Psoriasis

Gegen den Schuppenpanzer

Psoriasispatienten in der Selbstmedikation kompetent beraten

Ines Winterhagen | Schuppende, entzündlich gerötete und juckende Haut: Rund zwei Millionen Deutsche leiden an Psoriasis, häufig mit Schmerzen, erheblichen psychischen Belastungen und starken Einbußen der Lebensqualität. Die Ausprägung an exponierten Körperstellen sowie die rieselnden Schuppen stigmatisieren die Betroffenen. Viele Psoriasispatienten isolieren sich aufgrund der ablehnenden Reaktion von ihren Mitmenschen. Sie leiden unter ihrer Krankheit und fühlen sich nicht ausreichend informiert über möglicherweise auftretende unerwünschte Arzneimittelwirkungen sowie den hohen Aufwand der Therapiemaßnahmen. Neben der notwendigen Aufklärung über die Krankheit und Empfehlungen zur regelmäßigen Hautpflege können dem Patienten zahlreiche konkrete Anregungen und Tipps an die Hand gegeben werden. Auf diese Weise wird ihnen der Umgang mit der Krankheit erleichtert, und sie werden zu einem eigenverantwortlichen Handeln ermuntert.
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Patienten mit Hautproblemen wie der Schuppenflechte gehören zu den Kunden in der Apotheke, die einen hohen Beratungsbedarf haben. Jeder dieser chronisch Kranken benötigt eine individuelle Ansprache. Gerade beim erstmaligen Auftreten der Schuppenflechte ist den Betroffenen ein besseres Verständnis für den Krankheitsprozess zu vermitteln. Den Patienten sollte vor Augen geführt werden, dass sich die Erkrankung nicht nur an der Haut abspielt, sondern über lokal begrenzte Symptome hinaus auch die Gelenke betreffen und systemische Beschwerden hervorrufen kann. Psoriasispatienten weisen im Vergleich zur gesunden Bevölkerung ein doppelt so hohes Risiko für Begleiterkrankungen auf, die neben Diabetes und Depressionen bis hin zu kardiovaskulären Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall reichen. Vor diesem Hintergrund gilt es in der Apotheke unter anderem, die zahlreichen möglichen Wechselwirkungen zwischen antipsoriatischen Systemtherapeutika und der Comedikation der Patienten zu berücksichtigen, um eine kompetente Beratung und angemessene pharmazeutische Betreuung der Kunden gewährleisten zu können.

Provokationsfaktoren erkennen und vermeiden

Psoriasis vulgaris zählt zu den Erkrankungen, denen eine Fehlregulierung des Immunsystems zugrunde liegt. Das multifaktorielle Krankheitsgeschehen ist bis heute nicht vollständig verstanden, die psoriatische Gewebereaktion wird als eine komplexe immunologische Reaktion der Haut mit einer ausgeprägten entzündlichen Komponente und einer epidermalen Hyperproliferation mit gestörter Differenzierung der Keratinozyten angesehen. Die Psoriasis gilt als systemische Erkrankung, die Hautsymptome, eine mögliche Gelenkbeteiligung sowie charakteristische Comorbiditäten umfasst. So wird eine Psoriasisarthritis etwa bei jedem fünften Patienten diagnostiziert, chronisch entzündliche Erkrankungen mit möglicherweise überlappenden Krankheitsmechanismen treten gehäuft bei Psoriatikern auf, wie eine rheumatoide Arthritis (ca. vierfach häufiger), chronisch entzündliche Darmerkrankungen (ca. zweifach häufiger) und metabolische Veränderungen wie Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Adipositas und arterielle Hypertonie.

Nach dem klinischen Bild werden eine pustulöse und eine Plaque-Typ-Psoriasis (Psoriasis vulgaris) unterschieden. Die Psoriasis vulgaris als häufigste Form hat in Deutschland eine Prävalenz von über 2%, etwa 1,5 Millionen Menschen sind betroffen. Als sogenannte Typ-1-Psoriasis wird eine Erkrankung mit Erstmanifestation vor dem 40. Lebensjahr, positiver Familienanamnese und einer Tendenz zu schwererem Verlauf bezeichnet. Die Typ-2-Psoriasis (Spättyp) nimmt meist einen relativ leichten Verlauf. Hier erfolgt die Erstmanifestation nach dem 40. Lebensjahr, oft ist die Familienanamnese negativ und es liegt nur eine gering ausgeprägte Assoziation zu genetischen Markern vor. Die Psoriasis vom Spättyp ist daher verstärkt von äußeren Auslösern abhängig.

Die Psoriasis ist eine multifaktorielle Erkrankung, bei der genetische Faktoren und Umwelteinflüsse in der Pathogenese zusammenwirken. Darum sollten die Patienten darauf aufmerksam gemacht werden, dass über eine genetisch bedingte Erkrankungsbereitschaft hinaus zahlreiche Provokationsfaktoren zur Erstmanifestation der Psoriasis führen und im weiteren Verlauf immer wieder Krankheitsschübe verursachen (siehe Kasten).


Provokationsfaktoren


lokal wirkend

  • mechanische Belastung (Druck, Reibung, Narben)
  • Austrocknung der Haut
  • intensives Waschen mit Detergenzien
  • UV-Exposition (Sonnenbrand, akutes Erythem)
  • allergische bzw. toxische Kontaktdermatitis
  • Hautkrankheiten mit anderer Ursache (Mykosen, Zoster)

systemisch wirkend

  • Infekte (Streptokokken)
  • Alkohol- und Nikotingenuss
  • Medikamente (Betablocker, ACE-Hemmer, Chloroquin, Lithium u. a.)
  • psychische Belastungen, Stress

So können neben endogenen Faktoren wie Infektionskrankheiten, bestimmten Medikamenten oder auch Stress ebenso exogene Faktoren wie äußere Verletzungen, Entfettung der Haut, andere entzündliche Hauterkrankungen, aber auch Alkohol zum Ausbruch der Psoriasis beitragen. Der Stellenwert dieser Provokationsfaktoren ist individuell sehr unterschiedlich. Jeder Patient sollte ermitteln, welche Faktoren bei ihm persönlich Schuppenflechte auslösen. Hierfür kann er in einem Tagebuch täglich seinen Hautzustand, das Auftreten von Juckreiz, erfolgte Behandlungsmaßnahmen sowie schubauslösende Faktoren festhalten. Mithilfe der Einträge lassen sich dann Zusammenhänge zwischen äußeren Einflüssen und den Beschwerden des Patienten identifizieren. Die Kenntnis dieser Faktoren und ihre Ausschaltung helfen, neuen Schüben vorzubeugen.

Abgrenzung zum Arztbesuch

Was kann in der Apotheke im Rahmen der Selbstmedikation empfohlen werden? Wo liegen die Grenzen – wann ist ein Arztbesuch anzuraten? Neben der Basistherapie der Haut, der Empfehlung schuppenlösender Präparate sowie Tipps zur Ernährung und allgemeinen Körperpflege gehört die Therapie der Psoriasis unbedingt in die Hände des Arztes – siehe Abbildung:


TherapieentscheidungSchuppenflechte ist ursächlich nicht heilbar. Sind nur wenige Körperareale betroffen, werden äußerliche Therapien durchgeführt. Bei zunehmender Ausdehnung oder nicht ausreichendem Ansprechen ist eine systemische – eventuell auch zusammen mit einer äußerlichen – Therapie angezeigt. Neben der antipsoriatischen Therapie durch den Dermatologen bedarf die Haut einer Basistherapie. Hierfür kommen rückfettende und pflegende Cremes, Salben oder Lotionen ohne Wirkstoffe sowie Harnstoffpräparate, Keratolytika und Keratostatika zur Anwendung. Mit geeigneten Therapien kann meist eine langfristige Erscheinungsfreiheit erreicht werden.
Bei der Psoriasis vulgaris vom Plaquetyp finden sich Schuppungen auf gerötetem Grund an typischen Stellen (Streckseitender Arme und Beine, Kopfhaut, Rücken). Nur die Schleimhaut ist nie betroffen. Bei 80% der Patienten vergrößern sich die Herde imLauf der Zeit langsam und kontinuierlich, sie fließen zusammen. Auf den Herden entwickeln sich sehr dicke, fest haftende, silbrig glänzende Schuppen.  Foto: Marazzi/SPL/Agentur Focus

Beim Erstauftreten von Psoriasis-Plaques sollte zur genauen Diagnosestellung der Hautarzt aufgesucht werden. In Abstimmung mit dem Patienten werden dann die genauen Therapiemaßnahmen je nach Schweregrad der Erkrankung festgelegt. Die Behandlung muss an die Stadien im Heilungsverlauf angepasst werden. Beim Arztbesuch gilt es abzuklären, ob der Patient Psoriasis-auslösende Medikamente wie Betablocker einnimmt. Gegebenenfalls ist eine Therapieumstellung auf eine andere Stoffgruppe vorzunehmen. Zusätzlich sollte der Arzt sein Augenmerk auf Manifestationen der Psoriasis an den Nägeln oder an den Gelenken (Psoriasis-Arthritis) richten. Auch bei unklaren Symptomen, schweren Psoriasisschüben mit großflächigem Hautbefall oder erfolgloser Verbesserung der Beschwerden über einen längeren Zeitraum ist an einen Arzt zu verweisen.

Beratung bei der Abgabe von OTC-Arzneimitteln

Ziel der Psoriasisbehandlung ist es, die vorliegende Entzündung in der Haut zu reduzieren und die zu rasche Zellteilung und Schuppenbildung zu bremsen. Im Rahmen der Selbstmedikation stehen schuppenablösende Mittel – topische Zubereitungen von Harnstoff und Salicylsäure – und Pflegepräparate im Vordergrund. Wirkstofffreie, rückfettende Basistherapeutika können unterstützend zu anderen Behandlungsmaßnahmen angewendet werden. Sie helfen gegen das Austrocknen und sind auch bei geringem Ausmaß an Krankheitssymptomen und im erscheinungsfreien Intervall wichtig, um neue Schübe und Rückfälle hinauszuzögern.

Regelmäßige schonende Hautreinigung

Die Haut bedarf aufgrund des chronischen Krankheitsverlaufs einer kontinuierlichen Reinigung und Pflege, auch bei weitgehender Erscheinungsfreiheit. Zur Hautreinigung empfehlen sich feuchtigkeitsspendende und beruhigende Produkte (z. B. Eucerin® TH 5% Urea Waschfluid, aqeo® Duschgel). Die Betroffenen sollten nur kurz und möglichst lauwarm duschen, damit die Haut nicht austrocknet, der Säureschutzmantel der Haut erhalten bleibt und somit dem Ausbruch eines neuen Psoriasisschubs vorgebeugt werden kann. Nach der Körperreinigung die Haut nur trocken abtupfen, nicht abrubbeln. Beim Baden ist darauf zu achten, die Haut nicht zu lange einer Wassertemperatur über 35° C auszusetzen. Seifen und Schaumbäder sind generell zu vermeiden.

Konsequente Hautpflege

Eine wichtige Aufgabe für den Apotheker ist es, dem Patienten zu helfen, geeignete Pflegeprodukte auszuwählen. Die Hautpflege ist stets individuell auf den Hauttyp des Patienten und den Schweregrad der Erkrankung abzustimmen. Dabei gilt, je trockener die Haut, umso reichhaltiger sollte die Pflege sein:

  • sehr trockene Haut: Salben,
  • trockene Haut: Lipolotionen,
  • weniger trockene Haut: Cremes.

Auch saisonale Einflüsse sind zu beachten: Im Sommer sind eher feuchtigkeitsspendende Präparate angesagt, im Winter eher rückfettende Öle und fette Salben. Es sollten nur schonende Präparate verwendet werden, welche die Haut nicht irritieren oder reizen. Am besten eignen sich Produkte, die speziell auf die Bedürfnisse psoriatischer Haut abgestimmt sind wie z. B. die Produktserie aqueo®. Diese Präparate enthalten als Inhaltsstoffe Harnstoff und Polidocanol, versorgen also die Haut mit Feuchtigkeit und lindern den Juckreiz. Zusätzlich wird Kratzen verhindert. Die genannten Inhaltsstoffe sind auch in weiteren Hautpflegeprodukten zu finden (Harnstoff: Eucerin® TH 10% Urea Lotio, Balneum® Intensiv Creme/Lotion; frei® Urea Plus Körperlotion 6%; Optiderm® Creme, Fettcreme, Lotion; Kerasal® Basissalbe; Cetaphil® Feuchtigkeitscreme, Lotion; Polidocanol: Eucerin® TH Akutspray).

Um die Compliance zu fördern, sollte in der Apotheke eine geeignete Wirkstoffgrundlage ebenso wie ein entsprechendes Pflegepräparat unbedingt in Übereinstimmung mit dem Patienten ausgewählt werden. Dieser muss den Geruch des Präparats mögen und ein angenehmes Hautgefühl verspüren, damit er im Alltag regelmäßig eine konsequente Pflege durchführt. Neben einer guten Hautfettung speziell der Psoriasisherde ist insgesamt auf eine konsequente, aber schonende Hautpflege auch der gesunden Haut zu achten.

Sonderfall: Kopfhaut

Für die Haarwäsche eignen sich milde, wenig entfettende (z. B. DermoCapillaire® pH 5 Shampoo, Physiogel® Shampoo) und juckreizlindernde Haarwaschmittel (z. B. aqeo® Shampoo). Der Antischuppenwirkstoff Climbazol (DermoCapillaire® Anti Schuppen Creme Shampoo, Sebamed® Anti Schuppen Shampoo) befreit von Schuppen. Bei stärkerer Schuppung kann in Abständen zusätzlich ein Salicylsäure-haltiges Anti-Schuppen-Shampoo (aqeo® Anti-Schuppen-Shampoo plus, Kertyol® P.S.O. Shampoo) verwendet werden, da die Salicylsäure zusätzlich hilft, festsitzende Kopfschuppen zu lösen. Neben der keratolytisch wirkenden Salicylsäure gehören verschreibungspflichtige topische Glucocorticoide und Vitamin-D3 -Analoga zu den Mitteln der ersten Wahl. Weitere Therapiemöglichkeiten der Psoriasis des behaarten Kopfes sind in Form einer S1-Leitlinie zusammengefasst.

Salicylsäure: damit andere Wirkstoffe in die Haut gelangen können

Damit die eigentlichen Arzneimittel gegen die Psoriasis richtig zur Wirkung kommen können, müssen die Schuppen von der Haut entfernt werden, da sie das Eindringen der Wirkstoffe in die Haut verhindern. Salicylsäure wird daher aufgrund seiner ausgeprägten keratoplastischen Wirkung oft zu Beginn einer Therapie als Abschuppungsmaßnahme bei besonders stark hyperkeratotischen Hautläsionen eingesetzt. Die Substanz löst die interzelluläre Kittsubstanz auf, und die Korneozyten lösen sich nachfolgend beschleunigt ab.

Der Einsatz von Salicylsäure ist nur initial über wenige Tage zur Auf- bzw. Ablösung starker Schuppen bei Psoriasis vulgaris an der behaarten Kopfhaut und an den Handflächen zu empfehlen. In seltenen Fällen können unter der Anwendung Hautreizungen und Kontaktallergien auftreten.

Ein Praxistipp: Salicylsäure-Öl 10% (NRF 11.44) kann bei stark festhaftender Schuppenbildung im Kopfhaarbereich auch okklusiv über Nacht als "Ölkappe" angewendet werden. Hierbei wird das Öl über mehrere Tage zur Nacht gleichmäßig auf die Kopfhaut aufgetragen, leicht einmassiert und mit einer Badekappe abgedeckt. Verwendet man eine Folie oder Einmal-Duschhaube, so kann diese zusätzlich mit einem elastischen Schlauchverband fixiert werden. Am nächsten Morgen wird das Öl dann mit einem Shampoo wieder ausgewaschen.


Tab. 1: Beispiele für Fertigarzneimittel mit Salicylsäure

Handelspräparat
Dosis Erwachsene
Dosis Kinder
Lygal® Kopfsalbe N
auf die Kopfhaut auftragen und ca. 8 bis 12 Stunden, z. B. über Nacht, einwirken lassen, anschließend auswaschen
KI: Säuglinge
Einwirkzeit
2 bis 6 Stunden
Psorimed® Lösung, Squamasol® Gel/Lösung
2 bis 3 x wöchentlich 8 bis 10 ml Lösung auf die Kopfhaut auftragen und nach 10 bis 30 Minuten Einwirkzeit ausspülen
nicht an aufeinander-folgenden Tagen anwenden
kurmäßige Anwendung über 3 bis 4 Wochen
KI: Kinder < 12 Jahre
Salicylvaseline 5%; 10% Lichtenstein®
1 bis 2 x täglich auf die betroffenen Hautstellen auftragen
KI: Säuglinge

Harnstoffhaltige Externa lösen Hautschuppen ab

In Psoriasisherden ist der Gehalt des natürlichen Feuchthaltefaktors Harnstoff um 40% im Vergleich zu gesunder Haut vermindert. Harnstoffhaltige Cremes und Salben können dieses Defizit ausgleichen, indem sie das Wasserbindungsvermögen der Hornschicht erhöhen und damit für eine verbesserte Hydratation sorgen. Durch seine abschuppende und feuchtigkeitsbindende Wirkung lindert Harnstoff die typischen Hauterscheinungen und verhindert, dass neue Plaques entstehen. Zudem wird der Wirkstoff wegen seiner penetrationsfördernden Eigenschaften auch in Kombination mit anderen Lokaltherapeutika, z. B. mit Dithranol in Psordexan®, eingesetzt. In den üblichen Fertigarzneimitteln ist Harnstoff – zum Teil kombiniert mit anderen Wirkstoffen – in einer Konzentration von 4% bis 12% enthalten. Am schnellsten wird Harnstoff aus Öl-in-Wasser-Zubereitungen freigesetzt. Aus Wasser-in-Öl-Formulierungen dagegen penetriert Harnstoff langsam und gleichmäßig, die Hydratisierung der oberen Hautschichten hält länger an. Harnstoffhaltige Externa weisen im Unterschied zu salicylhaltigen Präparaten keine Toxizität und kein Allergisierungspotenzial auf. Aufgrund ihrer guten Verträglichkeit sind sie daher zur Pflege der psoriatischen Haut auch für die Langzeitbehandlung geeignet. Kontraindiziert ist Harnstoff jedoch bei akut entzündlichen Krankheitserscheinungen, wo vor allem hochkonzentrierte Externa ein Brennen der Haut ("stinging"-Effekt) hervorrufen können.


Tab. 2: Beispiele für Fertigarzneimittel mit Harnstoff

Handelspräparat
Dosis Erwachsene
Dosis Kinder
Elacutan® Crème
(Harnstoff 10%)
Basodexan® Fettcreme/Salbe/Softcreme (Harnstoff 10%)
Sebexol® Lotio cum
Harnstoff 5%
2 x täglich auftragen und verreiben
bei Kindern wird üblicherweise die 5%ige Konzentration empfohlen

Teerpräparate verlangsamen das Zellwachstum

Steinkohlenteer wirkt keratoplastisch, entzündungshemmend und antiakanthotisch, das heißt, die verstärkte Proliferation der Epidermiszellen wird gehemmt. Daneben zeigen Teere einen photosensibilisierenden Effekt, der bei der Psoriasisbehandlung vorteilhaft ausgenutzt werden kann. So erhöht Steinkohlenteer die Effektivität nachfolgender UV-Bestrahlung. Eine kanzerogene Wirkung ist in Tierexperimenten nachgewiesen worden. Beim Menschen ist ein solcher Zusammenhang nur beim Plattenepithelkarzinom des Skrotums, nicht jedoch bei therapeutischer Anwendung an der Haut beschrieben worden. Angesichts risikoärmerer und praktikablerer Therapiealternativen ist eine Monotherapie der Psoriasis vulgaris mit Steinkohlenteer heute obsolet. Nur unter sorgfältiger Abwägung des therapeutischen Nutzens gegenüber dem kanzerogenen Risiko und unter Berücksichtigung risikoärmerer therapeutischer Alternativen kann Steinkohlenteer in Kombination mit UV-B-Strahlen ausnahmsweise bei ansonsten therapierefraktärer Psoriasis vulgaris zur Anwendung kommen. Zu beachten ist jedoch, dass Teer und UV-Licht als Co-Karzinogene gelten.

Medizinische Ölbäder zur Rückfettung trockener Haut

Psoriasispatienten leiden häufig nicht nur im Bereich der psoriatischen Plaques an trockener Haut, sondern auch an den übrigen normal aussehenden Körperarealen. Die regelmäßige Rückfettung kann die Empfindlichkeit der Haut gegenüber auslösenden Faktoren wie klimatischen Einflüssen oder mechanischen Reizen reduzieren und somit zu einer deutlichen Verbesserung des Hautzustands führen. Zugleich lässt der Juckreiz nach. Einfach anzuwenden sind medizinische Ölbäder (z. B. Balneum Hermal®‚ Balneum Hermal® F). Besteht stärkerer Juckreiz, sollten Ölbäder mit juckreizstillenden Zusätzen (z. B. Balneum Hermal® Plus) verwendet werden.

Ihre rückfettende Wirkung entfalten die Bäder dadurch, dass die enthaltenen Lipide auf die Haut aufziehen. Die sogenannten Emulsionsbäder enthalten neben den wirksamen flüssigen Lipiden wie Sojabohnen-, Erdnuss- und Paraffinöl noch emulgierende Zusätze, durch die sich das Ölbad gleichmäßig im Wasser verteilen lässt. Es entsteht eine Öl-in-Wasser-Emulsion, die beim Aufstehen aus der Wanne als dünner Film auf die Haut aufziehen und dort eine Rückfettung bewirken soll. Um die in den Badezusätzen enthaltenen Emulgatoren und Duftstoffe zu vermeiden, kann auch einfaches Oliven- oder Sojaöl angewendet werden. Zunächst wird in klarem Wasser gebadet, damit die Haut Feuchtigkeit aufnehmen kann. Anschließend wird das Öl mit der gleichen Menge Wasser oder Milch verschüttelt und nach fünf Minuten ins Badewasser gegeben. Eine Badezeit von 10 bis 15 Minuten sollte nicht überschritten werden.

Die Emulsionsbäder werden nicht nur als Badezusätze, sondern auch als Duschöle (Eubos® Sensitive Duschöl F, Eucerin® pH 5 Duschöl) angewendet. Hierzu wird das jeweilige Produkt direkt auf die angefeuchtete Haut aufgetragen, leicht einmassiert und anschließend kurz abgeduscht. Im Gegensatz zur verdünnten Anwendung als Badezusatz erzielen die Duschöle aufgrund der höheren Einwirkkonzentration der Lipide einen stärkeren Rückfettungseffekt.


Tab. 3: Beispiele für Produkte zur Rückfettung der Haut

Handelspräparat
Wirkstoff
Ducray® Oleobal medizinisches Dusch- und Badeöl,
Balneum Hermal® flüssiger Badezusatz
Sojaöl
Balneum Hermal® F
Flüssiger Badezusatz
Erdnussöl,
dünnflüssiges Paraffin
Balneum Hermal® Plus
flüssiger Badezusatz
Sojaöl,
Polidocanol
Linola® -Fett-N Ölbad
flüssiger Badezusatz
dickflüssiges Paraffin, Fettsäureester


Neben den Emulsionsbädern kommen auch emulgatorfreie Spreitungsbäder (z. B. Balmandol® Haut- und Badeöl) zum Einsatz, die sich nicht im Badewasser verteilen, sondern auf der Oberfläche des Badewassers einen separaten Ölfilm ausbilden. Folglich können die Lipide beim Verlassen des Bades in höherer Konzentration auf die Haut aufziehen. Somit zeigen diese spreitenden Ölbäder die erfolgreichste Verminderung des transepidermalen Wasserverlusts sowie die stärkste rückfettende Wirkung. Nach dem Baden sollte die Haut nur vorsichtig trockengetupft, jedoch auf keinen Fall abgerubbelt werden, da allzu kräftiges Abtrocknen den schützenden Fettfilm entfernt. Im Anschluss empfiehlt sich, ein rückfettendes Pflegepräparat aufzutragen, um eine optimale Pflegewirkung zu erzielen und das Hautgefühl entscheidend zu verbessern.

Komplikation: Nagelpsoriasis

Bei rund 30% der Patienten betrifft der psoriatische Entzündungsprozess auch die Nagelmatrix und/oder das Nagelbett und führt zu typischen Nagelveränderungen wie Tüpfelnägeln, gelblich erscheinenden Verfärbungen des Nagelbetts, den sogenannten psoriatischen Ölflecken, oder Krümelnägeln, die durch eine vollständig zerstörte Nagelplatte gekennzeichnet sind.

Die Nagelpsoriasis ist therapeutisch hartnäckig und technisch außerordentlich schwierig zu behandeln. Wichtig sind der Schutz des Nagels gegen mechanische Einwirkungen und Mikrotraumata aller Art, das Auftragen einer nachfettenden Handcreme sowie der Verzicht auf Maniküre. Zur Nagelbehandlung können dem Patienten zudem zwei verschiedene medizinische Lacke in der Apotheke empfohlen werden.

Der Lack Onypso® enthält 15% Harnstoff; nach dem Auftragen verdunstet das Lösungsmittel, die Harnstoffkonzentration steigt auf 50% an und wirkt stark keratolytisch. Mit einer Verringerung der Nageldicke ist nach einer Anwendungsdauer von sechs Monaten zu rechnen. Der Lack wird jeden Abend auf die betroffenen Nägel aufgetragen, für etwa sechs Stunden darf dann kein Kontakt mit Wasser erfolgen. Ein Nachteil bei diesem Lack ist, dass die Filmschicht einmal pro Woche mit Nagellackentferner beseitigt werden muss und der Nagel somit zusätzlich belastet wird.

Der Lack Sililevo® bildet auf dem Nagel einen schützenden Film aus Hydroxypropylchitosan. Er wird jeden Abend auf den betroffenen Nagel aufgetragen, so dass die Inhaltsstoffe Schachtelhalm und Methylsulfonylmethan über Nacht tief in die Nagelplatte einziehen und den Nagel stärken können. Morgens kann der wasserlösliche Lack einfach beim Waschen entfernt werden. Der Einsatz von Nagellackentferner wird überflüssig, was besonders nagelschonend ist. Die Anwendung von Sililevo® wird als Kur für mindestens drei Monate empfohlen.

Möglichkeiten der Alternativmedizin

In der Naturheilkunde wird die Psoriasis nicht nur allein als Hauterkrankung gesehen, sondern vielmehr auch als Hinweis auf ein überlastetes Immunsystem oder einen gestörten, überbetonten Stoffwechsel (Störungen innerer Organe, vor allem Leber, Galle und Nieren), den es mitzubehandeln gilt. Eine Vielzahl naturheilkundlicher Verfahren wird therapie-unterstützend angeboten, von der Anthroposophie und Homöopathie bis hin zu den Schüssler Salzen, wobei für diese Therapien nur begrenzt wissenschaftlich fundierte Wirknachweise existieren. Allerdings liegen für alle aufgeführten Methoden positive Erfahrungswerte aus der Praxis vor. Zur Unterstützung der konventionellen Psoriasistherapie empfiehlt sich z. B. die äußere Anwendung einer homöopathischen Mahonia-aquifolium-haltigen Salbe oder Creme (Rubisan®). Der Hauptinhaltsstoff der Mahonie, das Alkaloid Berberin, wirkt antiproliferativ und antiphlogistisch, was sich auf die Entzündungsabläufe der Psoriasis positiv auswirken kann. Unter Mahonia aquifolium lässt sich eine Abblassung und Normalisierung psoriatischer Herde beobachten. Darüberhinaus gehört die komplementäre, konstitutionelle Behandlung der Schuppenflechte als chronische Erkrankung in die Hände eines erfahrenen Homöopathen bzw. anthroposophischen Arztes.

Entspannter durch den Alltag

Oft wird von den Betroffenen in der Apotheke die Frage gestellt: "Was kann ich selber für mich tun?" Neben einem Meiden der individuellen Provokationsfaktoren und einer konsequenten Hautpflege kann dem Patienten geraten werden, Stresssituationen nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen. Denn Stress kann einen verstärkenden Effekt auf die Psoriasis haben sowie einen neuen Schub auslösen. Meist ist auch die Erkrankung selbst ein Stressfaktor. Im Alltag kann es daher hilfreich sein, regelmäßig eine gezielte Entspannungstechnik auszuüben. Autogenes Training oder Yoga können innere Spannungen und Unruhe erfolgreich abbauen. Auch Entspannungsmusik oder andere angenehme Tätigkeiten wie Lesen, Tanzen, Musizieren, Malen etc. sorgen für innere Ausgeglichenheit und helfen dabei, auf andere Gedanken zu kommen und das Leben trotz Psoriasis zu genießen.


WELT-PSORIASISTAG 2012

"Schuppenflechte kennt keine Grenzen"


So lautet das Motto des Welt-Psoriasistages 2012 am 29. Oktober. Denn diese Hauterkrankung stellt eine globale Herausforderung dar: Psoriasis tritt weltweit auf, und alle Erkrankten haben einen ähnlich hohen Leidensdruck. Es stehen zwar grenzüberschreitend und zumindest in Europa moderne, hochwirksame Arzneistoffe zur Verfügung, doch die Versorgung der Patienten ist inweiten Bereichen defizitär. Und: Psoriasis kennt auch körperlich keine Grenzen. Sie ist nicht allein auf die Haut begrenzt, sondern eine entzündliche Systemerkrankung.

Ziel des Welt-Psoriasistags ist es, international Bewusstsein zu schaffen für eine Erkrankung, die einen enormen Leidensdruck ausübt, so die European Expert Working Group for Healthcare in Psoriasis (EEWGHP). Zudem sollen nationale und internationale Gesundheitsbehörden rund um den Erdball in über 40 Ländern auf die nicht ausreichende medizinische Versorgung von Psoriasis-Patienten aufmerksam gemacht werden.

Weitere Informationen unter www.weltpsoriasistag.de

Zum diesjährigen Welt-Psoriasis-Tag hat auch der Deutsche Psoriasis Bund e. V. zahlreiche Veranstaltungen organisiert: www.psoriasis-bund.de

Tipps zur Ernährung

Das Thema Ernährung im Zusammenhang mit Psoriasis wird unterschiedlich diskutiert. Wissenschaftlich begründet ist keine spezifische Psoriasis-Diät. Mit einer ausgewogenen vollwertigen Ernährung haben Psoriasis-Patienten jedoch die Möglichkeit, selbst aktiv zum eigenen Wohlbefinden beizutragen und das Risiko von Begleiterkrankungen zu senken. Kaffee, Konservierungs- und Farbstoffe sowie scharfe Gewürze können die entzündlichen Beschwerden verschlechtern und sollten ebenso wie arachidonsäurereiche Nahrungsmittel (Wurst, fettreiche Fleischsorten, Sahne, Butter, Eier) reduziert werden. Die Arachidonsäure führt zu einer vermehrten Produktion von entzündungsfördernden Faktoren, den sogenannten Eicosanoiden. Diese Botenstoffe sind beim Entzündungsprozess der Psoriasis, speziell bei der Psoriasis-Arthritis, von zentraler Bedeutung. Ist die Konzentration dieser Substanzen verringert, so bessern sich die Beschwerden. Daher kann eine vegetarische Diät zu einer deutlichen Stabilisierung der Schuppenflechte beitragen. Auch kalorienreduzierte Diäten und Fastenkuren können die Psoriasis bessern, da durch sie die Aufnahme von Arachidonsäure vermindert wird. Einen ähnlichen, aber schwächeren Effekt können mehrfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. in Makrele, Hering, Lachs oder auch Lein- und Rapsöl) zeigen. Gesichert ist weiterhin, dass Alkohol und Übergewicht sich ungünstig auf den Hautzustand auswirken. Daher sollte das Gewicht im Normbereich gehalten werden, gegebenenfalls eine Gewichtsreduktion auf Normalgewicht erfolgen. Als Orientierungshilfe können den Patienten in der Apotheke entsprechende Broschüren mitgegeben werden, deren Fokus unter anderem auf das Thema Ernährung bei Psoriasis gerichtet ist.

Strategien der Krankheitsverarbeitung

Die Psoriasis ist mit vielfältigen Beeinträchtigungen verbunden und wird aufgrund ihrer Sichtbarkeit und des damit verbundenen Stigmas von den Betroffenen als sehr schwerwiegend und einschneidend empfunden. Die Hauterscheinungen können zu enormen Belastungen des Selbstwertgefühls, in der Familie und im Berufsleben führen. Da gerade die Art des Umgangs mit der Schuppenflechte Einfluss auf deren Verlauf nimmt, ist eine adäquate Krankheitsverarbeitung sehr wichtig. Die Apotheke kann Adressen von Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen für ihre Psoriasis-Patienten bereithalten. Selbsthilfeorganisationen wie der Deutsche Psoriasis Bund bieten umfangreiche Beratungen für Patienten an. Schwerpunkte werden hierbei gesetzt auf Informationen zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und zur täglichen Pflege, Entspannungstechniken, Selbstsicherheitstraining, Aufklärung über die Rolle der Vererbung und Informationen zum Thema Ernährung.

  • www.psoriasis-bund.de Internetseite der Patienten-Selbsthilfeorganisation Deutscher Psoriasis Bund: Aufklärung über die Erkrankung, Beratung von Psoriasis-Patienten

  • www.psoriasis-selbsthilfe.org Psoriasis Selbsthilfe Arbeitsgemeinschaft e.V.: Zusammenschluss von Selbsthilfeverbänden

  • www.psoriasis-netz.de private Selbsthilfegruppe, ausführliche Informationen zur Krankheit und ihrer Behandlung sowie viele Ratschläge zu Psoriasis im Alltag

Häufig führt der Austausch mit anderen Betroffenen dazu, dass sich Psoriatiker selbst besser akzeptieren, mit der Krankheit selbstbewusster umgehen und ein Stück an Lebensqualität zurückgewinnen.


INFORMATIONEN IM INTERNET

Surftipps für das Internet


Deutscher Psoriasis Bund e. V.: PSO-Magazin = Ratgeber zur Schuppenflechte und Patientenleitlinie zur Psoriasisbehandlung

Zeitschrift "Pso aktuell": thematisiert nützliche Informationen zu allen relevanten Problemen bei Schuppenflechte und erscheint viermal jährlich

Hilfe und Tipps speziell für Kinder und Jugendliche von der Psoriasis Selbsthilfe Arbeitsgemeinschaft e. V., einer unabhängigen, gemeinnützigen Selbsthilfegruppen für Menschen mit Schuppenflechte in Deutschland

Website der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft: Informationen zum PsoNet (Zusammenschluss regionaler Psoriasisnetze in Deutschland) und PsoBest (Deutsches Psoriasisregister)

Erläuterung der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten der Psoriasis, Expertenrat auf Patientenfragen, DLQT-Selbsttest (Dermatologischer Lebensqualitäts-Fragebogen), unterstützt von der MSD Sharp & Dohme GmbH

umfassendes Internetportal der Almirall Hermal GmbH zum Thema Haut: bietet Informationen über aktuelle Meldungen

Maßnahmen für eine bessere Adherence

Aus Patientenbefragungen ist bekannt, dass nur ca. ein Viertel der Patienten eine hohe Zufriedenheit mit ihrem Therapieerfolg angeben und zudem eine hohe Rate an Non-Compliance bezüglich der Einnahme von Medikamenten von bis zu 40% besteht. Um die Therapietreue zu steigern und die Patienten im Umgang mit ihrer Krankheit zu unterstützen, wurden in den letzten Jahren gezielte Schulungsprogramme entwickelt. Diese bieten eine gute Unterstützung, indem sie das Verständnis des Patienten für die Therapie fördern sowie sein konkretes Verhalten im Alltag mit einer angemessenen Krankheitsverarbeitung trainieren. Experten geben in Kleingruppen praktische Hinweise zum eigenständigen Umgang mit der veränderten Haut, zur Hautpflege wie auch zum Stressabbau. Während der stationären Rehabilitation werden Patientenschulungen routinemäßig durchgeführt, im ambulanten Bereich jedoch nur in einzelnen Zentren. Eine zusätzlich für Patienten erstellte Version der Psoriasis-Leitlinie soll einen Überblick über die möglichen Therapien bieten und den Kenntnisstand der Patienten zu den bestehenden Therapieoptionen verbessern.

Der Patient wird eher von einer Behandlung überzeugt sein, wenn er weiß, wann eine Wirkung erwartet werden kann, wie lange die Therapie durchgeführt werden soll und wie das Ziel der Behandlung aussieht. Hier sind Information und Aufklärung gefragt, die auch in der Apotheke nicht nur geleistet werden können, sondern unbedingt auch geleistet werden müssen. Zudem kann der Patient angeregt werden, mit seinem Arzt oder Apotheker über Probleme bei der Durchführung einer Therapie zu sprechen und Bedenken zu äußern, statt eigenständig die Dosis und Häufigkeit der Einnahme zu ändern. Die genaue Einhaltung der Therapie durch den aufgeklärten und überzeugten Patienten ist grundlegend für den Erfolg der Behandlung und damit auch für den Krankheitsverlauf sowie die Vermeidung neuer Schübe. Daher sollten Arzt, Apotheker und Patient gemeinsam eine an die individuellen Bedürfnisse angepasste Behandlungsstrategie wählen.


ZUM WEITERLESEN

Schuppenflechte – eine Krankheit, die unter die Haut geht


Psoriasis spielt sich über die Haut hinaus bei einem Teil der Patienten auch an den Gelenken ab. Längst wird sie nicht mehr nur als harmlose Hauterkrankung, sondern vielmehr als folgenschwere Systemerkrankung mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall angesehen.

  • Führen Sie Ihren Patienten diese Zusammenhänge deutlich vor Augen.

  • Ermuntern Sie durch kompetente Beratung, die medikamentöse Behandlung konsequent einzuhalten.

  • Legen Sie Ihren Patienten eine regelmäßige Hautpflege ans Herz und verhelfen Sie ihnen damit zu mehr Lebensqualität.


Zeigen Sie Beratungsgeschick!


Ines Winterhagen

Beratungspraxis: Psoriasis

1. Auflage 2010, XVI, 144 S., 10 farb. Abb., 36 farb. Tab. Kartoniert, 14,80 Euro

Deutscher Apotheker Verlag

ISBN 978-3-7692-5288-0


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Quelle

Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, AWMF-Register Nr. 013/001, Update 2011.

Winterhagen, I.: Beratungspraxis: Psoriasis. Deutscher Apotheker Verlag (2010).

Lennecke, K.; Hagel, K.; Przondziono, K.: Selbstmedikation für die Kitteltasche, Deutscher Apotheker Verlag (2012).


Apothekerin Ines Winterhagen



DAZ 2012, Nr. 43, S. 54

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