiert, um die Erkennbarkeit während des Eingriffs zu gewährleisten.Foto: Embozene

EmbozeneTM Microspheres des amerikanischen Herstellers CeloNova BioSciences Inc. werden in der interventionellen Radiologie zur Embolisierung verwendet. Die Embolisierung ist ein minimalinvasives Verfahren, bei der nach der Injektion der Mikrosphären in ein Blutgefäß die Blutversorgung eines Tumors unterbrochen oder eine ungewollte Blutung gestillt wird. Die Kügelchen wurden jetzt zur Behandlung zahlreicher Erkrankungen von der British Standards Institution (BSI) zugelassen. Bei EmbozeneTM Microspheres handelt es sich um sehr kleine Hydrogel-Kügelchen, die mit einem speziellen synthetischen Polymer, Polyzene(R)-F, beschichtet sind. Das Polymer hat entzündungshemmende Eigenschaften und ist gegen Bakterien resistent. Die Mikrokugeln selbst sind in unterschiedlichen Größen verfügbar: In Europa werden sie in zehn unterschiedlich kalibrierten Größen von 40 Mikron bis 1300 Mikron angeboten. Microspheres sind je nach Größe farbcodiert, um Sicherheit, Wirksamkeit und Erkennbarkeit während des Eingriffs zu gewährleisten. Sie zeichnen sich durch Biokompatibilität, genaue Kalibrierung, stabile Suspension und strukturelle Stabilität aus und werden in 1 ml- bzw. 2 ml-Spritzen und -Ampullen angeboten. In den USA sind EmbozeneTM Microspheres von der US-Gesundheitsbehörde FDA für die Behandlung blutgefäßreicher Tumoren und arteriovenöser Missbildungen zugelassen. Die Patienten sollen weniger Schmerzen haben, sich schnell erholen und eher wieder ihre Alltagsaktivitäten aufnehmen können. Eine internationale Studie an Patientinnen mit einem Uterusmyom verlief ebenfalls sehr erfolgreich. Die Mikrokugeln werden in der Regel einmalig appliziert, verbleiben im Körper und sollen die Blutzufuhr zum Myom blockieren, damit dieses atrophisiert. Nebenwirkungen von Myomen wie Schmerzen und heftige Menstruationsblutungen gingen signifikant zurück, die Lebensqualität der Patientinnen verbesserte sich wesentlich und die Erholungszeit war vergleichsweise kurz. Der Eingriff stellt grundsätzlich für die meisten Frauen mit Myomen eine Alternative zu chirurgischen Eingriffen wie Hysterektomie bzw. Myomektomie dar.

 

Quelle

global-distribution@prnewswire.co.uk, 15. Oktober 2009.

www.alsa.at: Chemiereport: Uterusmyom: Embozene Microspheres überzeugen.

 


Dr. Hans-Peter Hanssen

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