Prisma

Yoga als Medizin

Die Therapiebemühungen bei der äußerst schmerzhaften Fibromyalgie zeigen bislang leider nur mäßigen Erfolg. Eine neue Strategie basierend auf Bewegung, Atmung und Gesprächen soll eine neue Hoffnung für die Patienten sein.

Bei der Fibromyalgie handelt es sich um eine nicht entzündliche Schmerzform, die durch ihren chronischen Verlauf und die diffus verbreiteten Schmerzen mit wechselnder Lokalisation charakterisiert ist. Sie wird begleitet von weiteren Symptomen wie Schlaflosigkeit, Konzentrations- und Antriebsschwäche sowie Schwellungen der Hände und Füße. Die Krankheit betrifft in 80% der Fälle das weibliche Geschlecht.

Die bisherige Therapie der Fibromyalgie bringt nur in wenigen Fällen eine echte Linderung der genannten Symptome. Ein Forscherteam des Department of Anesthesiology and Peri-operative Medicine der Oregon Health and Science University in Portland beobachtete in einer Pilotstudie 53 Frauen, die an Firbomyalgie leiden, für einen Zeitraum von acht Wochen. Alle Patientinnen hatten seit mindestens einem Jahr eine feste Diagnosestellung durch das American College of Rheumatology und befanden sich seit drei Monaten in einer festen Therapieform.

Sie teilten die Probandinnen in zwei Gruppen ein, die erste Gruppe wurde dem "Yoga-Bewusstseins-Programm" unterzogen, die zweite Gruppe erhielt die Standardtherapie der Fibromyalgiebehandlung bestehend aus Medikamenten, Bewegungsübungen und Bewältigungsstrategien. Die ursprüngliche Therapie zeigt weltweit nur bei 30% der Erkrankten eine Besserung der Symptome und nur bei 20% eine Verbesserung der Beweglichkeit. Der neue Therapieansatz des Yoga-Programms umfasst sowohl Yoga Übungen als auch gezielte Atemübungen, Meditation und Gruppengespräche. Die Patientinnen der ersten Gruppe zeigten eine eindeutige Besserung in den Bereichen Beweglichkeit, Müdigkeit, Schmerz und Schlafstörungen. Sie profitierten laut Carson besonders in den Bereichen der Schmerzbewältigung und Akzeptanz der eigenen Situation. Diese Studie kann eine neue Grundlage für weiterführende Studien im Bereich der komplexen Schmerztherapie bei Schmerzen unbekannter Herkunft sein. sk

Quelle: Pain Volume 151, Issue 2, Pages 530 – 539 (November 2010)

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