Prisma

Schlüsselrolle für TNF-Rezeptor?

Eine aktuelle Studie wirft ein neues Licht auf die genetischen Ursachen der multiplen Sklerose. Demnach haben MS-Patienten einen veränderten TNF-Rezeptor-1. Er könnte sich als Schlüsselmolekül für Prävention und Therapie erweisen.

Entdeckt wurde die TNF-Rezeptorvariante durch eine Genomweite Assoziationsstudie. Derartige Studien dienen der Identifizierung von Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNP, single nucleotide polymorphism). Ein solcher Polymorphismus scheint bei MS-Patienten vorzuliegen. In der Studie konnte eine TNF-Rezeptor-1-Variante ausgemacht werden, die offenbar spezifisch für die multiple Sklerose ist und bei anderen Autoimmunerkrankungen nicht auftritt. Bei der Variante handelt es sich um einen Austausch in einem Gensegment des TNF-R1. Die Hypothese der Studienautoren: TNF-R1 wird dadurch löslich und bindet den im Gehirn aktiven Tumornekrosefaktor alpha (TNF-alpha), der als eines der wichtigsten Zytokine Entzündungsreaktionen steuert. Dieses "Antagonisieren" von TNF-alpha könnte die Autoimmunreaktionen bei MS erklären.


ral


Quelle: Gregory, A. P. et al.: Nature, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nature11307

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