Prisma

Actionspiele verbessern die Reaktion

Eltern und Lehrer sehen es in der Regel nicht gerne, wenn Kinder stundenlang am Computer spielen. Eine aktuelle Studie bescheinigt dem Spielen nun jedoch einmal einen positiven Effekt: PC-Actionspiele können die Reaktionsgeschwindigkeit auf optische und akustische Reize verbessern. Die Verbesserung der Basisfähigkeiten ist auch auf den Alltag übertragbar.

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Actionspiele aggressiv machen und nur Strategiespiele die Hirnleistung verbessern, steht jetzt eine neue Studie von US-Forschern.

Die Wissenschaftler der University of Rochester beobachteten für einen Zeitraum von mehreren Wochen einige Dutzend Teilnehmer zwischen 18 und 25 Jahren. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die eine Gruppe spielte Strategie- oder Rollenspiele, die andere Ego-Shooter. Im Anschluss an die spielreichen Wochen mussten die Probanden verschiedene Tests durchführen, bei denen sie aufgrund optischer oder akustischer Informationen Entscheidungen treffen mussten. Die Forscher um Daphne Bavelier bewerteten anschließend die Zeit, die bis zur Entscheidung verging, sowie die Anzahl der korrekten Antworten.

Fazit: Die Actionspieler hatten ebenso viele richtige Antworten, wie die Strategie- und Rollenspieler, jedoch waren die Actionspieler ungefähr ein Viertel schneller als ihre Testkollegen. Das Ergebnis begründen die Wissenschaftler damit, dass ein Actionspieler das Spielgelände rasch erkunden und auf überraschend auftauchende Feinde schnell reagieren muss. Diese Sinnesschärfung kann den Spielern dieser Actionspiele auch Vorteile im Alltag bieten, da hier nicht spezielle Muster erlernt werden, sondern Basisfähigkeiten trainiert würden.

sk

Quelle: Daphne Bavelier (University of Rochester) et al.: Current Biology, Onlineveröffentlichung, doi: 10.1016/j.cub.2010.07.040

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