Prisma

Kontakttraining im Gehirn

Je häufiger Nervenzellen miteinander kommunizieren, umso kontaktfreudiger werden sie. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Lernfähigkeit aus.

Eine wichtige Kontaktstelle bei der Signalweiterleitung elektrischer Impulse ist die Synapse. Mithilfe von Neurotransmittern werden über sie Informationen weitergeleitet. Wie viele Neurotransmitter freigesetzt werden, hängt offenbar vom Trainingszustand der Synapse ab. Eine häufige Reizung führt zu einem Umbau der Kontaktstelle, so dass mehr Botenstoffe ausgeschüttet werden. Nach Untersuchungen von Forschern der Universität Bonn spielt dabei neben der lokalen Reizung der Synapse auch die Häufigkeit, mit der nahe gelegene Zellkörper aktiviert werden, eine Rolle. In Experimenten reizten die Wissenschaftler entweder den Zellkörper oder die Synapse. In beiden Fällen ließ sich kein Trainingseffekt nachweisen. Wurden jedoch beide Punkte zusammen aktiviert, nahm die Kontaktfreudigkeit der Nervenzelle zu. Die Forscher vermuten zudem, dass durch eine regelmäßige Aktivierung gezielte Erbinformationen im Zellkörper eingeschaltet werden. Die daraus resultierenden Proteine gelangen dann innerhalb der Zelle zur Synapse. war


Quelle: Beck, H. et al.: J. Neuroscie., Online-Vorabpublikation, DOI:10.1523/JNEUROSCI.1847-10.2010

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