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- DAZ 27/2012
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Arzneimittel und Therapie
Diabetes mellitus: Erhöhtes Risiko durch Psoriasis
Weitere Komorbidität von Schuppenflechte bestätigt
In Mitteleuropa sind etwa 3% der Bevölkerung von einer Psoriasis betroffen, wobei der Krankheitsverlauf sehr unterschiedlich sein kann. Das klinische Erscheinungsbild der Schuppenflechte ist auf das Zusammenwirken von Varianten verschiedener Gene und Umwelteinflüsse zurückzuführen. Es gibt eine familiäre Häufung, dennoch kommt sie trotz genetischer Prädisposition vielfach nicht zum Ausbruch. Als Auslösefaktoren gelten Kosmetika, eine Medikation mit bestimmten Arzneimitteln, psychische Belastungssituationen und unspezifische Reize. Die Systemerkrankung kann auch andere Organe erfassen und stellt für viele Erkrankungen einen Risikofaktor dar.
Diabetesrisiko abhängig von der Schwere der Psoriasis
In einer Kohortenstudie haben amerikanische Wissenschaftler die Daten von nahezu 110.000 englischen Psoriasis-Patienten mit denen von über 430.000 Gesunden verglichen. Berücksichtigt wurden dabei potenzielle Risikofaktoren für Diabetes wie Alter, Geschlecht, BMI und die orale Applikation von Steroiden, aber auch Nicotin- und Alkoholabusus, Hyperlipidämie, psychische Erkrankungen und sozioökonomischer Status. Die Patienten mit Schuppenflechte litten unter verschiedenen Schweregraden der Erkrankung. Diejenigen Patienten mit milder Psoriasis zeigten ein um mehr als 10%, diejenigen mit einem hohen Schweregrad ein um nahezu 50% erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken. Dies trifft offensichtlich sogar dann zu, wenn die Schuppenflechte-Patienten keine andere Risikofaktoren für Diabetes Typ 2 aufweisen. Psoriatiker mit Diabetes mussten darüber hinaus früher und verstärkt medikamentös gegen Diabetes behandelt werden als Patienten ohne Schuppenflechte. Sowohl Psoriasis als auch Diabetes werden durch chronische Entzündungsprozesse verursacht. Ein gemeinsamer Signalweg über TH1-Zytokine kann Insulin-Resistenz und proinflammatorische Zytokine fördern, von denen wiederum eine Psoriasis-fördernde Wirkung bekannt ist. Bereits vor zwei Jahren hatte eine Studie zur Komorbidität von Psoriasis einen deutlichen Zusammenhang mit Diabetes aufgezeigt: Psoriatiker waren gleichzeitig häufiger an metabolischem Syndrom, arteriellem Bluthochdruck, Hyperlipidämie und Diabetes erkrankt. Patienten mit Schuppenflechte – so die Autoren – , sollten sich gesund ernähren und sich regelmäßig bewegen. Regelmäßig sollten auch Blutdruck, Cholesterin- und Zuckerspiegel kontrolliert werden.
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