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Wenn "schlafende" Viren erwachen, drohen Allergien

Bestimmte Medikamentenallergien sind auf das Erwachen "schlafender" Viren, wie Herpes-Viren, zurückzuführen und nicht wie bislang angenommen das Ergebnis einer Reaktion des Organismus auf das Arzneimittel selbst. Das hat Philippe Musette, Leiter der Uniklinik für Dermatologie in Rouen, festgestellt.

Das sogenannte Überempfindlichkeitssyndrom tritt erst mindestens drei Wochen nach der Einnahme eines Medikaments auf. Die Symptome des seltenen Syndroms reichen von Infektionen über Fieber, geschwollene Lymphknoten, Hautausschlag bis hin zu eventuellen Auswirkungen auf Lunge, Nieren, Leber und Herz. Die Sterblichkeitsrate liegt bei ungefähr 10%. Die Arzneimittel, die das Syndrom auslösen, sind in den meisten Fällen Antiepileptika und Antibiotika, aber auch Allopurinol. Prof. Musette zufolge "wecken" diese Arzneimittel bei bestimmten Personen mit genetischer Veranlagung das Epstein-Barr-Virus (EBV), das normalerweise im "Schlaf-Modus" im Organismus vorkommt. Diese Erkenntnis bietet neue Ansatzpunkte zur Behandlung der Reaktion – auch ohne Absetzen des Arzneimittels. ral

Quelle: Picard, D. et al.: Sci. Transl. Med. 2010; 2 (46): 46ra62

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