Prisma

Vorteil Kombinationstherapie

Bluthochdruck-Patienten, die von Beginn an mit einer Kombinationstherapie behandelt werden, reagieren besser als nur mit Einzelpräparaten behandelte Patienten. Zudem können Patienten, die nachträglich von der Mono- auf die Kombinationstherapie umschwenken, ihre Behandlungsergebnisse verbessern, allerdings nicht so stark wie jene, die sofort mit der Kombinationstherapie begonnen hatten.

Besser kombiniert behandeln Einer aktuellen Studie zufolge sollten Hypertonie-Patienten mit systolischen Werten über 150 mmHg von Beginn an eine Kombinationstherapie erhalten.  Foto: Sven Weber – Fotolia.com

Das sind Ergebnisse der sogenannten Accelerate-Studie. Darin hatten alle Probanden systolische Blutdruckwerte zwischen 150 und 180 mmHg. Die Studie verglich die Medikamente Aliskiren und Amlodipin, wobei die Patienten für 16 Wochen einer Monotherapie mit jeweils einem Medikament (318 Aliskiren, 316 Amlodipin) oder einer Kombination von beiden Präparaten (620 Patienten) zugeordnet wurden. Nach diesen 16 Wochen wechselten die Monotherapiepatienten zur Kombinationstherapie, während die bereits zuvor mit beiden Medikamenten behandelten Patienten ihre Therapie fortsetzten.

Die Studienautoren stellten fest, dass der mittlere systolische Blutdruck bei den bereits zu Beginn mit der Kombination behandelten Patienten im Mittel um 6,5 mmHg stärker verringert werden konnte als in den Monotherapiegruppen. Nach 24 Wochen verringerte sich dieser Unterschied auf 1,4 mmHg. Unerwünschte Ereignisse wie Ödeme und Hypotonie traten in allen drei Gruppen vergleichbar häufig auf. Die Folgerung der Autoren lautet: "Wir denken, dass die routinemäßige Erstabsenkung des Blutdrucks (größer 150 mmHg) mit einer Kombination wie Aliskiren und Amlodipin empfohlen werden kann."

ral


Quelle:
Brown, M. J. et al.: Lancet, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1016/S0140-6736(10)62003-X



DAZ 2011, Nr. 4, S. 8

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