Österreich: OTC-Produkte bald im Supermarkt?

Apothekenmarkt im Visier von Wirtschaftswissenschaftlern

Berlin (az). Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WiFo) fordert, die Apothekenpflicht für OTC-Arzneimittel aufzuheben. Rezeptfreie Arzneimittel, die in Österreich ausschließlich über Apotheken vertrieben werden, sollten laut WiFo zur kurzfristigen Kostensenkung einem freien Preiswettbewerb unterworfen und von der festen Preisbildung entbunden werden. Dies wäre ohne Qualitätsverlust möglich, da bei OTC- Arzneimitteln ein geringerer Beratungsbedarf bestehe und weniger Schutz des Verbrauchers nötig sei, argumentiert das Institut.

Österreich: OTC-Produkte bald im Supermarkt?

Der Drogeriehandel bewertet die Initiative positiv: Harald Bauer, Geschäftsführer des dm-Drogeriemarkts in Österreich, sieht hierin die jahrelange Forderung seines Unternehmens nach einer Liberalisierung im Vertrieb von rezeptfreien Arzneimitteln bestätigt. Denn Pharmaindustrie, Pharmagroßhandel und Apo theker hätten ein gemeinsames Interesse an möglichst hohen Preisen, so Bauer. Mehr Wettbewerb im Vertrieb würde automatisch den Druck auf die Hersteller erhöhen und so zu "besseren" Preisen für die Konsumenten führen. Eine aufgehobene Apothekenpflicht für nicht-rezeptpflichtige Arzneimittel und ein entstehender Wettbewerb zwischen Drogerie und Apotheke würden sich nicht nur beim Preis, sondern auch bei der Kundenorientierung positiv auswirken, meint der dm-Geschäftsführer.

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