Gesundheitspolitik

Sanicare wirbt um Beamte

Versandapotheke aus Bad Laer toppt DocMorris bei Zuzahlungspause

BERLIN (jz) | Seit Juli müssen Beihilfeberechtigte bei der holländischen Versandapotheke DocMorris erst nach sechs Wochen ihre Rechnung begleichen – die Versandapotheke Sanicare setzt jetzt eins drauf: Bei ihr müssen Beamte und beihilfeberechtigte Personen seit Anfang November erst nach einem halben Jahr zahlen. Die Zahlpause sei „besonders großzügig“ angelegt, um Beihilfeberechtigte nicht in finanzielle Verlegenheit zu bringen, erklärt Dr. Volkmar Schein, der seit April die Sanicare-Apotheken übernommen hat, in einer Mitteilung.

Beamte sind von Gesetzes wegen privat versichert und müssen daher Behandlungs- und Arzneimittelkosten aus eigener Tasche vorfinanzieren. Bei der Auszahlung der Erstattungsansprüche durch Beihilfestellen bzw. die private Krankenversicherung kann es mitunter aber zu deutlichen Zeitverzögerungen bei der Auszahlung kommen. Weil die Kundengruppe der Beihilfeberechtigten aber „ausgesprochen zuverlässig“ sei, habe sein Team dieses Zahlungsziel-Modell entwickelt, so Schein. Es soll sicherstellen, dass Beihilfeberechtigte ihre verordneten Arzneimittel erst bezahlen müssen, wenn die Erstattungsleistungen überwiesen worden sind. Die doppelte Belastung, Arzneimittel- und Behandlungskosten vorfinanzieren zu müssen, sei „nicht immer ohne Weiteres möglich“. Gerade bei innovativen Arzneimitteln könnten dabei Beträge von mehreren tausend Euro je Packungseinheit anfallen, weiß Schein. „Kosten in dieser Größenordnung, gerade wenn sie – wie bei chronisch Kranken – regelmäßig anfallen, sind durchaus geeignet, die Beihilfeberechtigten in finanzielle Verlegenheit zu bringen.“ Um das Angebot nutzen zu können, benötigt die Versandapotheke eine schriftliche Bestätigung der Beihilfeberechtigung. 

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