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- DAZ 39/2012
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Aus Kammern und Verbänden
Honorarerhöhung reicht nicht
In seiner Begrüßungsrede kritisierte der Vorsitzende des Apothekerverbands (AV) Nordrhein, Thomas Preis, die beschlossene Erhöhung des Apothekenhonorars um 25 Cent als völlig unzureichend. "Wenn die Politik nun glaubt, dass die strukturellen wirtschaftlichen Probleme der Apothekerschaft beseitigt sind, unterliegt sie einer Täuschung oder einer kompletten Fehleinschätzung der Situation", betonte Preis. Die seit Jahren aufgelaufene Unterfinanzierung sei "ein unerträglicher Zustand". Auch die Erhöhung der Notdienstpauschale helfe vielen Apotheken nicht entscheidend weiter, denn "was nützt eine Subvention des Notdienstes am Wochenende oder in der Nacht, wenn die Apotheke am Tage wegen mangelnder Honorierung weiterhin rote Zahlen schreibt?"
Zusätzlich forderte Preis eine Klarstellung der Politik gegenüber den Krankenkassen, dass die Verhandlungsbasis für den Kassenabschlag im nächsten Jahr 1,75 Euro sei. Er verwies auch darauf, dass Kanzlerin Merkel und Bundesgesundheitsminister Bahr sich zu dieser Forderung bereits zustimmend geäußert haben. Zum Forderungskatalog des AV Nordrhein gehören auch: die Dynamisierung des Apothekenhonorars oder zumindest seine jährliche Anpassung, eine adäquate Honorierung der Rezepturherstellung und eine ausreichende Finanzierung der Abgabe von Betäubungsmitteln.
Kritik an GKV-Spitzenverband
Mit Blick auf die im Herbst anberaumten Verhandlungen für den Apothekenabschlag 2013 richtete Preis mahnende Worte an den Spitzenverband der Krankenkassen, der nicht müde werde, Heilberufler, Ärzte und Apotheker, in der Öffentlichkeit lediglich als Kostentreiber darzustellen, ohne die jeweiligen heilberuflichen Versorgungsleistungen zu würdigen. Preis stellte klar: "Das müssen sich Ärzte nicht gefallen lassen, das werden auch wir Apotheker uns nicht gefallen lassen." Die Apotheken erhalten seit Jahren lediglich 2,3% der GKV-Ausgaben, während die Verwaltungskosten der Krankenkassen kontinuierlich steigen und nun bei fast 5% liegen. Zudem werden durch den erhöhten Kassenabschlag und die Umsetzung der Rabattverträge jährlich weit über 2 Mrd. Euro Jahr für Jahr in die Kassen der Krankenkassen gespült, so Preis.
Patientenbeauftragte lobt Apotheken
Die Patientenbeauftragte der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, Dr. Eleftheria Lehmann, hob in ihrem Grußwort hervor, dass in der älter werdenden Gesellschaft die Rolle der Apotheken bei der persönlichen Beratung zu Arzneimitteln immer wichtiger werde. Sie begrüßte, dass der Apothekerverband Nordrhein zur diesjährigen Landesgesundheitskonferenz NRW (am 22. 11.) vorgeschlagen hat, polymedikalisierten Patienten ein strukturiertes und gesondert honoriertes Medikationsgespräch anzubieten, um die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen.
Quelle: AV NR
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