- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 13/2013
- Steuerberater – starke ...
Steuer
Steuerberater – starke Partner der Apotheken
Im Hinblick auf den persönlichen Ansprechpartner sind den Apothekern dessen Kompetenz, die Korrektheit der von ihm erbrachten Leistung sowie seine Loyalität am wichtigsten. Jeweils rund 90% bewerten diese Merkmale als sehr wichtig (Abb. 1). Die Gütebewertung fällt zwar etwas zurückhaltender aus, doch erhält keines der genannten Merkmale eine Durchschnittsnote schlechter als Zwei (Abb. 2).
Kritischer erscheint die Transparenz der erbrachten Leistung. Diese rangiert bei der Bewertung der Wichtigkeit auf Platz vier, wird aber im Vergleich aller Merkmale am schlechtesten bewertet, nämlich mit der Durchschnittsnote 2,1, wobei rund ein Fünftel der Befragten nur die Note "ausreichend" und weitere rund fünf Prozent sogar die Note "mangelhaft" vergeben (Abb. 1 und 2). Hier besteht ein deutliches Optimierungspotenzial.
Bei der Betrachtung der Steuerberatungskanzlei als Ganzes sticht ganz klar ein Merkmal mit Abstand als wichtigstes hervor: die Vertraulichkeit, die rund 90 Prozent der Befragten sehr wichtig ist (Abb. 3). Auch die Zufriedenheit mit diesem Merkmal ist hoch: rund drei Viertel der Apotheker bewerten die Vertraulichkeit bei ihrer Steuerberatungskanzlei mit der Note "sehr gut", rund ein weiteres Fünftel mit der Note "gut" (Abb. 4).
In Verbindung mit der hohen Wichtigkeit, die die Apotheker zuvor der Loyalität ihres Ansprechpartners attestiert haben, lässt dies den Schluss zu, dass im Hinblick auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit das Vertrauensverhältnis zwischen Apotheker und Steuerberater fast ebenso wichtig ist wie die fachliche Kompetenz und Qualität der erbrachten Leistung. Vor diesem Hintergrund ist es auch nicht überraschend, dass die befragten Apotheker zum überwiegenden Teil Mandanten eher kleiner Steuerberatungskanzleien sind und dies zum großen Teil (55,5%) bereits seit mehr als zehn Jahren. Man kann daraus schließen, dass die Apotheker bei einer großen Steuerberatungsgesellschaft mehr Anonymität und auch weniger eine kontinuierliche Vertrauensbasis vermuten.
Eine Vertrauensbasis ist letztlich auch die Voraussetzung dafür, dass die Steuerberatungskanzlei eine weitere wichtige Funktion erbringen kann, nämlich den Apotheker von Aufgaben zu entlasten, ohne dass dieser die Leistungserbringung kontinuierlich "überwachen" muss. Den Apothekern ist es vielmehr wichtig, steuerliche Angelegenheiten ruhigen Gewissens einfach abgeben zu können. Dies spiegelt sich zum einen darin wider, dass rund 95% der Befragten die autonome Erledigung der dem Steuerberater übertragenen Aufgaben mit sehr oder eher wichtig bewerten. Zum anderen besitzt die kontinuierliche Informationsversorgung (z. B. mittels Mandantenbriefen) für rund die Hälfte der Befragten nur eine untergeordnete Bedeutung.
Wie in nahezu jeder Geschäftsbeziehung stellt das Preis-Leistungsverhältnis auch in der Beziehung zwischen Steuerberater und Apotheker einen eher kritischen Aspekt dar. So wird die Höhe des Honorars von knapp der Hälfte der Befragten mit den Noten befriedigend oder schlechter bewertet. Allerdings – und auch dies untermauert nochmals die Bedeutung der Faktoren fachliche Qualität und Vertrauen – ist den Befragten das Honorar vergleichsweise unwichtig: über die Hälfte bewertet diesen Aspekt lediglich als teilweise wichtig oder als eher oder völlig unwichtig.
Genutzt werden insbesondere die Kernleistungen von Steuerberatungskanzleien. So werden die Aufstellung des Jahresabschlusses, die Erstellung betrieblicher Steuererklärungen sowie die Prüfung von Steuerbescheiden jeweils von (fast) 100 Prozent der befragten Apotheker genutzt. Im Vergleich mit den anderen Leistungen erhalten diese drei Kernleistungen auch die besten Noten. Insgesamt sind die Apotheker bei der Bewertung der einzelnen Leistungen allerdings vergleichsweise kritisch: keine Leistung wird von mehr als 65% der Befragten mit der Note "sehr gut" bewertet.
Letztlich spiegelt sich die sehr positive Bewertung der verschiedenen Merkmale und Leistungen des Steuerberaters bzw. der Steuerberatungskanzlei auch in der Gesamtbewertung der Zusammenarbeit wider. Diese erhält im Durchschnitt die Note 1,8; fast die Hälfte der Befragten vergibt hier sogar eine "glatte Eins".
Erneut bestätigt das vorliegende Ergebnis das ausgesprochen gute Verhältnis zwischen den Apothekern und ihrem jeweiligen Steuerberater. Dieses stach bereits im Rahmen einer von Prof. Kaapke Projekte im Jahr 2011 durchgeführten Untersuchung hervor, in der das Verhältnis zu den Steuerberatern besonders gut bewertet wurde. Sicherlich ist dies zum einen damit zu begründen, dass die Apotheker in diesem wichtigen und sensiblen Bereich weniger geschult und kaum zu Zugeständnissen bereit sind und ihnen zum anderen stets mehrere Möglichkeiten offen stehen, die Steuerberatungskanzlei zu wechseln, wenn sich Mängel in der Vertrauensbasis und/oder der fachlichen Qualität abzeichnen. So entschied sich auch aus genau diesen Überlegungen heraus eine Apothekerin gegen die Teilnahme an der Befragung: "Bei Unzufriedenheit wechselt man seinen Steuerberater ja wohl automatisch, oder?"
Über die Untersuchung
Im Rahmen einer Online-Befragung bewerteten insgesamt 186 Apothekerinnen und Apotheker diverse Aspekte der Zusammenarbeit mit ihrem Steuerberater bzw. der dahinter stehenden Steuerberatungskanzlei. Die Befragung umfasste die Themenbereiche "Persönlicher Ansprechpartner", "Steuerberatungskanzlei" und "(Konkrete) Leistungen der Steuerberatungskanzlei" sowie die Bewertung der Steuerberatungskanzlei insgesamt. Die Wichtigkeit einzelner Aspekte wurde auf einer Skala von 1 bis 5 (1 = sehr wichtig, 5 = völlig unwichtig) erhoben, die Gütebewertung auf einer Notenskala von 1 bis 6 (1 = sehr gut, 6 = ungenügend).
Prof. Andreas Kaapke, Nina Kleber-Herbel, Prof. Kaapke Projekte, Am Zuckerberg 27, 71640 Ludwigsburg. www.kaapke-projekte.de
AZ 2013, Nr. 13/14, S. 5
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.