Prisma

Depressionen liegen auf Chromosom 3

Zwei voneinander unabhängige Studien weisen auf die Beteiligung des Chromosoms 3 bei der Ausbildung einer Depression hin. Weitere Genloci werden untersucht.

Sowohl eine Studie aus den USA als auch eine Studie einer Arbeitsgruppe aus London deuten auf die Mitarbeit des Chromosoms 3 bei Depressionen hin. Die britischen Forscher untersuchten über 800 Familien, in denen schwere, wiederkehrende Depressionen einzelne Mitglieder und Geschwisterpaare betreffen. Sie fanden einen "verantwortlichen" Genlocus auf Chromosom 3. Unabhängig davon untersuchten Forscher aus Washington über 100 Familien im Hinblick auf eine schwere Depression. Auch diesem Team fiel eine Region auf Chromosom 3 auf, die auf eine Beteiligung bei der Depressionsentwicklung schließen lässt. Beide Studienteams setzen nun auf die Kombination ihrer Datenreihen, um ein detailliertes Bild der Verantwortlichkeit von Chromosom 3 bei der Depression zu erhalten. Sie vermuten zudem das Vorliegen weiterer Genloci auf anderen Chromosomen.


sk


Quelle: Pergadia, M. L. et al.: Am. J. Psychiatry, DOI: 10.1176/appi.ajp.2011.10091319 Breen, J. et al.: Am. J. Psychiatry, DOI: 10.1176/appi.ajp.2011.10091342



DAZ 2011, Nr. 22, S. 6

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