Prisma

Adipöse bei CT höherer Strahlendosis ausgesetzt

Um gute CT-Aufnahmen zu erhalten, erhöhen Radiologen bei adipösen Patienten offenbar gerne ein wenig die Röntgenspannung. Die Folge ist eine deutlich höhere Strahlenbelastung.

Durch den höheren Körperfettanteil ist es bei adipösen Menschen schwieriger, verwertbare Daten im Computertomografen zu erhalten. Wie aus einer in den USA durchgeführten Studie nun hervorgeht, lösen einige Radiologen das Problem, indem sie eine größere Röntgenspannung als bei Normalgewichtigen anlegen. Besonders bei CT-Aufnahmen, die das Becken oder den Rumpf betreffen, werde die Strahlung gerne um ca. 20 kVp erhöht, um die lokalen Fettschichten zu durchdringen. Dies klingt nach nur einer geringfügigen Erhöhung, sorgt laut Berechnungen des Revisselaer Polytechnic Instituts jedoch für eine 50- bis 60-prozentige Zunahme der Strahlenbelastung. Die Erhöhung könnte vermehrt zu Zellschäden führen. Die Berechnungen sollen daher bald Grundlage einer Software werden, mit der Radiologen in der Lage sind, die beste Kontrastbildung bei minimaler Belastung zu ermitteln.


sk


Quelle: Ding, A. et al.: Phys. Med. Biol. 2012 ; 57: 2441 – 2459



DAZ 2012, Nr. 16, S. 6

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