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- DAZ 37/2010
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Prisma
Künstlicher Sphinkter hilft gegen Inkontinenz
Nach einer radikalen Prostataoperation wird zunächst allen Patienten geraten, Beckenbodengymnastik zu betreiben, um möglichst früh den Harnfluss selbst steuern zu können. Führen diese und andere Behandlungen nach maximal einem Jahr nicht zum Erfolg, ist die Implantation eines künstlichen Sphinkters oft der letzte Ausweg. Dieser ersetzt den natürlichen Schließmuskel der Harnröhre und lässt sich vom Patienten bedienen. Ein künstlicher Sphinkter besteht aus drei miteinander verbundenen Komponenten: einer Manschette, die um die Harnröhre gelegt wird, einem druckregulierenden Ballon und einer Pumpe, die im Hodensack untergebracht ist. Innerhalb dieses Kreislaufs befindet sich eine Flüssigkeit. Die Pumpe lässt sich von außen per Hand bedienen, so dass dann die Flüssigkeit aus der Manschette in den Ausgleichballon fließt und damit die Harnröhre freigegeben wird. Nach deren Entleerung füllt sich die Manschette zeitverzögert selbst wieder und dichtet die Harnröhre ab.
Ärzte vom Urologischen Zentrum Hamburg an der Asklepios Klinik Harburg sehen in diesem Verfahren einen Erfolg versprechenden Weg, verglichen mit alternativen Verfahren wie Einspritzen von Silikon als Ersatz für den natürlichen Schließmuskel oder Stammzelltherapie. Von Juni 2001 bis Dezember 2007 wurden an der Asklepios Klinik bei 269 Patienten künstliche Sphinkter implantiert. Im Rahmen einer Dissertation wurden die Patienten systematisch befragt. Nach der Implantation benötigten 86 Prozent keine bis maximal zwei Inkontinenzvorlagen am Tag. Die Zufriedenheit nach dieser Operation lag bei insgesamt 95% und damit nach Ansicht der Mediziner erstaunlich hoch. ck
Quelle: Pressemitteilung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH vom 9.9.2010
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