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Prisma
Ferritin, Aluminium und Alzheimer
Bereits in den 1980 Jahren hatten pathologische Untersuchungen von Alzheimer-Patienten ergeben, dass die Neuronen in den zerstörten Hirnarealen Aluminium enthalten, die anderen Neuronen jedoch nicht. Die zwischenzeitlich als obsolet geltende Hypothese, dass Aluminium ein pathogenetischer Faktor des Morbus Alzheimer ist, wurde jetzt wieder aktuell. Eine Forschergruppe um den Biochemiker Pasquale De Sole in Rom hat mithilfe der Massenspektrometrie die früheren Befunde bestätigt und präzisiert und außerdem das Vehikel des Aluminiums identifiziert, nämlich das Protein Ferritin.
Schon früher war im Hirn von Alzheimer-Patienten eine erhöhte Konzentration von Ferritin beobachtet worden, weshalb Eisen verdächtigt wurde, ein pathogenetischer Faktor zu sein. Erst 2009 entdeckte De Sole, dass Ferritin außer Eisen auch andere Metalle, insbesondere Aluminium und Zink, speichert und deshalb mehr physiologische Aufgaben haben muss, als die Erythrozyten mit Eisen zu versorgen. Dies macht auch plausibel, warum Ferritin imstande ist, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, denn Erythrozyten finden sich im Hirn nicht.
Bei gesunden Probanden stellt Eisen mit bis zu 4500 Atomen in einem Ferritinmolekül etwa 75% aller darin enthaltenen Metallatome, wie die MS-Messungen von De Sole ergeben haben. Im Ferritin von Alzheimer-Patienten dominiert jedoch Aluminium mit 62% – das ist das Siebenfache des Durchschnittswerts von Gesunden. Nun stellt sich die Frage nach der Ursache: Führt die erhöhte Exposition gegenüber Aluminium zur Akkumulation, oder liegt hier eine Fehlsteuerung vor?
De Sole P, et al. Possible relationship between Al/ferritin complex and Alzheimer’s disease. Clin Biochem 2013;46:89 – 93.
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