Prisma

Hintergrundgeräusche können den Schlaf verbessern

(hel). Geräusche können die Hirnstromwellen im Tiefschlaf stimulieren und dadurch den Schlaf und Gedächtnisfunktionen verbessern. Dies ergaben Tests im Schlaflabor.

Die langsamen Hirnstromwellen, die beim Menschen im Tiefschlaf auftreten, sind wesentlich, um Gelerntes besser im Gedächtnis zu behalten. Werden diese Wellen durch Geräusche stimuliert, führt dies sowohl zu besserem Schlaf als auch zu besseren Gedächtnisleistungen. Dies haben Psychologen aus Tübingen und Lübeck in einer Studie festgestellt.

Dazu testeten sie elf Personen mehrere Tage lang im Schlaflabor. Wenn die Testpersonen schliefen, wurden ihnen Geräusche vorgespielt. Die Geräusche wirkten stimulierend, wenn die Personen im Tiefschlaf waren, der durch langsame Hirnstromwellen charakterisiert ist. Die Geräusche vergrößerten die Amplitude und die Länge der Wellen.

Waren die Geräusche mit den langsamen Hirnstromwellen synchronisiert, konnten sich die Studienteilnehmer nach dem Aufwachen besser an Wortpaare erinnern, die sie vor dem Einschlafen gelernt hatten. Wenn hingegen die Geräusche nicht synchronisiert waren, konnte keine Verbesserung festgestellt werden.

Die Wissenschaftler vermuten, dass diese Art der Hirnstimulation zur Verbesserung des Schlafs eingesetzt werden könnte. Zudem könnten sich eventuell weitere Rhythmen im Gehirn verstärken lassen, die für Hirnfunktionen wichtig sind, beispielsweise auch solche, die im Wachzustand auftreten und für die Regelung der Aufmerksamkeit zuständig sind.


Quelle: Hong-Viet VN, et al. Auditory Closed-Loop Stimulation of the Sleep Slow Oscillation Enhances Memory. Neuron, Epub 11. 04. 2013.

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