Ernährung aktuell

Zucker macht "schlechtes" Cholesterin noch schlechter

LDL-Cholesterin gilt in der Medizin als "schlechtes" Cholesterin, da es die Basis für die Bildung schädlicher Plaques darstellt. Glycosyliertes LDL scheint hinsichtlich dieser Wirkung LDL noch zu übertreffen.

Ein hoher LDL-Spiegel gilt als Risikofaktor für eine vermehrte Plaquebildung in Arterien.

In den betroffenen Blutgefäßen verringert sich der Blutfluss und es steigt die Gefahr, dass sich ein Thrombus bildet, der sich losreißen und die Herzkranzgefäße verstopfen kann. In einer aktuellen Studie haben Forscher der Universität Warwick nun eine glycosylierte Form des LDL ausfindig gemacht, das sie als "gefährlicher" einschätzen als das normale LDL. Das "neue" LDL wird als MGmin-LDL, Methylglyoxal minimal extent LDL, bezeichnet und besitzt eine noch stärkere Affinität zu den Arterieninnenwänden als LDL. Damit steigt die Neigung zur Bildung von Plaques stark an. Gehäuft findet sich MGmin-LGL bei älteren Menschen und bei Diabetikern, was deren erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko teilweise erklären könnte. Typ-2-Diabetiker könnten aber im Hinblick auf das MGmin-LDL von ihrer eigentlichen Therapie profitieren. So ist das orale Antidiabetikum Metformin in der Lage, die Umwandlung von normalem LDL zu MGmin-LDL zu verhindern. Möglicherweise bietet sich mit dieser Erkenntnis insgesamt ein Ansatzpunkt zur Therapie erhöhter MGmin-LDL-Spiegel.

sk


Quelle: Rabbani, N. et al.: Diabetes, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.2337/db11-0085



DAZ 2011, Nr. 23, S. 82

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