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Ratiopharm und GSK liefern Grippeimpfstoffe

BERLIN (ks). Die gesetzlich Krankenversicherten in Niedersachsen werden ab der nächsten Impfsaison ausschließlich mit Grippeimpfstoffen von GlaxoSmithKline (GSK) bzw. Ratiopharm geimpft. Wie am 9. November 2011 öffentlich bekannt gemacht wurde, sind die beiden Unternehmen die Gewinner einer Rabattvertragsausschreibung der niedersächsischen Kassen. GSK konnte in drei der insgesamt acht ausgeschriebenen Gebietslosen den Zuschlag für sich gewinnen; in den anderen fünf Regionen reüssierte Ratiopharm.

Die AOK Niedersachsen hatte im August im Auftrag aller gesetzlichen Kassen in Niedersachsen den Abschluss von Rabattvereinbarungen mit pharmazeutischen Unternehmen über saisonale Grippeimpfstoffe ausgeschrieben. Dazu hatte sie das Bundesland in acht Regionen bzw. Gebietslose aufgeteilt. Zuvor – im März – hatten die Kassen diese Ausschreibung zunächst angekündigt. Geplant war sie seinerzeit nur für Impfstoffe für Erwachsene. Ein Pharmaunternehmen beanstandete diese Vorinformation rechtlich, blieb damit aber letztlich erfolglos.

In den unterschiedlichen Regionen hatten jeweils vier bzw. fünf Hersteller Angebote eingereicht. Nun sind die Zuschläge erteilt. Die Impfstoffe für den Sprechstundenbedarf sind jetzt umfassend abgedeckt: Sie sind ab dem vollendeten 6. Lebensmonat und ohne Altersobergrenze anwendbar. Die bezuschlagten Unternehmen dürfen sich gleich auf zwei exklusive Liefersaisons freuen. Sie werden sowohl die Impfsaison 2012/13 als auch die für 2013/14 übernehmen. Das Gesamtvolumen des Auftrags hatten die Kassen in ihrer Ausschreibung auf 19,5 Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer beziffert.

Für die Apotheken ändert sich durch die Rabattvereinbarung nichts. Die Preisgestaltung der Unternehmen gegenüber den Apotheken bleibt gleich, ebenso die Abrechnung der Apotheken mit den Krankenkassen. Den Rabatt holen sich die Kassen – wie bei anderen Rabattverträgen über Arzneimittel auch – direkt bei den Unternehmen.

Die Kassen in Niedersachsen gehen mit ihrer Rabattvertragsausschreibung einen neuen Weg. Zuletzt hatten die Kassen in Sachsen-Anhalt mit ihrer Ausschreibung für Grippeimpfstoffe für Aufsehen gesorgt. Ihre Ausschreibung richtete sich an Apotheken, nicht an die Impfstoffhersteller selber. Während in der ersten Saison die in Magdeburg ansässige Stern-Apotheke lieferte, ist es in der laufenden Saison die Schloss-Apotheke in Bergisch-Gladbach.



DAZ 2011, Nr. 46, S. 38

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