Prisma

Vitamin D schützt die Lunge

Eine gute Versorgung mit Vitamin D scheint für Raucher besonders wichtig zu sein. In einer aktuell veröffentlichten Studie war ein Vitamin-D-Mangel bei Rauchern mit einer schnelleren und ausgeprägteren Verschlechterung der Lungenfunktion verbunden.

Vitamin D scheint durch Rauchen verursachte Lungenschäden abmildern zu können. Foto: JPG-PROD - Fotolia.com

Das Studienfazit basiert auf Daten von 626 Männern der „Normative Aging Study“. Im Rahmen dieser Studie wurde bei den Teilnehmern der Vitamin-D-Status dreimal im Zeitraum zwischen 1984 und 2003 bestimmt, Lebensstilfaktoren wie Rauchen ermittelt und die Lungenfunktion mittels Spirometer gemessen. Wissenschaftler um Nancy E. Lange werteten die Daten nun auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Status, Rauchen und Lungenfunktion hin aus und wurden fündig. Bei rauchenden Teilnehmern, deren Vitamin-D-Level unter 20 ng/ml betrugen und die somit als mit Vitamin D unterversorgt definiert wurden, nahm die Lungenfunktion über den 20-jährigen Studienzeitraum schneller und stärker ab als bei Rauchern mit einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung. Vitamin D scheint somit einen protektiven Effekt auf die Lunge auszuüben, die Studienautoren führen das auf entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften des Vitamins zurück. Da es sich bei der Studie um eine reine Beobachtungsstudie handelt, die ausschließlich ältere Männer einschloss, ist der daraus zu ziehende Erkenntniswert limitiert. Lange wünscht sich daher weitergehende Untersuchungen. Alexander C. White, Vorsitzender des American Thoracic Society‘s Tobacco Action Committee, kommentierte die Studie folgendermaßen: „Zwar ist es faszinierend, wie sich die Gefahren des Rauchens für die Lunge durch Vitamin D relativieren lassen. Vordringliches Ziel muss jedoch sein, Raucher über die gesundheitlichen Konsequenzen ihres Tuns aufzuklären und alles dafür zu tun, dass sie damit aufhören.“ 


ral


Quelle: Lange, N. E. et al: Am. J. Respir. Crit. Care Med., Online-Vorabpublikation,
DOI: 10.1164/rccm.201110-1868OC



DAZ 2012, Nr. 30, S. 8

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