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Prisma
Placebos wirken auch mit Wissen der Patienten
Eine Hälfte der Studienteilnehmer erhielt keine Behandlung, die restlichen Zuckerpillen, die sie zweimal täglich einnehmen sollten. Die Wissenschaftler informierten die Placebogruppe nicht nur ausführlich, die Verpackung der Scheinmedikamente war zusätzlich mit dem Vermerk "Placebo" gekennzeichnet. Dennoch: Nach drei Wochen vermeldeten im Vergleich zur Kontrollgruppe doppelt so viele Patienten der Placebogruppe eine Besserung ihrer Beschwerden. Dieses Ergebnis entspricht der Wirkung von realen Medikamenten gegen die Beschwerden des Reizdarmsyndroms. Offensichtlich reichen bereits gewisse medizinische Rituale und nicht – wie bisher angenommen – der Glaube des nicht informierten Patienten an Scheinmedikamente für einen positiven Effekt aus. Weitere Studien sollen jetzt zeigen, ob Ärzte eine Placebo-Medikation auch nutzen können, ohne den Behandelten im Unklaren lassen zu müssen. hh
Quelle: Kaptchup, T. J. et al.: PloS ONE, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1371/journal.pone. 0015591
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