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Arzneimittel und Therapie
Mucopolysaccharid im Tierversuch wirksamer als Heparin
Das halbsynthetische Glukosaminoglykan Mucopolysaccharidpolysulfat (MPS, Chondroitinpolysulfat) und Heparin können die Blutgerinnung, Fibrinolyse und Thrombozytenfunktion beeinflussen. Sie sind wegen ihrer durchblutungsfördernden und gerinnungshemmenden Wirkung geschätzt. Beide werden als Cremes oder Gels äußerlich zur Behandlung von oberflächlichen Venenerkrankungen, Blutergüssen und zur Linderung schmerzhafter Stauungen und Schwellungen in den Beinen eingesetzt.
US-amerikanische Wissenschaftler untersuchten jetzt an Rhesusaffen die Wirkung der beiden Substanzen auf verschiedene Regulatoren der Blutgerinnung im Vergleich zu einem Placebo. Besonderes Interesse galt der Bestimmung des Tissue factor pathway inhibitor (TFPI), eines essenziellen Regulators der Blutgerinnung. Weiterhin wurde die antikoagulative Wirkung mit verschiedenen Tests und die Bildung des Thrombin-aktivierbaren Fibrinolyseinhibitors (TAFI) bestimmt, der an Wundheilung, Angiogenese und Entzündung beteiligt ist. So stehen erhöhte TAFI-Spiegel im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien. Beide Substanzen zeigten keine messbaren antikoagulativen Effekte nach topischer Anwendung. Aufgrund besserer Absorption führte Mucopolysaccharidpolysulfat jedoch konzentrationsabhängig zu einer stärkeren TFPI-Freisetzung und zu einer Herunterregulierung des Thrombin-aktivierbaren Fibrinolyseinhibitors. Diese Ergebnisse erklären die vergleichsweise besseren gerinnungs- und entzündungshemmenden Wirkungen nach lokaler Applikation von Mucopolysaccharidpolysulfat.
Quelle Hoppensteadt, D.A; et al.: Comparative Studies on the Topical Administration of Mucopolysaccharide and Heparin Ointments in Nonhuman Primates. Clin. Appl. Thrombosis/Hemostasis 2010; 16(1): 13-20.
Dr. Hans-Peter Hanssen
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