Prisma

NO hilft Lungenentwicklung von Frühchen nicht

Die Gabe von Stickstoffmonoxid an frühgeborene Kinder soll eine mangelhafte Lungenentwicklung verhindern und auch dazu beitragen, die Überlebensrate zu steigern. Eine Online-Vorabpublikation des "Lancet" spricht gegen die Maßnahme.

In der sog. EUNO-Studie sind 800 Frühgeborene erfasst, die zwischen der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche geboren wurden und innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt aufgrund eines Atemnotsyndroms eine standardisierte Surfactanttherapie oder einen kontinuierlichen Atemwegsüberdruck erhielten. Die Babys erhielten Stickstoffmonoxid oder ein Placebo-Gas. Die Behandlung dauerte im Minimum sieben, im Maximum 21 Tage. Primärer Ergebnisparameter war das Überleben ohne schlechte Lungenentwicklung im Alter von 36 Wochen. Die Studienautoren konnten dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen feststellen – weder bei der Lungenentwicklung noch bei der Überlebensrate. Sie fordern daher, Stickstoffmonoxid künftig bei Frühgeborenen nicht mehr anzuwenden. In einem Begleitkommentar wird dies relativiert und weitere Studien angeraten. ral

Quelle: Mercier, J.-C. et al.: Lancet, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1016/S0140-6736(10) 60664-2

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