Impfung gegen Meningokokken
Meningokokken (Neisseria meningitidis) sind gramnegative intrazelluläre Diplokokken, die durch Tröpfcheninfektion den Respirationstrakt besiedeln. Rund 10% der europäischen Bevölkerung trägt diese Bakterien im Nasenrachenraum, ohne dabei Krankheitsanzeichen zu entwickeln. Allerdings können die Bakterien vor allem bei geschwächtem Immunsystem die Schleimhäute durchdringen und schwere Meningitiden und Sepsen auslösen. Weltweit werden mehr als 90% der Meningokokken-Infektionen durch die Serotypen A, B, C, W135 und Y hervorgerufen. In den Industrienationen wird die Mehrzahl der Erkrankungsfälle durch den Serotyp B verursacht, in Deutschland zu etwa 70%. Rund 700 bis 800 Menschen erkranken an einer Meningokokken-Infektion, wobei 40% aller Patienten Kinder unter vier Jahren sind. Am häufigsten sind Säuglinge im ersten Lebensjahr betroffen. Etwa 10% der Patienten sterben an einer Infektion, eine frühzeitige Antibiotika-Therapie ist daher besonders wichtig.