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Passionsblume ist Arzneipflanze des Jahres 2011

BERLIN (ks). Ihre Extrakte wirken auf den Menschen beruhigend und angstlösend – und sie hat eine wunderschöne Blüte: die Passionsblume. Der "Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen" an der Universität Würzburg hat das exotische Gewächs jetzt zur Arzneipflanze des Jahres 2011 gewählt.
Die Passionsblume: Arzneipflanze des Jahres 2011
Foto: Sertürner Bildarchiv

Extrakte aus der Passionsblume (Passiflora incarnata) werden bei nervöser Unruhe, leichten Einschlafstörungen und nervös bedingten Magen-Darm-Beschwerden angewendet. Um den beruhigenden Effekt zu verstärken, geschieht das oft in Kombination mit anderen pflanzlichen Mitteln, etwa mit Baldrian. "Untersuchungen am Menschen haben zudem ergeben, dass Passionsblumenextrakt eine gute angstlösende Wirkung besitzt", teilen Franz-Christian Czygan, Johannes Gottfried Mayer und Heike Will vom Würzburger Studienkreis am 23. November mit. "Zugleich treten, anders als bei vielen Psychopharmaka, keine muskelentspannenden Effekte auf." Das mache die Passionsblume zu einem Beruhigungsmittel, das sich besonders tagsüber gut einsetzen lasse – weil es den Menschen in seiner "Alltagstauglichkeit" nicht beeinträchtigt.

Seit 1999 wählt der Würzburger Studienkreis, in dem Medizinhistoriker, Ärzte, Apotheker und Biologen vertreten sind, eine Arzneipflanze des Jahres. Das gekürte Gewächs soll eine interessante Kultur- und Medizingeschichte aufweisen, seine Wirkung muss in wissenschaftlichen Studien überprüft sein.

Gewählt wurden bisher: 1999 Buchweizen; 2001 Arnika; 2002 Ruscus (Stechender Mäusedorn); 2003 Artischocke; 2004 Pfefferminze; 2005 Arzneikürbis; 2006 Thymian; 2007 Hopfen; 2008 Weiße oder Gemeine Roßkastanie, 2009 Fenchel, 2010 Efeu.

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