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- DAZ 28/2012
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Arzneimittel und Therapie
Senkt Kaffee das Risiko für Basalzellkarzinome?
Risikominimierung wird auf Coffein zurückgeführt
Nach älteren Auffassungen soll ein übermäßiger Kaffeekonsum vorwiegend gesundheitsschädliche Wirkungen haben. So soll er den Insulinspiegel, den Blutdruck und den Blutzucker erhöhen, den Körper entwässern und somit insgesamt das Herz-Kreislauf-System schädigen. In den letzten Jahren haben jedoch verschiedene Studien eher gesundheitsfördernde Wirkungen für Kaffee aufgezeigt. Für Männer, die mehr als sechs Tassen Kaffee pro Tag tranken, wurde ein um 50%, für Frauen ein um nahezu 30% reduziertes Risiko für einen Typ-2-Diabetes mellitus nachgewiesen. Nach einer japanischen Studie erkranken von 100.000 Kaffeetrinkern statistisch 214 Personen an Nierenkrebs, während die Zahl der erkrankten Nicht-Kaffeetrinker 547 beträgt. Auch das Risiko für chronische Lebererkrankungen soll durch den täglichen Genuss von mehr als zwei Tassen Kaffee oder Tee deutlich reduziert sein.
Reduziertes Risiko für Frauen deutlicher als für Männer
Im Rahmen von zwei großen Beobachtungsstudien, deren Ergebnisse jetzt vorgestellt wurden, sollte ein Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und dem Risiko für ein Basalzellkarzinom aufgezeigt werden. Die nahezu 113.000 Probanden kamen aus dem Gesundheitsbereich, wobei etwa 73.000 Krankenschwestern und etwa 40.000 männliche Teilnehmer über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren beobachtet wurden. Alle Probanden wurden im Abstand von zwei Jahren zu Lebensstil, Ernährung und Gesundheitszustand befragt, wobei routinemäßige Untersuchungen zum Nachweis einer Hautkrebserkrankung erfolgten. Je nach Menge des Kaffeekonsums wurden die Teilnehmer in fünf Gruppen eingeteilt, wobei die erste Gruppe weniger als eine Tasse im Monat, die fünfte mehr als drei Tassen täglich trank.
Im Verlauf der Studie erkrankten fast 25.000 Probanden an Hautkrebs, davon 23.000 an einem Basalzellkarzinom; etwa 750 Teilnehmer entwickelten Melanome. Insgesamt zeigten die Ergebnisse ein um 17% reduziertes Risiko für ein Basalzellkarzinom durch den Genuss von drei und mehr Tassen Kaffee täglich. Frauen hatten im Schnitt ein 20% geringeres Risiko, bei Männern sank das Risiko um 13%. Auf jeden Fall stand das Risiko in direktem Zusammenhang mit der konsumierten Menge. Je mehr Kaffee getrunken wurde, desto niedriger das Hautkrebsrisiko.
Nachdem in Tierstudien ein deutlich reduziertes Risiko für Hautkrebs nach einer oralen oder topischen Applikation von Coffein nachgewiesen worden war, führen die Autoren die präventive Wirkung auf das im Kaffee enthaltene Coffein zurück. Auch wurde bei Konsum von entcoffeiniertem Kaffee keine entsprechende Risikosenkung beobachtet. Nicht erklären können sie sich allerdings, warum die Wirkung ausschließlich Basalzellkarzinome betrifft, andere Hautkrebsarten jedoch nicht. Auch Coffein aus anderen Ernährungsquellen (Tee, Cola-Getränke, Schokolade) war in ähnlicher Weise mit einer Senkung des Risikos für ein Basalzellkarzinom verbunden, allerdings nach Angaben der Wissenschaftler ohne direkten Zusammenhang mit der konsumierten Menge.
Quelle
Song, F.; et al.: Increased Caffeine Intake Is Associated with Reduced Risk of Basal Cell Carcinoma of the Skin Cancer Res (2012) 72(13): 3282 – 3289.
Dr. Hans-Peter Hanssen
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